Hundstein (2157 m) über Marwees (1991 m) von der Alp Sigel aus


Publiziert von erico , 4. Februar 2017 um 17:50.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 3 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 903 m
Abstieg: 1555 m
Strecke:16.8 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) St. Gallen-Appenzell-Brülisau-und mit der Luftseilbahn auf die Alp Sigel

Es ist der 3. August 2015, Heute möchte ich eine sehr anspruchsvolle Bergtour auf den Hundstein machen, ich habe jedoch nicht gedacht, dass aus dieser Tour noch eine Klettertour im Schwierigkeitsgrad T6- werden wird. Mit der Seilbahn schwebe ich bequem bis zur Bergstation Alp Sigel, ich nehme die Bahn weil die Tour sonst arg lang werden würde. Auf der Alp Sigel angekommen habe ich bereits die beste Aussicht auf viele Berge des Alpsteins und mein Tagesziel sehe ich auch schon vor mir, der Hundstein. Nach einigen Metern sah ich bereits die Alp Sigel die wie ein kleines Dörfchen in mitten einer prachtvollen Bergwelt liegt, zwischen den Häusern ist auch noch ein kleiner See in dem die Alpbewohner bei Sommerhitze baden. Ich wusste der Weg ist noch lange und darum habe ich bis hinauf zum Marwees Ostgipfel keine Pausen gemacht. Der ganze Wanderweg ist gut beschildert und daher problemlos zu finden. Am steilen Weg hinauf zur Bogartenlücke hat ich noch eine Begegnung mit einem Rindvieh das mich prüfend angeschaut hat und wahrscheinlich gedacht hatte, was macht den der da. Auf der Bogartenlücke angekommen eröffnet sich eine neue traumhafte Aussicht bis zu den Kreuzbergen und der Bollenwees. Von der Bogartenlücke an ist der Weg blau beschildert und es geht sehr steil im zick zack Stil den grasigen Felshang hinauf. Oben auf dem Grasrücken angekommen ist noch ein Hangquerung bis zum Grataufschwung zu meistern, die das erste Mal vom Wanderer die Schwindelfreiheit abverlangt. Nun geht es alles auf dem breiten Grasgrat bis hinauf zum Marwees Ostgipfel. Obwohl ich früh unterwegs war, waren schon drei oder eher vier Bergspezialisten um das Gipfelkreuz herum versammelt. Der weitere Weg geht alles über den Grat und teilweise auch ein wenig unterhalb des Grates bis zum Widderalpsattel und dem Anstieg zum Hundstein.

 

Vom Hundstein habe ich ja schon einiges gelesen, nun bin ich gespannt wie dieser Kletterweg auf mich wirkt. Schon am Anfang in der unteren Hundsteinschlucht sollten die Wanderstöcke auf den Rucksack verstaut werden, denn jetzt geht es auf „allen vieren“ die Schlucht hoch. Den besten Kletterweg durch die untere Schlucht muss jeder selber finden, macht man sich vor dem Klettern einige Gedanken über die Route ist es überhaupt kein Problem. Nachher geht es über ein Geröllfeld weiter zur oberen Hundsteinschlucht. Die obere Hundsteinschlucht ist bis zum Ausgang auf dem Normalweg nicht besonders schwierig, die größeren Schwierigkeiten beginnen erst ab hier bis ganz ans Ende der Schlucht, auf diesem Teilstück wären lange Beine nützlich, die ich aber nicht habe, mit einigen Klettereinlagen bin ich aber auch diesen Teil problemlos hinaufgestiegen. Oben angekommen wurde mir bewusst, dass ich den Ausgang aus der Schlucht übersehen habe. Weil ich keine Lust hatte, in die Schlucht hinunter zu steigen, begann ich mich in die Felswand hineinzudenken die jetzt vor mir stand, nach einigen Überlegungen begann ich die Wand hochzuklettern. Nach etwa fünf Meter merkte ich auf einmal wie ausgesetzt ich in dieser Felswand kletterte, die Schlucht war auf einmal direkt unter mir. Die ganze Wand ist ca. 15 Meter hoch, aber der ausgesetzte Teil in die Schlucht hinunter wird schon an die 40-50 Meter hoch sein. Der Fels ist griffig und deshalb wagte ich den weiteren Weg und ich war nach kurzer Zeit oben auf der Grasfläche angekommen und sah zu meinem Erstaunen bereits das Gipfelkreuz.

 

Erklärungen zum Bild Nr. 33. (http://www.hikr.org/gallery/photo2292725.html?post_id=117231#1)

Die rote Linie auf dem Bild ist der normale Weg, weil ich den Ausgang aus der Schlucht verpasst hatte, bin ich bis zum Ende dieser Schlucht geklettert. Vom Ende der Schlucht bis zum Hundsteingipfel ist noch eine recht ausgesetzte T6- Kletterstelle zu überwinden, - die aber auf diesem Foto hinter den Felsen verborgen ist, siehe auch die blaue Markierung, - also, wer nicht klettern möchte sollte den Ausgang aus der Schlucht nicht verpassen. Bei Nässe sollte der blaue Weg nicht begangen werden.

 

Oben auf dem Gipfel angekommen war ich ein wenig erleichtert und ich genoss die einzigartige Aussicht zum Altmann und dem Säntis, siehe diesen Link:

http://www.appenzellerlinks.ch/Appenzellerland/Panoramatour/Kugelpanorama-Alpstein-Hundstein.htm

 

Nach einer Verpflegungspause geht es weiter den Südweg hinunter an der SAC Hundsteinhütte vorbei zum Gasthaus Bollenwees. Auch dieser Streckenabschnitt sollte nicht unterschätzt werden, die Beine sind langsam Müde und es hat auch hier Kletterstellen über felsiges Gelände und der Weg zieht sich recht in die Länge bis zum Gasthaus. Im Gasthaus Bollenwees angekommen gönnte ich meinen bereits ein müden Beinen wieder eine Ruhepause. Es war ein richtiges Postkartenwetter, die Aussicht über den Fählensee in die Berge hinauf einfach super, super schön. Der weitere Weg auf dem breiten Kiesweg über das Plattenbödeli bis zum Ausgangspunkt ist ein wenig eintönig, aber die schöne Umgebung auf diesem Steckenteil entschädigt diese Eintönigkeit. Diese Tour kann ich nur weiterempfehlen, es ist eine sehr schöne, aber sehr anspruchsvolle Tour die einiges an Kondition und Erfahrung in den Bergen abverlangt.

 

Schwierigkeiten:

Alp Sigel – Bogartenlücke: T2-T3

Bogartenlücke - Marwees – Widderalpsattel: T4

Widderalpsattel – Hundsteingipfel: T5

obere Hundsteinschlucht bis zum Ende der Schlucht und weiter zum Hundsteingipfel: T6-

Hundsteingipfel – Bollenwees: T4+

Bollenwees – Brülisau: T2-T1

 

Viele Grüße
erico


Tourengänger: erico


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