Pollux, 4092m
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Es war Zeit, wieder mal ins Wallis zu fahren; schliesslich ist ja Hochtourenzeit … ;-). Der Pollux ist ein Gipfel, welcher meist ausgelassen wird auf den sog. „Spaghetti-Touren“. Da ich in der Kette vom Breithorn bis zur Dufourspitze sonst alle Gipfel besucht hatte, wollte ich nun diese Lücke schliessen.
Bequem reist es sich im Zug nach Zermatt, wo man sofort vom Touristenstrom eingesogen wird (derzeit hört/sieht man vorwiegend Japaner und Amerikaner). Weil ich relativ kurzfristig gebucht hatte, war es schwierig, überhaupt noch ein Zimmer zu finden und die Übernachtung war deshalb nicht ganz so günstig. Das Hotel war dafür mit einem Wellness-Bereich ausgestattet ;-). Mit einem Spaziergang durch’s Dorf (welcher immer wieder speziell ist) und einem feinen Nachtessen beschloss ich den heutigen Tag.
Anderntags traf ich meinen Bergführer sowie einen weiteren Gast und gemeinsam ging es um 6.40 Uhr auf die Bahn. Bis man auf dem Kleinen Matterhorn ankommt, dauert es ja immer beinahe eine Stunde … Ca. 7.35 Uhr legten wir los, auf mir inzwischen bekanntem Weg ging’s über das Breithornplateau bis an den Fuss des Pollux.
Schon von weitem sahen wir ganze Kolonnen im Couloir, ebenfalls auf dem steilen Westaufstieg; nicht unbedingt das, was man sich wünscht, aber die Italiener waren heute wieder mal früher unterwegs … ;-). Unser BF beobachtete das Ganze ebenfalls mit gemischten Gefühlen und meinte, so viele Leute hätte er hier noch nie gesehen …
Während alle anderen von Beginn weg im Schneecouloir aufstiegen, erklommen wir den Felsgrat. Und als wir uns dem Fixseil-Chaos näherten, entschied sich unser BF den sog. Ulrichsweg einzuschlagen. Dieser sei zwar etwas schwieriger, dafür wären wir alleine und hätten unsere Ruhe. Gesagt, getan. Statt also zu den Fixseilen aufzusteigen querten wir nach Osten, teilweise nicht ganz trivial. V.a. der Aufstieg auf das Plateau hatte es im lockeren Schnee in sich. Auf diese Weise überholten wir aber jede Menge Leute.
Etwas ausser Atem erreichten wir also das Plateau. Nun folgte noch das Dessert, der schöne Firngrat auf den Gipfel. Um ca. 09.50 Uhr erreichten wir den Pollux (4092m). Eine herrliche Rundsicht bei wolkenlosem Wetter! Lange blieben wir nicht, der BF mahnte zum Aufbruch.
Bei der Madonna hielten wir eine kurze Rast, bevor der BF nach wenigen Minuten abermals zum Aufbruch mahnte. Was nun folgte, konnte ich nicht ganz nachvollziehen: drei einheimische BF machten sich über zwei Seilschaften lustig, welche in die Fixseile eingestiegen waren. Das Ablästern fand ich ziemlich unnötig, es sind nun mal nicht alle gleich geübt.
Viel schlimmer fand ich jedoch, was nachher folgte: unser BF war derart ungeduldig, dass er nicht abwarten konnte, bis die beiden Seilschaften unten waren. Er schickte mich und den zweiten Gast also parallel in die Fixseile; das Chaos war vorprogrammiert … Nicht nur, dass sich die Seile verhedderten; die ohnehin schon unsicheren Seilschaften wurden noch unsicherer und wirkten völlig blockiert. Vollends ausser Kontrolle geriet das Ganze beim Wechsel an das 2. Fixseil. Hier sollte ich auf Geheiss unseres BF’s einen ausländischen BF (Amerikaner?) überholen, der seinerseits zwei Gäste sicherte.
Verständlicherweise sah mich dieser BF ziemlich böse an und meinte auf Englisch, dass er viel schneller wäre als wir und dass wir ihn gefälligst nicht überholen sollen. War mir völlig klar und Sekunden später war er auch schon flink wie eine Gemse abgestiegen und verschwunden … Nun waren da noch zwei weitere Seilschaften, welche sich an den Ketten abmühten. Ich kam relativ locker an einer Person vorbei, die zweite Person dieser Seilschaft schlitterte jedoch unkontrolliert hin und her und schubste mich von der Wand weg. Da muss es dann auch passiert sein, denn wenig später spürte ich einen stechenden Schmerz in der Schulter.
