HundsteinSchlucht & NebenGipfel


Publiziert von Kaj , 22. Juli 2016 um 12:06.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:18 Juli 2016
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:12km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A13/7 Haag, Gams, Sax/Rofisbach(484m), Burgberg(~540m), Brand, Güllen, Nasseel(814m)
Unterkunftmöglichkeiten:HundsteinhütteSAC(1554m), www.hundstein.ch; Furgglenalp(~1470m), www.furgglenalp.ch; Bollenwees(1470m), www.bollenwees.ch

Aufgestiegen tags zuvor von Nasseel(809m), aus dem Rheintal, haben Nik & ich in der HundsteinHütte (SAC-Säntis) genächtigt. Hier wird man von Anita & Hans gut versorgt - ich war voll zufrieden.
Nach dem Z´morgenEssen gingen wir zur WidderAlp(1644m). Dort hat sich der Nik abgeseilt, weil er sich elend fühlte (SonnenStich?). C'estLaVie. Ich ging ohne tüchtigen Begleiter trotzdem weiter. Gute Besserung!
Nach den ~2100Hm
& ~1250Hm vom Tag zuvor hab ich es ruhiger angegangen - No Stretch!
Letzten Sommer machte ich eine ähnliche Tour als 1-tages Runde.


Tour:
Start an der Hundsteinhütte (SAC Säntis). Dann zuerst 150Hm in den Stiefel(1410m) absteigen, um, an der bewirteten (Alpgenossenschaft) Widderalp (keine IN-Seite gefunden) vorbei, bis zum WidderalpSattel(1856m) aufzusteigen. Die Schilder am WidderalpSattel sind neu; blau geht es zuerst 20m Richtung BötzelSattel(1865m), dann schräg-links auf gut sichtbarem Pfad zum gerölligen Einstieg(~1900m) in die Schlucht.
Nachdem meine Stöcke im Rucksack verstaut waren, hatte ich eine spaßige Idee. Statt, wie normale Menschen, gleich nach links zu schwenken & in der unten blockigen Rinne hochzukrabbeln (T4+/I), packte ich den Stier direkt an den Hörnern - also ich versuchte es wenigstens. Zuerst bin ich die steile Halde mittig hochgekraxelt, dann weiter nach rechts gequert, dann ein Stück abgestiegen um numehr links mein Glück zu versuchen. Als gebürtiger Hotzenwälder Dickschädel hab ich es auch geschafft das rettende Gras zu erreichen (~25Hm, T5+/II). Aber es war nicht umsonst - ich habe festgestellt, daß der ganze Hang ein reiner Schutthaufen ist, wo alles was ich in die Hand nahm beweglich war;-).
Allerdings war es kaum möglich den unteren SchluchtTeil zu passieren, ohne Steinschlag auszulösen. Ich hatte auch sofort die PlastikSchüssel auf dem Kopf, nachdem eine GämsenSippschaft meine ReaktionsBereitschaft mittels 2 Steinen aus 20m Höhe getestet hatten.
Alles andere war fast einfach - den Klemmblock geht man mit Vorteil rechts an, steigt auf gutem Tritt hoch, spreizt mit dem linken Fuß zur linken Wand und steigt auf & drüber(T5-/I+).
An diesem Morgen kam mir sogar ein WildPfleger mit Hund, im Abstieg vom Hundstein kommend, entgegen. Am Abzweig zum Hundstein stieg ich vorbei & weiter bis zum höchsten Punkt der oberen Schlucht, vor dem Abstieg zur Höll (Abseilstelle). Manche hikr nennen diesen Übergang Scharte; ich bevorzuge die Bezeichnung SchluchtSattel(~2100m). Sowohl untere, als auch obere HundsteinSchlucht liegen im Schatten & sind fast immer feucht. Es gab jedoch keinen Schnee & der Fels war griffig (T5-/II-).
Ich wollte mir den Aufstieg zur Freiheit(2040m) aus der Nähe anschauen. Also bin ich vom SchluchtSattel 15Hm rechts hoch gestiegen bis die Steilheit deutlich zunahm. Der Fels war gut & hatte ausreichend Tritte & Griffe. Jedoch konnte ich den Abstieg nicht so richtig einschätzen, um ungesichert wieder heil runter zu kommen - Stichwort "Gefangen auf der Freiheit". Ich kletterte wieder runter & begletete einen Rheinländer, der ungeplant am HundsteinAbzweig(~2020m) vorbeigekraxelt war. Das Abklettern ging gut von der Hand (T5/II) & bald standen wir auf der Kanzel des Hundstein(2157m). Zusammen mit Marwees(2056m), Altmann(2436m) & Lüti(1987m) mein Lieblings-AussichtsGipfel im Alpstein.
Dann trennten wir uns wieder - er zurück in die Schlucht Richtung Marwees, ich rüber zum NebenGipfel(2130m). Diesen erreicht man in 5Min; auf dem Wanderweg 150m Richtung Fählensee(1452m) absteigen, weglos nach links unterhalb eines Grätchens queren, um im Gras & Fels zum Gipfelchen zu gelangen. Gute Aussicht - Tiptop (T3). Das Gipfelchen (Gratköpfchen) darunter (~2090m) nahm ich im vorbeigehen auch noch mit. Die steilen, ausgesetzten WidderalpStöcke sahen schon von weitem recht anstrengend aus. Da war ich doch dankbar, ob der, direkt über der Fählenalp(1457m) thronenden, schrofigen GratSchulter P.2041m. Nach diesen kleinen weglosen Escapaden wanderte ich den Hundstein-Normalweg hinunter (T4) & überlegte, ob der Abstieg durch die Schlucht wirklich schwieriger wäre. Nachdem die wandertechnisch anspruchsvollen Stellen weiter oben gemeistert waren, war der Pfad unten, vor der HundsteinHütte(1554m), von Brennessen & Disteln gesäumt.
Ab der Hütte  mit vollem Gepäck, ging ich runter zur Bollenwees(1470m), um dann via Saxerlücke(1649m) gen Nasseel(809m) zu entschwinden.

Nebenbei: in der neusten Version der LK ist das Durcheinander mit Fälen bzw Fählen bereinigt worden. Es bleibt beim Alten: "Fählen". Die Unterstellung von stimulierenden Rauchwaren hat sich somit in Luft aufgelöst.

- Wetter: sonnig, ~25°C
- Sicht: gut
- WegeZustand: keine Schafe/Schafköttel an der Unteralp - dafür wachsen Brennnesseln
- Anforderungen: Trittsicherheit & KraxelErfahrung
- Material: Helm in der Schlucht empfohlen
- Karte: Ausdruck von map.geo.admin.ch
- Empfehlung/Fazit: empehlenswert wenn die Tour trocken & aper ist; bei guter Sicht
-> SchwierigkeitsBewertungen beziehen sich, wegen der Vergleichbarkeit, auf trockene/gute Verhältnisse.

Tourengänger: Kaj


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 27. Juli 2016 um 20:37
eindrücklich!!


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