Ebenkofel 2463m - Expedition in die Müller Klamme


Publiziert von georgb , 18. Mai 2016 um 20:47.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Toblach-Kriegerfriedhof Nasswand
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Man munkelt von einem alten Steig durch die Müller Klamme zum Ebenkofel. "Den Weg findet nur, wer ihn kennt!" Das weckt meinen Ehrgeiz und ich mache mich auf zur Expedition. Nach dem Kriegerfriedhof Nasswand steige ich in den Wald und finde eine deutliche Spur. Sie führt geradewegs in die Schlucht zwischen Nasswand und Raue Kopf. Aber bevor es zu einfach wird, verliert sich die Steigspur entweder unter dem Schnee oder in abgespültem Schotter. So mühe ich mich intuitiv aufwärts, die kleine Scharte weiter oben gibt die Richtung an. Immer wieder treffe ich auf die alte Wegspur und Reste einer Funkerleitung, im 1. Weltkrieg hat man wohl hier einen Beobachtungs- und Meldeposten eingerichtet!?
Am Ende der Schlucht stehe ich in einer engen Scharte und suche nach dem Weiterweg. Nach rechts führt eine Wegspur zum Raue Kopf und ich folge dem abschüssigen Steig. Außer Gemsen bewegt sich hier nichts mehr, nach ein paar Kraxeleinlagen in brüchigem 2er Gelände drehe ich 10 Meter unter einem Nebengipfel ab. Ohne Sicherung und im Alleingang nicht zu empfehlen!
Zurück an dem Schärtchen quere ich in den Latschenurwald gegenüber. Tatsächlich findet sich gelegentlich der Hauch einer Spur und Zeichen menschlicher Anwesenheit. Doch weitestgehend ist es ein Ringkampf mit Ästen und Bäumen, teils in aufrechter, teils in tiefster Gangart. Weiter oben wird das Gelände felsiger und die Steigspur taucht wieder auf, ich frohlocke. Doch bald verschwindet die Spur wieder und zwingt mich über erodierte Schluchten und kleine Wände, feinstes Abenteuergelände bis 2-. Irgendwann stehe ich auf einem Rücken, der Blick öffnet sich endlich, unter mir der Dürrensee und über mir der Kamm zum Ebenkofel. Hier beginnt der Einzugsbereich der Schafalpe, das Gelände wird gemütlicher und eine deutliche Spur führt mich zur ersten Anhöhe auf dem Kamm. Erst hier kommt weiter westlich der Ebenkofel mit Scharte in Sicht, 100 Höhenmeter extra und ich stehe an dem winzigen Holzkreuz am Gipfel. Sagenhafte Ausblicke erwarten mich und tiefverschneite nordseitige Hänge. 
Trotzdem entscheide ich mich für den Abstieg über den Mitteralplsee und die Schafalpe, zurück zur Müller Klamme zieht es mich nicht, sie wird mich nie wiedersehen ;-) Also rutsche und hatsche ich hinab zum zugefrorenen See und über den markierten Steig in frühlingshafte Regionen. An der Staatsstraße entlang wander ich gemütlich zurück zum Ausgangspunkt. Die 20 Minuten auf dem Radweg brauch ich auch, um mich von der wilden Expedition über der Müller Klamme zu erholen. 

Tourengänger: georgb


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Kommentare (3)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 24. Mai 2016 um 10:33
Mi era scappato questo girone...bravo Georg!

georgb hat gesagt:
Gesendet am 24. Mai 2016 um 19:46
Ho visto che ultimamente anche a te "piaciono" escursioni di questo genere ;-)

Menek hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Mai 2016 um 20:44
Si, si...ma non ho il tuo fisico!!! :)


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