Ich muss wohl eine unkontrollierte Bewegung gemacht haben; es fühlte sich an wie eine leichte Zerrung – Mist! Das ärgerte mich nun umso mehr, weil das ganze Chaos hätte vermieden werden können, hätte man doch am Einstieg nur 5 Min. gewartet …
Mit dem unguten Gefühl stiegen wir ohne weitere Probleme ab und gelangten wieder zum Wandfuss. Zum Abschluss folgte nun noch der wenig geliebte Rückmarsch mit dem zähen Gegenanstieg zum Breithornpass. Um ca. 12.20 Uhr waren wir bereits wieder beim Kleinen Matterhorn.
Während sich unser BF von uns verabschiedete, hatten es wir nicht ganz so eilig und genehmigten uns erst mal etwas im Restaurant, bevor auch wir wieder nach Zermatt hinunter fuhren. Den Nachmittag genoss ich beim wellnessen und relaxen ;-). Danebst musste ich noch meine Schulter behandeln, denn irgendwie war ich bei gewissen Bewegungen eingeschränkt :-(
Die Tour machte machte aber Lust auf mehr, weshalb ich noch zwei Tage in Zermatt anhängte.
Fortsetzung folgt …
Fazit:
Eine schöne, abwechslungsreiche Tagestour, welcher man besser unter der Woche macht.
Bemerkungen:
Dass die einheimischen BF jeweils pünktlich zum Mittagessen zurück sein wollen, ist Klischee, welches jedoch hier einmal mehr untermauert wurde: mir leuchtet einfach nicht ein, weshalb man nicht eine Pause mehr einbauen kann, nicht 5 Min. länger auf dem Gipfel verweilen kann, sich in technischen Passagen nicht 5 Min. länger Zeit lassen kann. Bei solch‘ perfektem Wetter und Bedingungen wie heute gibt es aus meiner Sicht keinen einzigen Grund, weshalb man sich insgesamt nicht 15-30 Min. mehr Zeit hätte lassen können …
Zeiten:
Bequem reist es sich im Zug nach Zermatt, wo man sofort vom Touristenstrom eingesogen wird (derzeit hört/sieht man vorwiegend Japaner und Amerikaner). Weil ich relativ kurzfristig gebucht hatte, war es schwierig, überhaupt noch ein Zimmer zu finden und die Übernachtung war deshalb nicht ganz so günstig. Das Hotel war dafür mit einem Wellness-Bereich ausgestattet ;-). Mit einem Spaziergang durch’s Dorf (welcher immer wieder speziell ist) und einem feinen Nachtessen beschloss ich den heutigen Tag.
Anderntags traf ich meinen Bergführer sowie einen weiteren Gast und gemeinsam ging es um 6.40 Uhr auf die Bahn. Bis man auf dem Kleinen Matterhorn ankommt, dauert es ja immer beinahe eine Stunde … Ca. 7.35 Uhr legten wir los, auf mir inzwischen bekanntem Weg ging’s über das Breithornplateau bis an den Fuss des Pollux.
Schon von weitem sahen wir ganze Kolonnen im Couloir, ebenfalls auf dem steilen Westaufstieg; nicht unbedingt das, was man sich wünscht, aber die Italiener waren heute wieder mal früher unterwegs … ;-). Unser BF beobachtete das Ganze ebenfalls mit gemischten Gefühlen und meinte, so viele Leute hätte er hier noch nie gesehen …
Während alle anderen von Beginn weg im Schneecouloir aufstiegen, erklommen wir den Felsgrat. Und als wir uns dem Fixseil-Chaos näherten, entschied sich unser BF den sog. Ulrichsweg einzuschlagen. Dieser sei zwar etwas schwieriger, dafür wären wir alleine und hätten unsere Ruhe. Gesagt, getan. Statt also zu den Fixseilen aufzusteigen querten wir nach Osten, teilweise nicht ganz trivial. V.a. der Aufstieg auf das Plateau hatte es im lockeren Schnee in sich. Auf diese Weise überholten wir aber jede Menge Leute.
