Spitzen Horen 2110m & Hoch Geissberg 2395m ab Wilerli


Publiziert von Bergamotte , 21. Juli 2016 um 12:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:16 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1575 m
Abstieg: 1575 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:LSB Erstfeld-Wilerli (6.- einfach, 10.- retour)
Kartennummer:1191 / 1192

Den Hoch Geissberg hab ich diesen Winter als rassiges Skiziel entdeckt (*klick). Die steile Gipfelflanke bietet Abfahrtsvergnügen vom Feinsten. Hinzu kommt ein Tiefblick über fast 2000 Meter auf die Reussebene. Dieses Panorama lohnt natürlich auch im Sommer. Und der Aufstieg ab Brüsti ist ebenso kompromisslos steil wie im Winter, bietet ansonsten aber keine Schwierigkeiten.
In keinem Führer erwähnt ist die Variante ab Wilerli, welche chaeppi vor einiger Zeit begangen hat. Die äusserst abwechslungsreiche Route durchs Wanneli fehlt auf der LK, ist aber durchgehend weiss-blau markiert und nicht schwieriger als der Normalweg (T4, meist einfacher). Besondere Erwähnung verdient die putzige Seilbahntrouvaille ins Wilerli hoch.


Eine luftige Kiste bringt mich hoch nach Wilerli (1085m), wo mich bereits die rührige alte Frau Zgraggen erwartet. Nach Abgabe des bescheidenen Obolus beginnt der steile Anstieg nach Bogli (1444m), vorbei an heuenden Älplern. Etwas oberhalb zweigt ein wbw-Weg nach Norden ab, während der Bergweg nach Westen ins Erstfeldertal zieht. Hier heisst es Augen offen halten, denn der Abzweiger ist nicht signalisiert und auf den ersten Blick nicht gut erkennbar. Anschliessend stellt die Orientierung aber kein Problem mehr dar. Zunächst traversiert man unterhalb des Wannelihorns, wo man in etwas abschüssigem Gelände kurz die T4 erreicht.

Nach der Wanneliegg bewegt man sich aber durchwegs in einfachem Bergwandergelände, welches zudem grosszügig markiert ist. Wichtig, dieser Pfad ist auf der LK nicht eingezeichnet, obwohl meist gut ausgetreten. Da ich schon mal im Wanneli bin, möchte ich noch das Spitzen Horen besuchen. So verlasse ich an geeigneter Stelle den Weg. Und treffe nach wenigen Metern erstaunt wieder auf blau-weisse Markierungen. Was soll das!? Wie ich später feststelle, gibt es tatsächlich eine zweite (obere) Variante durchs Wanneli, welche die Gipfelflanke vom Hoch Geissberg direkt erreicht und nicht via Geissberggrätli ausholt.

Die Südseite des Kessels von Wanneli ist sehr steil, hinzu kommen Felsbänder. Die Grathöhe lässt sich nur ganz im Westen einfach erreichen, wo man zuletzt durch ein kurzes Couloir zum Tiergärtli hochsteigt. Dieses macht dem Namen alle Ehre, überrasche ich doch ein äsendes Gemsrudel. Zuvor hatte ich mich übrigens an der Plattenflucht weiter östlich versucht, was direkter gewesen wäre. Diese ist nicht besonders steil, aber völlig glatt geschliffen. Nach zwei Dritteln muss ich abbrechen und heikel zurücksteigen. Vom Tiergärtli könnte man alles direkt dem Grat bis zum Spitzen Horen (2110m) folgen. Einfacher ist aber, man umgeht zwei felsige Aufschwünge in den Flanken, so überschreitet man die T5 nicht. Übrigens, man geniesst von hier einen herrlichen, ungewohnten Blick auf den Ostabbruch des Hoch Geissbergs.

Abstieg über die Aufstiegsroute und über den oberen der zwei wbw-markierten Wege das Wanneli verlassend. Wie erwähnt endet dieser direkt in der grossen Geissberg-Gipfelflanke. Auch hier ist ein Weg markiert, doch ich ziehe die Direktvariante vor und steige weglos hoch bis zur markanten Schulter (T3). Ab hier liegen ein paar Zentimeter Nassschnee. Am steilen Gipfelaufschwung (T4) halte ich mich wieder an die Markierungen und erreiche rasch den bescheidenen Steinmann auf dem Hoch Geissberg (2395m). Wolken versperren mir die Sicht, so verlege ich die Mittagsrast nach unten auf die Schulter.

Für eine gemütliche Pause wäre natürlich auch das Kreuz auf dem Geissberggrätli (1935m) geeignet, Aus- und Tiefblick sind hier nicht minder schön. Wer zurück ins Wilerli muss, aber kein zweites Mal das Wanneli durchquerern will, kann übrigens auf der Normalroute in die Waldnacht absteigen und von dort via Scheidweg zurück zur Seilbahn traversieren. Ich hingegen möchte noch die untere, "normale" Variante durchs Wanneli inspizieren. Diese zweigt etwa zwei Minuten vor dem Kreuz nach Süden ab (s. Topo). Zurück im Wilerli muss ich wohl oder übel Oma Zgraggen aus dem Mittagsschläfchen wecken, damit sie mich in der Dreierkiste wieder talwärts gondelt.


Zeiten
2:10  Spitzen Horen
1:15  Hoch Geissberg
1:35  Wilerli

Tourengänger: Bergamotte


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Geodaten
 30857.gpx Hoch Geissberg (ohne Spitzen Horen)

Galerie


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