Pulver gut am Hoch Geissberg 2395m


Publiziert von Bergamotte , 1. Mai 2016 um 16:02.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:30 April 2016
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 1160 m
Abstieg: 1160 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Attinghausen, Seilbahn od. PW bis Kohlplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Z'graggen (ausser Nebensaison)
Kartennummer:245S (R. 563)

Der Hoch Geissberg ob Brüsti ist eine kompromisslose Nordhangtour, beliebt vor allem bei Einheimischen. Bei guten Verhältnissen bietet die steile Gipfelflanke Fahrgenuss vom Feinsten. Diese konnte ich bereits während der Anfahrt über die Axenstrasse erblicken. Heute fand ich besten Pulverschnee; und das Ende April auf gut 2000müM. Die Krönung wäre natürlich die lange Talabfahrt bis Attinghausen. Der Geissberg wird übrigens auch als Firntour gemacht. Selbstredend erfordert der durchgehend steile Gipfel sehr sichere Verhältnisse.

Die 7:15 Bahn bringt mich hoch nach Brüsti (1530m). Angesichts der relativ kurzen Tour ist das heute mehr als früh genug. Es liegt gerade noch genug Schnee, um ohne Portage in die Waldnacht abzufahren. Auf dem Rückweg drei Stunden später wird das bereits anders aussehen. Heute sind wir zu fünft am Berg, das ist hier schon viel Betrieb. Und eine Dreiergruppe zieht Richtung Vorder Schloss. Der untere Teil bis zum Bocktritt ist stark verwachsen und entsprechend mühsam zu gehen. In der Abfahrt benötigt man hier ausreichend Schnee. Den Bocktritt selber, wo der Wanderweg rüberführt, umgeht man westseitig, wobei im engen Durchschlupf die Skier getragen werden.

Anschliessend lichtet sich die Vegetation und in angenehmer Steigung zieht man in den eindrücklichen Vorder Chessel. Bergführer Peter Brunner hat übrigens am Vortag den Gipfel mit einer Gruppe vorbildlich angespurt. Mit einer Steiltraverse verlässt man den Kessel nach Nordosten und erreicht so die riesige Gipfelabdachung. Hat vorhin Bruchharsch dominiert, liegt hier nun feinster Pulver. Über den breiten, durchgehend über 30° steilen Hang steige ich zügig zur Gratschulter hoch, wo der Schlusshang einsetzt. Dieser ist um 40° steil und muss manchmal zu Fuss gemacht werden (Der felsige Untergrund braucht genug Schnee). Heute hingegen kann ich mit Skiern bis zum mickrigen Gipfelstein vom Hoch Geissberg (2395m) aufsteigen. Übrigens, bei Föhn könnte es auf dem schmalen Gipfelgrat rasch unangenehm werden. Glücklicherweise lässt der Umschwung aus Westen auf sich warten, das Wetter präsentiert sich weiterhin wie aus dem Bilderbuch. Der Geissberg ist trotz seiner eher bescheidenen Höhe ein formidabler Aussichtspunkt und bietet neben dem Tiefblick ins Reusstal einen kompletten Urner Bergkranz mit Windgällen, Bristen, Krönten, Spannort, Brunnistock, Gitschen etc.

Kurz nach mir trifft die erste Zweiergruppe ein; es handelt sich um eingefleischte Geissbergfans. Das kommt mir sehr gelegen, denn sie wollen die Direktabfahrt über den Rücken machen, sprich ohne den Schlenker via Vorder Chessel. Von einem früheren Gespräch mit einem Einheimischen wusste ich zwar um diese Variante, doch weil sie von oben kaum einsehbar ist, hätte ich es ansonsten gelassen. Zunächst folgt aber der unbestrittene Tageshöhepunkt: die Abfahrt über die pulvrige, breite Gipfelflanke, skifahrerisch zweifellos einer der Saisonhöhepunkte. Anschliessend folge ich der Zweiergruppe zum Durchschlupf im Felsband (nochmals besten Dank an dieser Stelle). Anspruchsvoll ist das nicht; aber eben, von oben nur schlecht einsehbar. Nach weiteren 50Hm dann Querung zurück zur Normalroute und über unangenehme Unterlage zurück in die Waldnacht. Es verbleibt der kurze Wiederanstieg zur Bergstation auf Brüsti (1530m).


Zeiten
2:15  Hoch Geissberg
1:00  Brüsti

Tourengänger: Bergamotte


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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 2. Mai 2016 um 08:11
interessant, diesen Berg (und Hang) mal in der Winteransicht zu "erleben" ;-)

chaeppi Pro hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2016 um 21:17
der Etzlibergstock *hier wäre für dich sicher eine interessante und einsame Skitour. Beschrieb findest du auf der Homepage der Etzliberghütte.
VG, chäppi

Bergamotte hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. September 2016 um 18:14
Tatsächlich wollte ich diesen April drei bis vier Tage im Winterraum der Etzlihütte übernachten, um all die schönen Skigipfel dort zu begehen. Kurz vorher hab ich erfahren, dass die Etzlihütte nur noch über einen primitiven Schutzraum verfügt.


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