Etwas ausser Atem erreichten wir also das Plateau. Nun folgte noch das Dessert, der schöne Firngrat auf den Gipfel. Um ca. 09.50 Uhr erreichten wir den Pollux (4092m). Eine herrliche Rundsicht bei wolkenlosem Wetter! Lange blieben wir nicht, der BF mahnte zum Aufbruch.
Bei der Madonna hielten wir eine kurze Rast, bevor der BF nach wenigen Minuten abermals zum Aufbruch mahnte. Was nun folgte, konnte ich nicht ganz nachvollziehen: drei einheimische BF machten sich über zwei Seilschaften lustig, welche in die Fixseile eingestiegen waren. Das Ablästern fand ich ziemlich unnötig, es sind nun mal nicht alle gleich geübt.
Viel schlimmer fand ich jedoch, was nachher folgte: unser BF war derart ungeduldig, dass er nicht abwarten konnte, bis die beiden Seilschaften unten waren. Er schickte mich und den zweiten Gast also parallel in die Fixseile; das Chaos war vorprogrammiert … Nicht nur, dass sich die Seile verhedderten; die ohnehin schon unsicheren Seilschaften wurden noch unsicherer und wirkten völlig blockiert. Vollends ausser Kontrolle geriet das Ganze beim Wechsel an das 2. Fixseil. Hier sollte ich auf Geheiss unseres BF’s einen ausländischen BF (Amerikaner?) überholen, der seinerseits zwei Gäste sicherte.
Verständlicherweise sah mich dieser BF ziemlich böse an und meinte auf Englisch, dass er viel schneller wäre als wir und dass wir ihn gefälligst nicht überholen sollen. War mir völlig klar und Sekunden später war er auch schon flink wie eine Gemse abgestiegen und verschwunden … Nun waren da noch zwei weitere Seilschaften, welche sich an den Ketten abmühten. Ich kam relativ locker an einer Person vorbei, die zweite Person dieser Seilschaft schlitterte jedoch unkontrolliert hin und her und schubste mich von der Wand weg. Da muss es dann auch passiert sein, denn wenig später spürte ich einen stechenden Schmerz in der Schulter.
Ich muss wohl eine unkontrollierte Bewegung gemacht haben; es fühlte sich an wie eine leichte Zerrung – Mist! Das ärgerte mich nun umso mehr, weil das ganze Chaos hätte vermieden werden können, hätte man doch am Einstieg nur 5 Min. gewartet …
Mit dem unguten Gefühl stiegen wir ohne weitere Probleme ab und gelangten wieder zum Wandfuss. Zum Abschluss folgte nun noch der wenig geliebte Rückmarsch mit dem zähen Gegenanstieg zum Breithornpass. Um ca. 12.20 Uhr waren wir bereits wieder beim Kleinen Matterhorn.
Während sich unser BF von uns verabschiedete, hatten es wir nicht ganz so eilig und genehmigten uns erst mal etwas im Restaurant, bevor auch wir wieder nach Zermatt hinunter fuhren. Den Nachmittag genoss ich beim wellnessen und relaxen ;-). Danebst musste ich noch meine Schulter behandeln, denn irgendwie war ich bei gewissen Bewegungen eingeschränkt :-(
Die Tour machte machte aber Lust auf mehr, weshalb ich noch zwei Tage in Zermatt anhängte.
Fortsetzung folgt …
Fazit:
Eine schöne, abwechslungsreiche Tagestour, welcher man besser unter der Woche macht.
Bemerkungen:
Dass die einheimischen BF jeweils pünktlich zum Mittagessen zurück sein wollen, ist Klischee, welches jedoch hier einmal mehr untermauert wurde: mir leuchtet einfach nicht ein, weshalb man nicht eine Pause mehr einbauen kann, nicht 5 Min. länger auf dem Gipfel verweilen kann, sich in technischen Passagen nicht 5 Min. länger Zeit lassen kann. Bei solch‘ perfektem Wetter und Bedingungen wie heute gibt es aus meiner Sicht keinen einzigen Grund, weshalb man sich insgesamt nicht 15-30 Min. mehr Zeit hätte lassen können …
Zeiten:
- Klein Matterhorn – Gipfel: ca. 2 ¼ Std.
- Gipfel – Klein Matterhorn: ca. 2 ½ Std.
Tourengänger:
Linard03

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