Gufelstock (2436 m), Schwarzstöckli, Wisschamm und Siwellen


Publiziert von PStraub , 11. April 2016 um 17:13.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:11 April 2016
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1500 m

Wie stark wird der Föhn? Das war bei der Routenplanung heute die entscheidende Frage. Da die Meteorologen die Windstärken in letzter Zeit eher unterschätzt haben, ging ich vom 'worst case' aus und zog Touren im Süden das Kantons schon gar nicht in Betracht. 
Ausserdem war abzusehen, dass der Neuschnee vom Samstag für wenig günstige Verhältnisse sorgen würde. 
Darum machte ich etwas praktisch vor der Haustür.
 
Mit dem Auto bis zum Naturfreundehaus. Das entspricht derzeit recht genau der Schneegrenze. Es hatte schon erstaunlich viele Autos hier, anscheinend hatten andere die gleichen Überlegungen wie ich gemacht. Oder sie machten einfach das, was sie immer machen.
 
Schon der Aufstieg war erstaunlich angenehm, wenn man die vereisten Spuren des Vortages mied. Bei P. 2076 ging ich nach links Richtung Rotärd. Dort montierte ich kurz die Harscheisen, der Hang darunter ist stellenweise doch recht steil. 
Das Schwarzstöckli habe ich westlich umgangen, um via Südgrat aufzusteigen. Das geht bis wenige Schritte vor dem Gipfel ganz locker.
 
Für die bisherigen Abfahrten hatte ich die Felle dran gelassen. Bei der folgenden Abfahrt nach Walenfessis will man möglichst weit kommen, das geht besser ohne Felle. 
 
Dann habe ich in der Nähe von P. 2260 die Felle wieder aufgezogen und bin auf den Gufelstock gestiegen. Normalerweise geht man diesen besser via den nordöstlichen Rücken an, doch heute waren die Verhältnisse so perfekt, dass der Direktanstieg möglich war.
 
Mitterweile hatte sich der Föhn verstärkt, beim Umrüsten auf die Abfahrt musste jedes Teil sorgfältig verstaut werden. Denn auf Felle, Trennfolie oder Handschuhe möchte man auf der weiteren Tour nicht gerne verzichten.
 
Auch bei dieser Abfahrt waren die Schneeverhältnisse weit über den Erwartungen, bei sorgfältiger Wahl des Hanges hatte es bereits etwas Sulz.
Dann erneutes Anfellen, diesmal rund ums Schwarzstöckli bis auf den Wisschamm.
Beim Rotärd habe ich die Ski hinaufgetragen und dann den Siwellen-Südostgrat hinauf ebenfalls. 
 
Die folgende Abfahrt war, verglichen mit meinen eher bescheidenen Erwartungen, fast perfekt. Man musste nur die alten Spuren meiden und durfte nach der kalten Nacht nicht zu früh sein. Und beim Fronalp Mittler Stafel noch einmal zum Skilift hochsteigen. So konnte ich bis vors Auto fahren.
Ich fürchte, die meisten der "Frühstarter" haben ihre Abfahrt über vereiste alte Spuren weniger genossen.
 
Wer Probleme hat mit Fell-Wechseln, sollte diese Tour nicht in Erwägung ziehen: Unter drei Wechseln geht es nicht. Und das nur, wenn man einige kürzere Abfahrten mit aufgezogenen Fellen fährt.
Erstaunlich, was ich NICHT gesehen habe: Gemsen und Steinböcke - nicht einmal Spuren. Klar, die Gemsen suchen jetzt das frische Gras weiter unten. Aber Steinböcke hat es sonst um den Gufelstock fast immer.

Keine Zecken, keine Dornen in den Händen, keine Schrammen an Knie oder Schienbein: Eigentlich spricht doch einiges fürs Skifahren ..

Tourengänger: PStraub


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