Zotenjoch und Demeljoch - Frühlingstour im Vorkarwendel


Publiziert von maxl , 15. Mai 2016 um 22:50. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum: 7 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   Vorkarwendel   A 
Zeitbedarf: 6:30
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Südlich der Brücke über den Sylvenstein von der B307 nach Fall abbiegen. Am südöstlichen Ortsende reichliche und kostenlose Parkgelegenheiten
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Das Demeljoch ist ein zurecht ziemlich beliebter Gipfel im Vorkarwendel, bietet er doch demjenigen Wandersmann (oder freilich selbiger Frau), der die etwas länglichen Zustiege auf sich zu nehmen bereit ist, ein ziemlich tolles 360°-Panorama. Da einer der Anstiege strikt durch die Südseite führt, ist es zudem eine beliebte Frühjahrstour. Als eigenständiges Ziel ist uns dieser Gipfel ein bisschen zu touristisch vereinnahmt - in Kombination indes mit seinem Nachbarn, dem Zotenjoch, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Das Zotenjoch ist nämlich ein ebenso schöner Aussichtspunkt, leicht zu erreichen, aber trotzdem nicht beliebt, warum auch immer. Genau das richtige also für dieses traumhaft schöne Frühlingswochenende! Und die Sache mit den langen Zustiegen erledigt sich durch die Mitnahme eines Fahrrades auch mehr oder weniger....!

Los geht die Tour heute in Fall, dem in den 50er-Jahren neu errichteten Dörflein am Sylvensteinsee (eine schöne Aufnahme der Überreste des alten Dorfes, die nunmehr im See liegen, findet sich inzwischen hier auf Wikipedia. So hat das um die Jahrhundertwende ausgesehen...). Am Ortsausgang führt eine Teerstraße noch kurz unweit des Seeufers entlang, schließlich über die Dürrach und in der Folge immer strikt östlich der zeitweise recht tief eingeschnittenen Dürrachklamm. Die Steigung ist stets mild bis nicht vorhanden, auch für "professionelle" Biker mit halb auseinanderfallenden Velozipeden ist hier noch was zu machen, man kann durchgängig fahren. Wir strampeln also etwa sechs km taleinwärts, Radldepot ist am zweiten ausgeschilderten Anstieg zum Demeljoch. Hier steigen wir nun den Weg steil den Wald hinauf, bis dieser den Tränkgraben heute etwas rustikal quert - nasse Füße kann man sich leicht holen. Danach geht's im waldigen Quergang zum Niederleger der Demelalm. Weiter steigen wir dann auf einem Fahrweg zum Mittelleger der Zotenalm, der eine wirklich schöne Rastgelegenheit vermittelt. Braucht man auch, denn von nun gibt es nur noch bergauf, keine Erholphasen mehr. Auf schwachen, aber markierten Pfadspuren steigen wir zum Hochleger der Zotenalm hinauf, etwas östlich davon biegen wir aber schon vom markierten Weg in die grasige Südflanke des Zotenjochs ab. Hier kann man in beliebiger Linie hinauf steigen, wir schauen, dass wir den Schneefeldern ausweichen, was auch bis etwa 50hm vor dem Gipfel gut klappt. Das letzte Stück erstapfen wir uns dann unproblematisch zum netten Gipfelchen mit kleinem Kreuz Marke Eigenbau und seinem tollen Blick zum benachbarten Demeljoch, auf dem schon ganz schön was los ist. Aufstiegszeit incl. Radlstrecke ca. 3h, bei guten Bedingungen nicht über T2.

Im Gegensatz zum Demeljoch haben wir's hier ruhig, fein, so können wir eine tolle Pause genießen. Als nächstes Ziel kommt dann naheliegenderweise das Demeljoch dran, und hinüber ist's auch recht anstrengend. Wir steigen ein Stück die Südflanke hinab, phasenweise lässt es sich sogar noch auf den Schneeresten abfahren. Knapp unterhalb der Latschen queren wir dann aber ohne großen Höhenverlust auf Tierspuren und glitschigen Schneefeldern hinüber zum Ansatz der Demeljoch Südflanke. Hier sollte man schauen, dass man möglichst günstig einen kleinen latschigen Sporn überschreitet, um auf den jenseitigen Wanderweg zu gelangen. Das klappt bei uns leider erst im zweiten Anlauf und einen ordentlichen Latschenkampf später, naja. Schließlich landen wir aber doch auf dem noch mit reichlich Schnee bedeckten, aber auch mit Trittspuren versehenen Wanderweg über die Südflanke zum Demeljoch, das wir nach etwa 1h ab Zotenjoch erreichen (heute T3). Inzwischen ist hier auch nix mehr los, so dass die nächste ausführliche Gipfelrast ansteht. Man gönnt sich ja sonst nix.....

Hinab geht's dann durch die Spuren des markierten Weges zum Hochleger der Demelalm. Hier zweigt ein schwacher Pfad gen Süden ab, der uns zurück zum Demelalm-Niederleger bringt. Ab jetzt sind wir wieder auf bekanntem Terrain, nur noch den Steig hinab zum Radldepot und schließlich entspannt nach Fall ausrollen. Gut 2h brauchen wir noch einmal zurück, bis wir wieder am Ausgangspunkt angelangt sind, einen tollen Tag im Karwendel hinter uns, ohne auf den Gipfeln übrigens irgendjemandem begegnet zu sein. Lässt sich bei halbwegs geschickter Planung also auch Einsamkeitsfanatikern empfehlen, vor allem das ruhige und schöne Zotenjoch!!


Tourengänger: sven86, maxl


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