Pollux vom Klein Matterhorn
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Der Pollux ist der kleine Bruder des benachbarten Castor. Und während der Castor auf der Monte Rosa Runde obligatorisch ist, wird der Pollux oft im wahrsten Sinne des Wortes links liegen gelassen, obwohl er auch ein sehr lohnenswertes Ziel ist.
Der Pollux sollte unsere erste Akklimatisierungstour über 4000 Metern werden, nachdem wir die letzten beiden Tage in der Nähe der Schönbielhütte verbracht haben. Am Abend sind wir dann mit der Bahn zur Gandeghütte gefahren. Ursprünglich wollten wir die alte Alpinroute hinauf zum Klein Matterhorn machen, doch schon Abends war klar das die Route mittlerweile kaum noch machbar ist. Also entschieden wir mit der ersten Bahn hinauf zum Klein Matterhorn zu fahren und dann auf den Pollux zu steigen.
Früh Morgens nach dem Frühstück gings los, ein paar hundert Meter von der Hütte zur Bahnstation. Der erwartete Run auf die Bahn blieb aus und es war genug Platz für alle. Nach der kurzen Fahrt zogen wir im Schutz des Stollens unsere Steigeisen an und los gings.
Zunächst in einem weiten Bogen über das Breithornplateau. Hier verabschiedeten sich auch schon die meisten anderen Gruppen und stiegen in Richtung Breithorn hinauf. Wir dagegen folgten der Spur parallel zum Breithornmassiv leicht absteigend weiter. Den tiefsten Punkt der Route erreichten wir ungefähr an der Stelle, an der die Route zur Roccia Nera abzweigt. Danach ging es wieder moderat steil aufwärts zum Schwarztor. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Einstieg zum Südwestgrat des Pollux.
Mittlerweile stand die Sonne hoch genug am Himmel um uns zu wärmen und wir genossen das perfekte Bergwetter während wir die Steigeisen verstauten. Danach ging es es los mit dem wirklich interessanten Teil. Anfangs ähnelte die Route noch mehr einen schroffen Wanderweg wurde aber schnell steiler und schon bald folgten die ersten kleinen Kletterpassagen. In schöner Kletterei ging es weiter hinauf bis wir schliesslich die erste Fixseil Passage erreichten. Da wir einen Bergführer mit einem nicht wirklich so fitten Gast vor uns hatten mussten wir etwas warten, was aber dank des wunderbaren Wetters nicht wirklich problematisch war. Hier ist dann zumindest für den Vorsteiger echte Kletterei im III. Grad gefragt. Kurz nach dem ersten Fixseil folgt eine zweite, steilere und längere Fixseilpassage, die an einer Madonna endet, welche auch das Ende des Felsgrates markiert.
Von der Madonna aus zieht sich ein geschwungener Firngrat die letzten hundert Höhenmeter hinauf zum Gipfel… ein wahrer Genuss. Nach einer kurzen Pause und der obligatiorischen Fotosession auf dem Gipfel gings auch schon wieder hinab in Richtung Fixseile. Das Timing konnte nicht besser sein. Sobald wir das untere Fixseil verlassen hatten, rannten wir in die ersten Seilschaften, welche mit der Bahn von Zermatt aufs Klein Matterhorn hinauf gefahren sind. Jetzt wurde es dann auch richtig voll. Wir entschieden uns einige Passagen abzuseilen. Das erschien uns einfacher als ständig aufsteigenden Alpinisten ausweichen zu müssen. Schnell waren wir wieder am Schwarztor und machten uns auf den Weg zurück zum Klein Matterhorn. Der berüchtigte Gegenanstieg hinauf auf das Breithornplateau machte uns ganz schön zu schaffen aber schliesslich konnten wir auch dieses letzte Hinderniss überwinden und kamen wieder am Klein Matterhorn ab, wo wir auch die Nacht verbringen würden. Wir hatten sogar noch die Kraft die Treppen zum Gipfel des Klein Matterhorns hinauf zu steigen.
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