Wetter für vergessene Pfädlis; Senngrat - Biseggchnubel - Brueder


Publiziert von Felix , 11. Februar 2016 um 14:56. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum: 9 Februar 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Napf 
Aufstieg: 460 m
Abstieg: 460 m
Strecke:Vorderkurzenei - P. 860.5 - P. 1040 - P. 1052 - Senngrat - Vorderarni - P. 1088 - Grathüttli Unghürflue - Biseggchnubel - P. 1209 - P. 1185 - P. 1158 - Brueder - Kurzeneialp - P. 881 - P. 855 - Ursmatt - Vorderkurzenei
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Fritzeflue-Tunnel und Wasen nach Churzeneigrabe, Vorderkurzenei
Kartennummer:1148

Heute „schreit“ das trübe und feuchte Wetter nach Erweiterung der Community „Pfädli - Vergessene Weglein und Pfade“ - dabei können wir einmal mehr neue Einblicke in unsere unmittelbare Umgebung im Emmental gewinnen …

 

Im Churzeneigrabe auf Vorderkurzenei suchen wir den Einstieg am Waldrand zum auf Zeitreise vor einigen Jahrzehnten noch vermerkten Steiglein. Was wir, nach Eintritt in den Wald beim vermuteten ehemaligen Wegbeginn, jedoch in der Nähe der Fluh antreffen, ist ein wildes Durcheinander von lange schon umgestürzten Baumstämmen, welches ein Durchkommen im steilen Hang sehr erschwert. Dichtes Brombeergestrüpp birgt zusätzliche Stolperfallen - das Aufsteigen ist denn mehr ein mühsames Durchkämpfen. Vermutlich sind wir - der zahlreichen Baumstämme wegen - etwas zu weit östlich hinaufgestiegen: wo der Hang etwas übersichtlicher wird, treffen wir auf die alte Spur. Ihr folgen wir bis zu einer querenden Forststrasse, müssen danach einen Wiedereinstieg suchen, und folgen weiter dem stets undeutlicher werdenden Steiglein. Ausgangs Wald treffen wir nun auf ein dichtes Farn-Dornengestrüpp im Jungwald - noch einmal ist intensives „Buschwandern“ angesagt, bevor wir zu einer flachen Schneise gelangen.

 

Hier endet ein Forstweg, welcher uns zur Hinweistafel und zum sehr grossen Baumstrunk einer Weisstanne führt, welche der bekannte deutsche Menschen- und Umweltaktivist Rüdiger Nehberg für seine damalige Atlantiküberquerung verwendete. Kurz danach erreichen wir die Gruobi bei P. 1040; danach meistern wir weglos die kurze Anhöhe, welche uns zum nun offenen Weidegelände und zum (ehemaligem) P. 1052 leitet. Ein nun angenehmes Wandern über den Senngrat geht über in den letzten, steileren und kurzen, Anstieg auf die Anhöhe Vorderarni.

 

Nach der Traverse der leichten Senke bei P. 1088 und dem Wiederanstieg lassen wir uns ein weiteres Mal im Grathüttli Unghürflue für eine Kurzpause nieder, bevor wir uns aufmachen, einen uns altbekannten Chnubel auf neuer Route anzugehen. Erst folgen wir dem WW weiter, biegen danach noch etwas vor dem offiziellen Weg Richtung Höchstall und Oberkühbisegg ab; nachdem sich dieser anfänglich breite Forstweg stets verengt und schlecht passierbar wird, steigen wir nur wenige Meter auf einer Spur an zum parallel dazu verlaufenden Fahrweg. Diesem folgen wir im Wald bis zur grossen Lichtung, Schneise, am Westhang unseres heutigen Gipfelzieles.

 

Auf guten Rinderpfaden oder -tritten, zuletzt weglos, erklimmen wir so den Biseggchnubel - ein drittes Mal erreichen wir ihn nun. Recht zügig ist’s hier, so dass wir auf dem schönen Gratrücken, welcher auf der NE-Seite noch Restschnee-(Wechten) aufweist, hinüber zum Stacheldrahtverhau wechseln, den es zur Fortsetzung zu überwinden gilt. Noch einigermassen machbar ist der nun folgende Gang durch wenig Schnee, Jungwald und Gebüsch. Derart erreichen wir die um drei Meter höhere Nachbarkuppe, P. 1209. Ein erneuter währschafter „Dschungelkampf“ erwartet uns nun; immerhin sind einige Abschnitte von Holzarbeitern nicht nur mit immensen Mengen geschnittenen Jungholzes übersät, sondern gelegentlich dieses auch zur besseren „Begehung“ in kleinere Stücke zersägt - eine in einen grossen, darniederliegenden Baumstamm gesägte Stufe, sowie ein durch einen Stamm geschaffenen Durchlass zeugt von der Absicht, dass auch die Forstarbeiter hier öfters am Werke sind und einen gewissen Wegk omfort wollen. Via letzte Kuppe, P. 1175, steigen wir ab auf bestbekannte, sehr komfortable Wanderwege.

 

Bis kurz vor das  Chuerethübeli folgen wir dem bewaldeten Gratsträsschen; vor ihm zweigt ein Fahrweg ab - diesen benutzen wir nun für eine angenehme, nur leicht abfallende, Wegstrecke zum Brueder, und darüber hinaus bis zu dessen Ende.

Hier überschauen wir erst die nach einem der grossen Stürme abgeholzte SSE-Seite - deren Jungwuchs erscheint uns jedoch als mühsam zu durchschreiten; so suchen wir auf dem gegenüberliegenden, von höheren Tannen gesäumten NNW-Hang, nach einer Abstiegsmöglichkeit. Und siehe da: eine überraschend deutliche Wegspur bringt uns mühelos hinunter zur Lichtung und zum Fahrweg, welcher um den Grat herum führt, auf 1057 m.

 

Nach der einfachen Begehung der nachfolgenden Schneise finden wir in deren Schlussteil im dichten Gestrüpp, hohen Dornengestrüpp und Farn, keine Spur im Wald, welcher nun im teilweise sehr steilen Hang uns für den letzten Abstieg aufnimmt. Eine steile Rinne, welche an einen ehemaligen Durchgang erinnert, benutzen wir nicht - ist sie doch teilweise zu überwachsen, und vor allem sehr steil und abschüssig. So folgen wir einigen Wildspuren auf des Grates Rücken - wiederum durch allerlei Dickicht - und gewinnen so den unteren Abschnitt; der Wald nun lichter, die Weideflächen absehbar.

Nach heute vielen, doch eher anstrengenden, Passagen erreichen wir nun die Zivilisation wieder auf Kurzeneialp; über die Ursmatt streben wir auf der Strasse im Churzeneigrabe wieder unserem Ausgangspunkt, Vorderkurzenei, zu. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Seeger hat gesagt: Das Emmental ist ja...
Gesendet am 11. Februar 2016 um 18:31
...schlimmer wie das Tessin :-))
Deinen spannenden Bericht von A bis Z gelesen.
Danke für die Exkursion.
Gruss
Andreas

Felix hat gesagt: RE: Das Emmental ist ja...
Gesendet am 11. Februar 2016 um 19:32
in gewisser Hinsicht vergleichbar - da hast du ja schon Recht!

Ciao Andreas

das war wohl eine eher trübe, doch sehr interessante Erkundigung unserer Höger und Chrächen ...

lg Felix


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