Madrisahorn (2826m) und Rätschenhorn (2702m) mit Abfahrt durch die Chammerastäga


Publiziert von Alpin_Rise , 13. Januar 2009 um 22:15. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:10 Januar 2009
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Klosters Dorf, weiter mit den Madrisabahnen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo St. Antönien Rüti

Das Madrisahorn oberhalb des gleichnamigen Skigebietes ist dank leichter Erreichbarkeit ein beliebtes Skitourenziel, häufig mit der Madrisa-Rundtour Gargellen retour kombiniert. Ebenfalls dankbar ist das Rätschenhorn (auch Rätschenfluh genannt), charakteristisch die sanften Osthängen und schroffen Abbrüche im Westen. In dieser markanten Felswand gibt es zwei Durchgänge, die mit Ski befahren werden können, eine ist hier beschrieben.

Klassische Skitour mit wenig Aufstieg, steiler Abfahrtsvarianteund Ossis zweite Skitour mit unerwünschen Nebenwirkungen (siehe unten)

Mit den Madrisabergbahnen für unverschämte 36 Fr. (Madrisa-Rundtourbillet, oberster Gargeller Lift inbegriffen) bis zum höchsten Punkt, dort steil bis zum Übergang P. 2721. Die meisten Tourengänger wählen das Rätschenjoch als Übergang, bis dorthin hats eine Rattrac-Spur. Von P 2721 querend abfahren (mit Fellen) bis in den Gipfelhang  Madrisahons. Oben bis 35° steil, Skidepot und einfach 20hm dem Grat entlang zum Gipfel.
Abfahrt bis ca. 2300m an die Aufstiegsspur zum Rätschenhorn. Über die Gafierplatten zum Gipfel. Abfahrt an P. 2523 vorbei bis zu einer Verflachung im N-Grat des Rätschenhorns. Auf ca. 2500m kann durch eine Schwachstelle in der Felsflucht (sog. Chammerastäga) in die genialen Nordhänge unterhalb eingefahren werden. Die Einfahrt ist etwas über 40° steil, danach herrliche offene Hänge um 35°. Auf ausgefahrener Autobahn nach St. Antönien Rüti.

Verhältnisse: Genügend, aber nicht zu viel Schnee. In den Übergang P. 2721 mühsame Harschschicht mit griesigen Pulver unterhalb, mühsam zu spuren. Gipfelhang Madrisa anspruchsvolle, griesige Spur, stellenweise guter Pulver, dazwischen auch windgeprägt. Rätschenfluh verblasen mit schönen Pulvertaschen, Vorsicht Steine! Einfahrt Chammerastäga hart (abgefahren), danach bei geschickter Routenwahl durchwegs pulvrig. Sehr viele Spuren im Gebiet, Eggberg und Hasenflüeli sind gepflügt.
Erstaunlich wenig Betrieb auf der Tour, wir waren die ersten auf der Madrisa und fast alleine auf dem Rätschenhorn!

Nun zum Storytelling: Ja mittlerweile gehört es zum guten Ton, dass man als hikr die eine oder andere Verletzung produziert...Nach etwa 100HM Abfahrt im Gipfelhang spürte ich (ossi) während des Wartens ein schmerzhaftes Ziehen in der linken Hand. Ein kurzer fachmännischer Blick auf den Handrücken und siehe da: Hier erhob sich ein Hügel, wo vorher nichts war....schnell wieder in den Handschuh, solange ich noch reinkomme und weiter geht's. Zum Glück fehlte auch noch der Teller eines Skistocks, das würde der weiteren Tiefschneeabfahrt die nötige Würze verleihen...Ich hab dann beschlossen, die gebrochene Hand (wie sich noch herausstellen wird) mit dem kaputten Skistock zu kombinieren, so war immerhin die rechte Seite noch funktionstüchtig. Aller Widrigkeiten zum Trotz: Die Abfahrt über den ca. 600HM langen Hang nach St. Antönien war herrlich und wird bis auf weiteres mein letztes Alpinvergnügen gewesen sein. Ans Klettern mag ich gar nicht erst denken...Fazit: Endlich gibt's Zeit für "kids and hike"...
Es ist mir übrigens schleierhaft, was da passiert ist, da war kein Sturz und gar nichts.

Auch für meinen (Alpin_Rises)  Arbeitskollegen ging die Tour nicht allzu glatt: seine alte Skiausrüstung und Bänderprobleme machen ihm das Leben schwer - unter diesen Voraussetzungen ist die steile Madrisa eine feine Leistung!

Tourengänger: Alpin_Rise, ossi


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Kommentare (7)


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Bombo hat gesagt: gueti besserig
Gesendet am 13. Januar 2009 um 22:58
hey guys

was mached ihr au wieder für sache, gopf... ich wünsch eu beidne vo herze gueti besserig, dir ossi, dass es nüt langfrischtigs isch und du scho bald wieder dini chlüppli in fels verankere chasch und dir alpin_rise, dass diä cheibe bänder sich wieder strapaziered und dini usrüschtig scho bald en erneuerigskur bechunt :-)

hebed's guet und gänd eu sorg - mir bruched eu na! :-)

cheers,
bombo

Alpin_Rise hat gesagt: RE:gueti besserig
Gesendet am 14. Januar 2009 um 09:33
Missverständnis: nicht meine Bänder und Ausrüstung spielten nicht mit, die meines Arbeitskollegen. Ich bin wohlauf.
Ossi und den anderen angeschlagenen Hikrs wünsche ich schnelle erholung, auf einen langen Skitourenfrühling!

Bombo hat gesagt: RE:gueti besserig
Gesendet am 14. Januar 2009 um 23:16
ui ja, da hab ich ein bisschen zu unvorsichtig gelesen - wollte natürlich nicht gesunde krank schreiben :-) danke für den hinweis :-) so gebe ich deine genesungswünsche zusätzlich zu den bisherigen auch noch ossi, so sollte er ja dann doppelt so schnell wieder gesund sein :-) take care, boyz! :-)

Sputnik Pro hat gesagt: gueti bessrig zum II.
Gesendet am 14. Januar 2009 um 08:27
schlüsse mir em bombo und und wünsch euch gschnälli und gueti bessrig.

vieli grüäss!

andi

ossi hat gesagt: Tja...
Gesendet am 14. Januar 2009 um 08:52
Merci beaucoup. Die günstigste Prognose lautet: vier Wochen keine Belastung, nach frühestens drei Monaten Vollbelastung......für die T6-Saison könnte es also reichen, lechz, sabber..

nadirazur hat gesagt: Et Mmmmmm .... (Erde)!
Gesendet am 15. Januar 2009 um 18:06
... sagt man bei uns im Welschland! ;)

Wünsche Dir eine gute Besserung !

Tout de bon !
Grüessli us em Fryburgerland,
Azur

ossi hat gesagt: RE:Et Mmmmmm .... (Erde)!
Gesendet am 15. Januar 2009 um 18:37
Danke, bin jetzt grade vom Spital zurück: Der Mittelhandknochen des kleinen Fingers war in vier Teile zerlegt, meine Hand ist nun brüchiger als die Nagelfluh im Tösstal....


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