Unterer Rauhenhalsgrat


Publiziert von frmat , 11. Juli 2016 um 16:51.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Für den zweiten Tag im Allgäu wollten mir die Wetterfrösche nur am Vormittag brauchbares Wetter zugestehen, sodass eine etwaige größere Tour (wie gern würd ich mal auf die Höfats) entsprechend verkürzt werden musste. Dafür bieten sich die kleinen Gipfel des unteren Rauhenhalsgrates an: Hahnenkopf und Rieffenkopf.

Ein früher Start bescherte mir heute morgen noch angenehme Temperaturen und in ordentlichem Marschtempo ging's hinein ins Oytal, welches verständlicherweise von Kennern nur beradelt wird. Aber auch zu Fuß ist der Weg zum Oytalhaus in einer Stunde machbar (T1). Kurz hinter dem Gasthof beginnt die eigentliche Überschreitung der beiden kleinen Aussichtsgipfelchen. Leider hatte es sich bereits jetzt zugezogen, was sich zu meiner Überraschung im Tagesverlauf zum Guten wendete, umso besser und gleichzeitig schade, denn da wäre auch mehr gegangen. Sei's drum. Über den guten und unten recht steilen Wanderweg gewinne ich schnell an Höhe und kann bereits kurze Zeit später an der Lugenalpe die Energiespeicher füllen (T2). Wie auch gestern begegnet mir während der ersten Stunden nur ein einziger Wanderer. Der Schlussanstieg hinauf zum Hahnenkopf wird nur wenig anspruchsvoller, ehe ich beim großen Kreuz die Aussicht genießen kann. Besondern der gegenüberliegende Schattenberggrat macht von hier aus wirklich Eindruck.

Da das Wetter nun immer besser wird, beschließe ich noch den einen oder anderen Kleingipfel in die Runde zu integrieren. Zunächst wäre da der Wannenkopf, den man aber wirklich kaum als Berg bezeichnen kann. Dementsprechend hält sich meine Motivation in Grenzen. zudem ist die Querung heute morgen noch klatschnass und damit unnötig heikel, sodass ich den Besuch dieses Buckels auf die Begehung des Rauhenhalsgrates verschiebe.

Stattdessen wende ich mich nun dem Rieffenkopf zu, eigentlich der einzige Gipfel von Format heute. Die Überschreitung desselben stellt die eindeutige Schlüsselpassage der Tour dar. Bereits der Aufstieg zum Vorgipfel erfordert Konzentration am bröseligen und teils etwas ausgesetzten Weg. Der Übergang vom Vor- zum Hauptgipfel wird durch eine kurze Kletterstelle versperrt (T4+, I+), ist jedoch einfacher als erwartet. Für Fans wegloser Abschnitte ist der jenseitige Abschnitt ein Genuss, wobei durchgehend Pfadspuren vorhanden sind, die die Orientierung denkbar einfach gestalten. Über den Kamm geht es im schrofigen Gelände auf die Westschulter und zwischen den Latschen hindurch. Hat man einmal die richtige Rinne getroffen, kann man die Route nicht mehr verfehlen. Im besten Kingkong-Style schwinge ich mich die Latschen hinab. Das Gelände ist steil, aber durch den Bewuchs weder ausgesetzt noch wirklich heikel. Schnell geht's hinab zum (ebenfals nicht unterhaltenen) Wanderweg auf ca 1570m. Auch hier keine Spur von schwieriger Orientierung.

Zeit für zwei weitere Kleingipfel. Zunächst steige ich nach rechts in Richtung Rieffenköpfle. Im steten Auf und Ab führt die Spur - einmal durch einen anspruchsvolleren Steilabschnitt unterbrochen - hinüber zur bekreuzten Schulter, die einen schönen Blick nach Oberstdorf bietet und mit der Bank zur gemütlichen Rast einlädt. Auf gleichem Weg geht's zurück und weiter zum Älpelekopf, einem weiteren Gipfelscherz, der mit seiner Schartenhöhe von 5m schleunigst aus allen Gipfellisten gestrichen werden sollte. Zudem möchte mir eine Armee aus Insekten meine Rast vermiesen, sodass ich's beim Kurzbesuch belasse. Der Rückweg in die Zivilisation erfordert nochmal ein wenig Spürsinn für die richtige Route. Ich quere die Flanke des Rieffenköpfles, teilweise auf Pfadspuren, und erreiche wenig oberhalb der Neuen Gerstrubener Alpe den Wanderweg (T4), der mich gemütlich hinab nach Gerstruben führt (T2). Für den Rückweg nach Oberstdorf wäre wieder ein Radl wünschenswert gewesen. Stattdessen gibt's nun den besten Hatsch über knapp 7km zurück zu Dusche und Bier.

Tourengänger: frmat


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