Wutachschlucht XL - Gutach, Wutach, Gauchach


Publiziert von Frankman , 22. Mai 2016 um 21:28.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:21 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 768 m
Abstieg: 806 m
Strecke:33,2 km - Neustadt, Wutachschlucht, Gauchachschlucht, Döggingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:DB Neustadt (Schwarzwald)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:DB Döggingen
Kartennummer:http://alpregio.outdooractive.com

Während der letzten Eiszeit müssen sich auf der Baar-Hochfläche morphologisch dramatische Szenen abgespielt haben. Durch die rückschreitende Erosion hat die Ur-Wutach der Feldberg-Donau das Wasser abgegraben und zum Rhein geführt. Von der ehemaligen Feldberg-Donau ist die Aitrach bei Blumberg als kläglicher Rest übrig geblieben. Das, dann zur mehreren hundert Metern tiefer liegenden Erosionsbasis des Rheins, fließende Wasser hat sich tief in die Baar-Hochfläche eingegraben und das Tal der Wutach zur Schlucht vertieft. Durch diesen Vorgang hat der Fluss in etwa 50 000 Jahren ungefähr 250 Millionen Jahre Erdgeschichte freigelegt. Die Wutach ist vermutlich das bekannteste Beispiel für eine solche Flussanzapfung. 
Die komplette Schlucht wird grob in zwei Teile gegliedert, in die Grundgebirgs- und die Muschelkalkschlucht. Bei der Schattenmühle ändert sich das Gestein und somit das Gesicht der Wutschschlucht deutlich.
Beginnend in Neustadt folgt der Weg dem „Bähnle Radweg“ flussabwärts der Gutach, die erst nach dem Zusammenfluss von Haslach und Rötenbach Wutach heißt. Unmittelbar nach dem Ortsende weisen Hinweisschilder zur Hochfirstschanze, auf der der internationale Skisprung-Zirkus regelmäßig Station macht.
Beeindruckendes Etappenziel ist die das Tal überspannende Gutachtalbrücke der B 31, die mit 97m Höhe die höchste Brücke im Schwarzwald ist. Nach zwei weiteren Kilometern ist die Gutachbrücke der Bahn ein weiteres Zeugnis der Brückenbaukunst. Bis 1977 zweigte hier am Bahnhof Lenzkirch-Kappel die Bahn nach Lenzkirch und Bonndorf ab.
Etwas versteckt beginnt hier der Weg in die obere Wutachschlucht und führt bis zur Zipfelsäge am Ufer der Gutach entlang. An der Wegkreuzung Zipfelsäge verlässt der Weg das Flussufer und steigt bis zur Bahnunterführung an. Mit schönen Blicken ins Tal und einigen Hinweisen zur Bahngeschichte gewinnt der Weg mehr oder weniger parallel zur Bahnlinie bis zum P. 820m „Finsterbühl“ kontinuierlich an Höhe. Nach der Unterquerung der Bahn steigt der Pfad dann rasch bis zur Rötenbachmündung hinab. Nach der Einmündung in den Schluchtensteig nimmt die Zahl der Wanderer deutlich zu. Am Räuberschlössle bildet sich dann auch die erste Schlange beim Ausblick in die Schlucht. Nach etwa 3 Stunden seit Neustadt ist die Grundgebirgsschlucht bei der Schattenmühle durchwandert. Ein beeindruckendes Schauspiel bietet an diesem Tag das nahezu anarchische Parkchaos an der Schattenmühle.
Die vielen Wanderer und Spaziergänger auf dem klassischen Teilstück der Wutachschlucht verursachen regelmäßige Staus an den Engstellen. Wesentlich ruhiger war mein letzter Besuch in der Schlucht 2014 . Erst nach Verlassen der Wutachschlucht an der Gauchachmündung nimmt die Zahl der Wanderer deutlich ab. Die Gauchachschlucht ist als Nebenschlucht nicht weniger attraktiv als ihre große Schwester.
Leicht ansteigend geht es links und rechts der Gauchach bis zur Burgmühle schön am Fluss entlang. Festes Schuhwerk ist auf zahlreichen schlammigen und glitschigen Passagen auch hier notwendig. Ohnehin ist der nasse Kalkschluff ein perfektes Gleitmittel. Aus der Presse habe ich erfahren, dass auch an diesem Tag die Bergwacht zu einem gestürzten Spaziergänger ausrücken musste.
Nach der Burgmühle gewinnt man immer am Bach entlang an Höhe. An der Wegkreuzung bei der ehemaligen Lochmühle verlässt der Weg den Talgrund und führt in Serpentinen hoch zum Wanderparkplatz, wo die Hochfläche wieder erreicht ist. Im Westen erkennt man die letzten Schneereste am Feldberg und im Süden grüßt die Alpenprominenz. Ein asphaltierter Fahrweg führt nach Döggingen. Der Weg zum Bahnhof führt quer durchs Dorf und braucht einige Minuten.
Am Bahnhof Döggingen werden die Signale noch mit Seilzug betrieben, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Immer um XX.59 ist Rushhour. Den Bahnfreund freut´s.   

Tourengänger: Frankman
Communities: ÖV Touren


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