Eine meiner schönsten Touren...


Publiziert von joelmue , 11. Juni 2016 um 12:45.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 8 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Poncione Piancascia   CH-TI   Gruppo Pizzo delle Pecore 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1885 m
Abstieg: 1885 m
Strecke:Giumaglio - Passo dei Due Laghi - Giumaglio
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt bis zum Start des Wanderweges möglich und es sind mehrere öffentliche Parkplätze vorhanden.
Kartennummer:1292

...und auch gleich die Erste, welche ich auf Hikr verewige.

Nach einiger persönlich- und verkehrsbedingter Verspätung, kamen wir um ca. 23:00 endlich an unserem Ausgangspunkt in Giumaglio an. Kurzes anschnallen des Gepäcks und aufsetzten der Stirnlampe, dann ging es auch schon los in Richtung Arnau. Die Tessiner Bergwelt lässt auch hier ihre bekannte Stärke spielen und schon nach kurzer Zeit haben wir einiges an Höhenmeter gewonnen. Die erste Etappe erweist sich als wenig spektakulär, (wenn eben auch sehr anstrengend) was aber wohl auch der Dunkelheit und der daher fehlenden Aussicht zuzuschreiben ist. 
Nach knapp zwei Stunden haben wir es geschafft und stehen am "Gipfelkreuz" von Arnau (1108m), welches direkt am Abgrund steht und daher eine super Aussicht zu bieten hat. Nahe beim Kreuz finden wir eine kleine, quadratisch gemähte Fläche vor (extra für Zelt?) und schlagen unser Zelt auf, um schon bald vom weiteren Aufstieg träumen zu können...

Nach einer nicht allzu langen Nacht und einem stärkenden Frühstück, ging es los in Richtung Passo dei Due Laghi (2070m).
Der Weg nach Cortone (1593m) entpuppt sich als wunderschöne Wanderung durch den "Urwald" des Valle di Giumaglio, auf welchem bis kurz vor Cortone nur wenige Höhenmeter zu überwinden sind. Eine kleine Stärkung und dann geht es auch schon an den letzten Aufstieg. Die Markierungen wirken zwar schon ein bisschen veraltet und auch der Weg selbst wirkt nicht so, als würde er allzu oft begangen, was uns jedoch nicht daran hindert, nach knapp vier Stunden am ersten See zu stehen. Da an der Nordseite des Kessels noch die letzten Schneefelder gegen die immer heisser werdende Sonne kämpfen und auch die letzten Eischollen noch im Wasser treiben, entscheiden wir uns, unser Glück beim etwas grösseren Lago Coca (2002m) auf der anderen Seite des Passes zu versuchen (vor dem kurzen Austieg zum Pass wechselt die Markierung auf Weiss-Blau-Weiss). Oben angekommen, ist das Panorama auf die beiden Seen, die darunter liegenden Täler und dahinterligenden Bergwelt bis hin zu den Berner Alpen einfach nur atemberaubend... 
Der zweite See wirkt einiges einladender und wir schlagen unser Zelt an der Ostseite, nahe am Ufer des Sees, auf. Leider verabschieded sich die Sonne auf dieser Seite des Passes ein bisschen früher und wir entscheiden uns das "Feierabendbier" zurück auf den Pass zu verlegen, um die letzten Sonnenstrahlen zu geniessen. 

Am nächsten Morgen geht es leider auch schon wider in Richtung Abstieg. Dieser wird seinem Schwierigkeitsgrad nur bedingt gerecht, da abgesehen von einer kleinen Kletterstelle übers Geröll keine Schwierigkeiten auszumachen sind. Es ist jedoch anzumerken, dass der Aufstieg von dieser Seite bestimmt anstrengender ist, da sich der Weg einiges weniger weitläufig den Berg hinaufschlängelt. 
In La Valle (1268m) angekommen haben wir den anstrengendsten Abstieg hinter uns gebracht und es folgt der Weg durch den "Urwald" des Val di Coglio. Dieser hat jedoch durch einige "kritische" Bachquerungen und abfallende Stellen einiges mehr zu bieten, als sein Pendant vom vorherigen Tag. Nach La Valle wechselt die Markierung wieder zu Rot-Weiss-Rot, daher sollte die weitere Wegfindung auch kein Problem mehr darstellen... Auch der Weg nach Cunfree (710m) ist zwar mehrfach markiert, der entscheidende Abzweiger nach Rechts finden wir dann jedoch nur dank unserer Intuition...
Nach Cunfree folgt die letzte Flussquerung welche auch noch mit einem letzten, kurzen Aufstieg verbunden ist. Kurze Zeit später treffen wir bei einer kleinen Kapelle wieder auf den Weg von Mittwochnacht und wenig später stehen wir mit weichen und zitternden Knien wieder vor unserem Auto.


Trotzt weniger Schwierigkeiten, kamen wir vorallem aufgrund unseres Gepäcks nahe an unsere Leistungsgrenze. Im Grossen und Ganzen ist die Tour jedoch für jedermann machbar, auch wenn die fast 2000 Hm anfangs doch ein bisschen abschreckend wirken. Aufgrund der Dreiteilung der Strecke, sind diese jedoch auch gut zu bewältigen. Das Panorama auf dem Pass und die Nacht am See, mit einem unvergleichlichen Sternenhimmel, waren auf jeden Fall alle Mühe wert.





Tourengänger: joelmue


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»