Via Zahme Gocht in's Krokus-Paradies auf der Alp Sigel (1743 m)


Publiziert von alpstein , 22. April 2016 um 15:41.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:21 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Der nächste Wintereinbruch ist schon angekündigt. Die Schönwetterphase wollte ich daher unbedingt noch für ein kleines Bergunternehmen im Alpstein nutzen. Zwei Stunden nach dem Aufräumen des Schreibtisches machte ich mich in Brülisau (922 m) auf den Weg, um das Krokus-Paradies auf der Alp Sigel zu besuchen. Die Hohen Kasten-Webcam zeigte, dass der Neuschnee weitgehend verschwunden ist. Dass der Altschnee in der Nordflanke beim Zustieg über die Zahme Gocht hinderlich sein könnte, erwartete ich nach den bisherigen Erfahrungen nicht.

Schon beim Aufstieg über die Rossweid begleitete mich ein Meer von Sumpfdotterblumen. Erste Schneereste des letzten Wintereinbruchs gab es ab ca. 1300 m. Kurz unter Bärstein (1441 m) war auch ein erstes Altschneefeld zu passieren, was in den tiefen Spuren von zwei Vorgängern zwar etwas mühsam war, aber kein Problem darstellte. Bis zum Schneegürtel um die Nordflanke herum war es dann nicht mehr weit. Der Altschnee lag hier doch noch höher als erwartet, war aber gut trittig. Von den beiden Spuren über den ausholenden Weg  und Direttissima wählte ich die steile Variante.

Der Blick in die Schlucht unter der Zahmen Gocht zeigte mir dann, dass diese ab dem Beginn der Felspassage fast schneefrei war. Auch wenn die Drahtseile noch nicht fertig montiert waren, boten sich hier keine besonderen Schwierigkeiten. Einen Tick anspruchsvoller wurde dann der Ausstieg auf die Hochfläche im steileren Gelände um die Randwächte herum. Da, wie auf der ganzen Route, keine Abgründe lauern, konnte ich auch dies gelassen angehen.

Ist man oben, dann bleibt einem nur noch das Staunen. Wo kein Schnee mehr liegt, sind die Alpweiden dicht an dicht mit weissen Krokussen übersät. Vom letzten Wintereinbruch haben sie sich gut erholt. Auch nach den bevorstehenden Schneefällen wird es Nachschub an Krokussen geben, wenn die restlichen Altschneefelder verschwunden sind. Ist die Krokuszeit endgültig vorbei, kommen dann viele anderen Blumen zum Zuge, wie wir bei unserem Besuch Ende Mai 2016 feststellen konnten. Es lohnt sich daher durchaus auch mehrere Mal im Frühling dieses einzigartige Blumenparadies zu besuchen.

Trotz der fortgeschritten Zeit genehmigte ich mir erst einmal eine Jause, um dann noch den Nordgipfel (1743 m) aufzusuchen. Vom total durchfeuchteten Gipfelbuch haben die Renaiolo's ja schon berichtet.  Schön zu lesen, dass es vom Spender bald "gerettet" wird. Ich stand nun vor der Frage, welchen Abstieg ich nehmen sollte. Da ich dem Brüeltobel auch nach häufigem Begehen immer noch nichts abgewinnen kann, ging ich über die Aufstiegsroute in das Tal zurück. 

Fazit: Der Kurz-Besuch im Alpstein hat sich gelohnt. Ich habe ihn, was selten vorkommt, menschenleer angetroffen. Die Altschneefelder waren nicht weiter hinderlich. Nach klaren Nächten und wenn noch keine Trittspuren vorhanden sind, sollte die Ausrüstung stimmen. Wenn die Zahme Gocht die T3 sonst kaum erreicht, waren die Verhältnisse gestern doch um einiges anspruchsvoller, aber gut zu verantworten.

Tourengänger: alpstein


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