Nasswand 2254m - Der schlafende Riese


Publiziert von georgb , 4. Dezember 2016 um 21:10.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Toblach-Militärfriedhof Nasswand
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Nach meinem abenteuerlichen Latschenkampf zum Ebenkofel hatte ich mir geschworen, die Müller Klamme nie mehr zu betreten hier. Aber Herta und Hans ist es trotzdem gelungen, mich umzustimmen. Wenn sie auf die Nasswand einladen, sind alle Zweifel verflogen und ich schließe mich ihnen und ihrem Gefolge an.
Zu Acht ziehen wir in die wilde Schlucht, Max und Rila immer voraus, auf der Suche nach Wild. Schon bald zweigt links ein Band ab Richtung Nasswand und die erste Eisgalle bremst unseren Schwung. Rudi und ich legen in weiser Voraussicht die Steigeisen an, der Rest schleicht über die gefährlich rutschige Stelle hinterher. Nach diesem kurzen Adrenalinschub gewinnen wir leichter Höhe, Jäger- und Gamsspuren führen uns in abschüssigem Gelände steil aufwärts.
Die Nasswand zeigt sich aber erst spät und es braucht noch eine lange Querung hinüber zum Gipfel. Ein ausgesetztes Steiglein zieht an den Südhängen entlang (Stellen I) und durch die finalen Latschen zum höchsten Punkt.
Hans fühlt sich wie zuhause, viele Herz-Jesu-Feuer und Grillabende ;-) hat er hier schon veranstaltet. Es gibt eine Runde Gamswurz aus seiner eigenen Herstellung und selbstgebackenes Brot von Rudi, ein Traum!
Frisch gestärkt beschließen wir die Überschreitung zur Schafalpe, einschließlich 200 Höhenmeter Gegenanstieg zur Ebenkofelscharte. Unsere Adleraugen sichten dabei immer wieder Gämsen, entweder als Fotomotiv oder potentielle Wursteinlage ;-) Doch heute sind wir in friedlicher Absicht unterwegs, nur Max und Rila lassen ihrem Jagdtrieb freien Lauf.
An der Ebenkofelscharte atmen wir kurz durch und stürzen uns in die schneebedeckten Hänge Richtung Schafalm. Meine Toblinger Begleiter kennen das Gelände wie ihre Westentasche, wissen die Gamseinstände, finden diverse Abkürzungen und haben die ein oder andere Anekdote für mich auf Lager, so liebe ich es ;-)
In Windeseile stehen wir im Höhlensteintal, wo wenig später Arnold als Taxidienst eintrifft und uns den öden Marsch an der Staatsstraße entlang erspart. Der Schlafende Riese hat sich währenddessen von uns nicht stören lassen und beim Rückblick von Toblach aus schnarcht er wie eh und je zufrieden vor sich hin.

Tourengänger: georgb


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