Ein Dutzend Gipfel: Gufelstock bis Nüenchamm


Publiziert von Delta Pro , 11. August 2021 um 06:35.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 7 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 3020 m
Strecke:32.5 km

Langer Trailrun über alle Wandergipfel der ersten Glarner Kette Ost

Eigentlich wollte ich nur wieder mal auf Fronalpstock und Schilt - zwei der bekanntesten Glarner Wandergipfel, auf denen ich schon Ewigkeiten nicht mehr war. Doch am Abend vorher schien mir plötzlich, dass man die ganze Kette zwischen Gufelstock und Nüenchamm in einem Aufwasch machen kann. Die Routenführung ist wahrlich nicht ganz logisch (wenn man das wilde Terrain zwischen Froni und Schijenstock vermeiden will), aber durchaus abwechslungsreich und als Trailrun durchaus lohnend. Ziemlich weit ist die Tour allerdings schon: Mit >30km und (knapp) >3000 m Aufstieg qualifiziert sie für die Hikr-Definition einer Monstertour - wie ich in meinen Aufzeichnungen sah, war es mit 6.5h sogar mit Abstand meine schnellste. Für einmal konnte ich mich nicht über die Verhältnisse beklagen: Obwohl der Morgen nicht wolkenlos war, blieb es im Föhnfenster trocken und sonnig, wenn auch teils mit starkem Wind. Zwischenzeitlich trat wieder der üble Matsch auf - eine Konstante in diesem bis jetzt verregneten Sommer 2021.

Etwas nach 5 Uhr laufe ich beim oberen Parkplatz Chängel bei Mullern los, geht grad ohne Stirnlampe. Den Wegen nach hinauf gegen den Fronalpstock. Der Schlussaufstieg ist kurzweilig. Auf dem Gipfel ist es kühl und für den Sonnenaufgang bin ich noch etwas zu früh. Auf dem Wanderweg Richtung Schilt nehme ich den Färistock noch mit. Das gibt ausser nassen Füssen nicht gerade viel her. In der Morgensonne und stärkerem Wind erreiche ich bald den Schilt und mache die Pause auf dem Tristli, das ich bisher tatsächlich noch nie besucht hatte. Der anschliessende Abschnitt ist wohl etwas vom besten, was man für einen Trailrun finden kann: Sanftes Auf und Ab, teilweise leicht felsig, über den wunderschön aussichtsreichen Kamm zum Gufelstock (T3, Stellen T4). In der Lücke zwischen Heustock und Chli Höch hat wohl ein Blitz in den Grat eingeschlagen, grosse Blöcke liegen rum und die Wegmarkierungen sind runtergepurzelt. Man kommt aber ohne Probleme durch.

Auf dem Gufelstock bläst der Föhn stürmisch und ich bin froh um die Jacke. Mit Rückenwind sause ich zurück zum Schwarzstöckli. 5 Gipfel in 20min - das ist sonst wohl nirgends möglich! Die Distanz zum angepeilten Nüenchamm scheint noch immer endlos. Soll ich mir den langen Transfer durch Täler und Passübergänge wirklich antun oder ohne den Nüenchamm zurück? Wäre schade, jetzt, wo's endlich mal nicht regnet. Tatsächlich ist es weit und langwierig auf häufig nassen Wegen, auf denen man kaum schnell vorankommt. Runter zur Murgseefurggel und via Mürtschenfurggel zum Spanneggsee und auf dem Weg fast runter in den Talboden. Das Ziel war, auf dem in der Karte noch verzeichneten Wanderweg von Osten zum Fedensattel zu steigen. Mir war bekannt, dass dieser Weg existiert(e), hatte aber keine weiteren Nachforschungen angestellt. Zum Beginn weist nichts auf einen Weg hin. Etwas entmutigt stehe ich unter dem steilen, grünen Urwald. Schliesslich erblicke ich übermalte blau-weisse Markierungen und finde eine komplett überwachsene Wegspur. Dieser zu folgen ist nicht schwer, wenn man aufmerksam bleibt. Ich fand den Aufstieg eigentlich sehr schön, und auch empfehlenswert, wenn man keine Angst vor einem botanischen Erlebnis hat. Das ehemalige Weglein scheint noch selten begangen und Markierungen sind meist dort im Grün erkennbar, wo es wichtig ist. Dennoch sollte man den Pfad nicht verlieren, da das Gelände unübersichtlich, und auch abschüssig ist. Vom Fedensattel dann auf der oft begangenen Via Glaralpina via Schmaler Leist zum Nüenchamm - ein immer wieder schöner, mit Ketten versicherter Weg (T4). Durch oben übles Schlammgelände, unten dann in nettem Lauf zurück nach Mullern.

Durchgangszeiten: 
Mullern (oberer P Chängel): 5.08
Fronalpstock: 6.10
Tristli/Schilt: 7.06
Gufelstock: 8.03
Mürtschenfurggel: 9.20
Nüenchamm: 10.55
Mullern: 11.42

Tourengänger: Delta
Communities: Monstertouren


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