Sörenberg Nord


Publiziert von Bergamotte , 30. Mai 2016 um 17:11.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:28 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Hagleren und Giswilerstöcke   CH-LU   CH-OW   Entlebucherflühe - Fürstein 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1575 m
Abstieg: 1575 m
Strecke:18km (Luftlinie)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Gitzliloch Brücke (P. 1254)
Kartennummer:1189 Sörenberg

Das Wetter heute ist nicht über alle Zweifel erhaben, Aufhellungen werden erst für den Mittag erwartet. Doch die weiteren Aussichten sind noch schlechter. Also besser ein durchzogenes Wandererlebnis als tagelang gar keines.
Die Gipfel nördlich von Sörenberg werden sowohl im Winter wie auch im Sommer rege besucht. Es handelt sich um einfache Wanderungen durch Wälder, Hochmoore und über grasige Rücken. Landschaftlich mag die sanfte Hügelkette nicht ganz mithalten mit den wilden Gipfeln der Schrattenflue oder der Entlebucher Flühe, welche in unmittelbarer Nachbarschaft liegen.


Eher spät starte ich um zehn Uhr bei der Gitziloch Brücke (P. 1254) und trage hiermit der Wetterprognose Rechnung, welche erst ab Mittag Aufhellungen erwartet. Der Aufstieg zur Alp Bleikenboden verläuft über die Forststrasse, worüber ich angesichts des nassen Untergrundes für einmal nicht traurig bin. Anschliessend montiere ich die Gamaschen, um einigermassen trocken durchzukommen. Bis zum Bleikechopf (1681m) - übrigens ein schöner Grillplatz mit Holztisch und Feuerstelle inklusive Rost - hat Petrus ein Einsehen. In der weitläufigen Flachetappe übers Haglere Moor setzt dann ein kurzer Platzregen ein. Nässe von oben, Nässe von unten; irgendwie passend zur morbiden Landschaft. Im Schlussaufstieg zum Haglere (1949m) trocknet es wieder, aber die Wolken möchten sich nicht recht verziehen und geben nur fetzenhaft Blicke auf Schratteflue und Brienzer Rothorn frei.

Von hier liegt der Nünalpstock (1900m) nur einen Katzensprung entfernt. Für eine Skitour nächsten Winter sind die beiden Gipfel gesetzt, eine Ladung Schnee wird der wenig aufregenden Landschaft gleich ein anderes Antlitz verleihen. Über den Grat der Heimegg peile ich den Rotspitz (1788m) an. Diesen begeht man über eine beliebige Linie in der Südflanke. Wer's etwas bequemer mag: Auf der Ostseite sind noch Trittspuren und verbleichte Markierungen auszumachen. Zurück auf der Heimegg setzt ein weiterer Platzregen ein. Was soll das!? Es ist fast ein Uhr und von der versprochenenen Aufhellung nichts zu sehen. Mein Magen knurrt und ich mag die Mittagsrast nicht länger aufschieben. Also setz ich mich bei der Nünalp (1725m) auf ein geschütztes Bänkli und geniess meine üppige Verpflegung. Übrigens, die Zeitangaben beim dortigen Wegweiser sind komplett aus der Luft gegriffen... 1:00 bis zum Bärenturm, da muss selbst ich als Schnellläufer mich sputen.

Beim Weiterweg über den Höhenzug Richtung Haldimattstock (1793m) verziehen sich innert Minuten die Wolken. So ist das plötzlich ein prächtiger Sommertag geworden; zum Glück blieb ich nicht zuhause. Das Gelände hier ist weitläufig, bietet nur wenig Abwechslung und weicht nach Regenfällen stark auf. Erfreulich hingegen der Blick auf die wilden Entlebucher Flühe, welche bereits aper sind und meiner Besteigung harren (bilde ich mir zumindest ein). Auf dem Bärenturm (1799m) - der so gar nicht turmhaft rüberkommt - öffnet sich der Blick auf mein letztes Gipfelziel, den Sattelstock. Aus dieser Perspektive wirkt er wenig aufregend. Schaut man aber genauer hin, erkennt man den anspruchsvollen, felsdurchsetzten Südgrat. Auf T6-Experimente hab ich heute keine Lust und ich plane bereits den Schlenker nach Osten via P. 1657.

Als ich aber auf der Alp Sattel (1615m) stehe und die beiden Schneisen hochblicke, gelüstet mich trotzdem eine direktere Variante. Das Gelände ist zwar sehr steil, aber nicht exponiert und gegen oben immer besser gestuft, irgendwas im Bereich T5 bis T5+. Oben auf dem Grat angekommen verbleiben drei Minuten bis zum Sattelstock (1769m) über dessen wilden Ostgrat (ausgesetzte T4). Auf der Nordseite mahnt eine kleine Plattenflucht zur Vorsicht. Weil der Aufstieg schmerzlos vonstatten ging, wähle ich für den Abstieg die gleiche Route, das geht mit der bewährten Hosenrutschtechnik ganz passabel. Anschliessend vom Sattelpass (1584m) über den offiziellen Wanderweg zur Stäldili-Strasse runter und zurück zum Auto im Gitziloch.


Zeiten
0:45  Bleikechopf
1:15  Nünalpstock
1:00  Rotspitz - Nünalp
1:05  Bärenturm
1:35  Gitziloch

Tourengänger: Bergamotte


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Geodaten
 30199.gpx Sörenberger Rundtour (handgezeichnet)

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