Zotenjoch über Rotwand Grat - Weg der Gams


Publiziert von kardirk , 15. Juni 2022 um 18:23.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:13 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:22 km

Die eindrucksvolle Landschaft der Nordseite der Demeljochgruppe hat es mir schon länger angetan. Allerlei Recherchen und Erkundungstouren vor Ort waren allerdings notwendig, um diese Tour durchzuführen. Der östlich vom Zotenjoch lange Kamm , der als Rotwand in den Karten bezeichnet ist, fand ich dabei besonders spannend. Ein erster Versuch letztes Jahr endet bereits nach dem ersten Viertel in den Latschen und am mangelnden Selbstvertrauen. Heuer ist es mir nun endlich geglückt, eine knackige Tour die alles bietet, in landschaftlich urtümlicher Umgebung.

Start am Parkplatz an der Rauchstubenalm. Über die Forsstrasse hinein ins Canyoning Paradies Des Hühnerbaches und weiter über das Strässlein und den Steig ins Pitzbachtal, hier bis zum kleinen wunderschönen Almboden westl. des Rosskopfes. T2, gut 2h, mit dem Radl könnte man einiges verkürzen, ist aber offiziell verboten - die Staatsforste halt.

Hier nun westl. über gut gangbaren lichten Hochwald steil zum P.1427 und an die Latschen. T3+, 0:40h, 250hm.

Ab hier wirds eine wirklich ernsthafte knackige Unternehmung. Man bleibt im wesentlichen immer direkt am Grat, kleine Gamssteige ermöglichen das Fortkommen durch die dichten Latschen, zunächst nur mässig steil. Zwischendurch schonmal kleiner Kraxelstellen, immer brüchig und ausgesetzt.
Es folgen zwei größere Steilaufschwünge - der erste hat es gleich in sich, kaum feste Griffe und Tritte, nur wenige Meter, aber ziemlich heikel, da feucht und brüchig. I - II.
Der Zweite ist weniger verlatscht und etwas besser zu kraxeln, dafür höher und länger.
Dann steht man auch schon vor der Schlüsselstelle, dem mächtigen 30m hohen Felsturm, der links von einer eindrucksvollen Schlucht durchrissen ist. Gamsspuren führen dort hinein, ich hab Ihn aber nicht angetestet, sonder bin rechts herum durch eine schmale an der Engstelle kaminartige Rinne steil hinauf. Zu meiner Überraschung war das die schönste Kletterstelle, fester Fels, nur wenige, aber gute Tritte und Griffe, dann folgte wieder das brüchige Geschröff. II.
Es folgen noch zwei kleine Aufschwünge, die man durch schroffige Rinnen und lockere Latschenfelder erklimmt, dann steht man am Beginn des langen waagerechten Teils des Grates. Hier ist Schaulaufen angesagt, die Gemsen vermeiden die latschenbedeckte Schneide, will man die einzelnen Türmchen erklimmen muß man immer wieder mal ins Gebüsch - eher mühselig. Zuletzt folgt  noch ein felsiger Aufschwung, der leider recht splittrig und brüchig ist, zuletzt unterhalb des Grates auf das Steiglein zum Zotenjochgipfel,. Grat gesamt 3h, 400 hm.

Zum Gipfel in knapp 30 Min. Dort genoss ich 1h lang  bei phänomenalen AKW die großartige Aussicht.
Abstieg über den "Normal"steig zum Rotwandsattel - Steig ist kaum noch vorhanden, keine Markierungen, unten in den Latschen teilweise schwer zu finden.
Vom Sattel über einen kleinen hübschen schon sehr verwachsenen Steig hinab zum Almboden am Pitzbach und über die endlos lange Forststrasse zurück zum Ausgangspunkt. Abstieg T3, 4h.

Fazit:
Für Latschengratliebhaber und Abenteurer, die die entsprechende Erfahrung mitbringen eine wirklich reizvolle lange und anregende Tour in grandioser Landschaft.

Kleiner Nachtrag: Während der Tour hatte ich leichte Erkältungssymptome, was mich aber nicht weiter behindert hat, heute nun wars deutlich heftiger und nun hab ich Corona....

Tourengänger: kardirk


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 16. Juni 2022 um 11:33
>Kleiner Nachtrag: Während der Tour hatte ich leichte Erkältungssymptome, was mich aber nicht weiter behindert hat, heute nun wars deutlich heftiger und nun hab ich Corona....

Gute Besserung, Dirk! Bei mir war es ähnlich. Ich habe zwei Touren mit Halskratzen gemacht, am Ende war es Corona. Ist aber zum Glück auch nicht viel mehr bei mir gekommen. Hoffe, bei dir verläuft es ähnlich mild. Beste Grüße!

kardirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juni 2022 um 13:53
Vielen Dank. Verläuft doch recht überschaubar als leichte Sommer Grippe.
Viele Grüße; Dirk.


Kommentar hinzufügen»