Wankspitze


Publiziert von schimi , 15. Mai 2016 um 21:54.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:27 März 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Die Wankspitze mit Schneeschuhen geistert schon eine ganze Weile durch unsere Köpfe. In unserem Führer steht, dass dies eine Tour für Leute sei, die nicht gerne alleine unterwegs sind. Tatsächlich gehört sie wohl zu den einfachen Klassikern für Jedermann im Inntal, die auch bei eher ungünstigen Verhältnissen noch möglich ist.

Als wir am Abend in Obsteig ankommen liegt kein Schnee, was uns doch etwas wundert, da wir heute im Allgäu viel Spaß in der weißen Pracht hatten. Aber so ist es ja oft; das Inntal ist schneeärmer als das Allgäu. Unser Gastwirt erzählt uns, dass alle Niederschläge der vorigen Nacht als Regen niedergingen. Wir sind gespannt, ab wo wir morgen den ersten Schnee antreffen werden.

Wir starten am Morgen beim Wirtshaus Arzkasten und gehen auf dem vollkommen schneefreien Fahrweg Nr. 22 in Richtung Lehnberghaus. Die ersten Frühblüher wagen bereits Ihre Blüten zu entfalten und Schnee sehen wir nur in den schattigen Winkeln. Auf dem letzten Drittel des Weges finden wir mehr und mehr harte Schneekrusten auf dem Weg vor, definitiv ist es aber so wenig, dass kein Skifahrer seine schönen Bretter darauf setzen würde.

Wir machen am Lehnberghaus eine erste kurze Pause und erfreuen uns an der schon warmen Morgensonne, die es uns ermöglicht die Terrasse für unseren Kaffee zu nutzen. Es ist Ostersonntag; und bei diesem schönen Wetter könnten Massen von Menschen zu diesem schönen Platz strömen, es könnte aber auch anders kommen und alle bleiben beim Osterbraten sitzen und machen einen auf Familie. Auch die Wirtsleute wissen nicht wie es kommen wird, noch sind wir allein.

Wir ziehen zum Weitergehen die Schneeschuhe an, denn jetzt ist der Fahrweg zu Ende, unsere Richtung geht nun nach Osten und so haben wir gleich eine ordentliche Schneedecke unter uns. Gleich geht's direkt nach oben und es wird von Schritt zu Schritt etwas steiler. Wir kommen auf einen zugeschneiten ebenen Weg, dem wir nach rechts folgen und der uns etwas verschnaufen lässt. Nach etwa 100 Metern verlassen wir ihn am Wegweiser wieder nach links und es geht weiter jedoch weniger steil nach oben.

Die Steigung wird etwas moderater und führt uns durch lichten Baumbestand zur Lacke, die einen schönen Blick hinab ins Inntal ermöglicht. Schon klar, dass die Tiroler hier eine Aussichtsplattform hin bauen, auf der man noch ein klein wenig weiter hinauskommt und so noch einen besseren Blick nach unten und hinüber auf die Berge südlich des Inntals genießen kann.

Wir gehen weiter; der Weg führt nun direkt auf die Wankspitze zu, so dass wir in der prallen Morgensonne den Südhang aufsteigen. Es wird sehr schnell sehr warm und wir müssen uns den Berg etwas hocharbeiten. Es ist nicht besonders steil, es gibt zunächst aber auch keine flachen Stellen, die zum Pausieren einladen würden. Wir steigen weiter und kommen auf eine Rinne zu. Links dieser steigen wir den Hang hinauf.

Schnell kommt man nun zum Gipfelhang den man etwas Links haltend dann aufsteigt. Zuvor ist aber eine kleine Pause zum beeindruckenden Blick nach Norden unabwendbar. Man hat beim Erreichen des Grates eine beeindruckende Sicht nach unten in die Stötlreise, einem Schuttkar, das bei sicheren Verhältnissen auch befahren werden kann. Dahinter erhebt sich die die Westliche Grießspitze, die alles andere drum herum zu Zwergen schrumpfen lässt.

Nicht zu weit oben am Grat wegen der nicht einsehbaren Wechten steigen wir diesen nun hoch. Es ist am Ende ordentlich steil und kurz vor dem Gipfel wird es gefühlt auch etwas schmal. Denn am Gipfelgrat gibt es Wechten und in sicherer Entfernung zu diesen ist es gleich recht steil. Wir halten uns in der gefühlten goldenen Mitte und kommen schnell oben an.

Der Ausblick vom Gipfel ist beeindruckend. Auch wegen der freien Sicht direkt am Inntal erscheint der Berg deutlich höher als er ist. Nach Osten schaut man auf Telfs und bis nach Innsbruck, dahinter grüßen die Tuxer Alpen. Im Norden die hohen Mieminger Berge mit der Grünsteinscharte. Im Westen die Lechtaler Alpen und im Süden jenseits des Inntals sind die Stubaier Alpen, und die Ötztaler Alpen bis zur Wildspitze zu sehen.

Und nun, da es hier so still ist, denken wir wieder an unseren Führer in dem noch einmal ausdrücklich vor den Menschenmengen gewarnt wurde. Nach einer schönen langen Pause machen wir uns wieder an den Abstieg und sehen den ersten Menschen erst wieder als wir im Lehnberghaus eintreffen. Aber auch hier ist es nicht voll geworden. Offensichtlich sind alle zu Ostern lieber beim Sonntagsbraten geblieben.

Tourengänger: schimi


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