Über ds Halpi, du Tschalpi, uf e Fisi, gäll Lisi!


Publiziert von Polder , 9. Juli 2016 um 22:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 8 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Lisi war zwar keines dabei, dafür aber Zaza - ja, Zaza, der in Frankreich glücklicherweise (aber etwas blamabel...) einen Penalty verschossen hatte und so disponibel für eine gemeinsame Bergtour war.  Nach 8 Jahren sollte es mal wieder Halpi-Fisi sein. Nach wie vor eine landschaftlich wunderbare Tour, die insbesondere dann empfehlenswert ist, wenn im Brünnlital noch geglidet werden kann.

Start in Eggeschwand, bei dank Bewölkung angenehmen Temperaturen. Der Halpipfad beginnt immer noch am gleichen Ort bei der gleichen Bank, bis zu den prächtigen Terrassen von Im Halpi ist  er immer noch ausgeprägt und sporadisch zumeist in gelb markiert und immer noch spannend sich durch schiefrige Runsen und grasige/waldige Bänder schlängelnd (T4+). Rast auf der untersten Terrasse vis-à-vis Altels-Balmhorn und noch unterhalb der rund 50 Schafe und 30 Geissen, welche die obersten Grasterrassen unsicher machen. Dort beginnt auch der unangenehmere Teil der Route, die lange Querung nach Osten, wir begingen sie zunächst unten auf gut sichtbaren Geisspfaden, die aber durch tw. heikle, aus hartgebackenem Schieferschutt und kleinsplittrigen, abwärtsgeschichteten Platten bestehende, abschüssige Runsen führen (je nach Route T5/T5+). Ca. in der Mitte stiegen wir an den Fuss der Felswand hoch, wo's dann bald bequemer wurde - abgesehen von einem mit Steinen angereicherten Schneerutsch, der uns nur knapp verfehlte... Die Sache erschien uns eher schwieriger als in Erinnerung, was an härterem Schieferschutt und/oder höherem Alter unsererseits liegen mag.
Oben im flachen Ödland beim Fisipass (eindrücklich, nur 2700, aber kein Gräslein weit und breit) dann mehrheitlich auf Schnee nach NW bis zum steilen Gipfelhang, der bald zum - ja, genau - Gipfel führt, wo wir im Gipfelbuch dem Poetry-Slam-Contest von 2008 ein weiteres würdiges Kapital hinzufügten.
Abstieg bis ca. 2200 mehrheitlich auf prächtig glidebarem Schnee - Zaza mit leicht lädierten Untersätzen, die in Kandersteg direkt im ersten Kübel landeten - bis ins Blumenmeer ob der Fisialp, die noch bestossen, auf der aber nicht mehr gekäst wird. Durch wunderbare Alpenakelibestände und einen mässig erspriesslichen Wald hinunter zum wohlverdienten Fussbad & Coupe in Kandersteg.

Zaza:

Ja, dieser Elfmeter. Dabei mache ich das immer so mit dem Anlauf!

Aber auch in den Bergen wartet Unbill: Auf etwa 2000 m im Aufstieg zum Halpi fiel mir auf, dass sich der linke Schuh seltsam anfühlte. Und so sah er auch aus: Die ganze Aussenseite war von einem durchgehenden Loch durchzogen! Weil die Sohle auf der anderen Seite aber noch gut hielt, schien der Weiterweg vertretbar. Das ging dann auch ganz gut, bis zu den ersten Rutschpartien im Abstieg. Denn der Schuh füllte sich nun von unten sofort mit Schnee: sehr unangenehm! So kam zumindest eines der Steigeisen doch noch zum Einsatz, nämlich um das Loch mit den Riemen einigermassen zu schliessen. Unten in Kandersteg ergab dann die nähere Inspektion, dass sich der Dämpfungskeil zwischen Schuh und Laufsohle am Auflösen war. Eine irreparable Sache und ein bekanntes Thema bei älteren Schuhen.  

Tourengänger: Zaza, Polder


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