Steinadler an der Leilach


Publiziert von Manu81 , 29. Dezember 2015 um 00:30.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:31 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:20,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Vilsalpsee.

Zum Jahresausklang sollte es nochmals eine gemütliche Tour in die Allgäuer werden. Da bei der letztjährigen Tour auf die Leilach das Wetter leider nicht ganz mitspielte, war ich schon beim Start am Vilsalpsee gespannt, wie die Sicht vom Gipfel wohl sein wird... Soviel kann schon verraten werden: es hat sich definitiv gelohnt, die Leilach nochmals im Spätherbst, bei klarer Luft anzugehen!

Schon der Vilsalpsee hat uns bei frostigen Temperaturen mit perfekter Morgenstimmung empfangen. Der Weg am Ostufer entlang war mal wieder wunderschön, da sich gegenüber erst das Kugelhorn, und dann kurz danach Rauhorn und Gaishorn im Morgenlicht zeigen. Wie immer ist der Weg vom Vilsalpsee über den Traualpsee zur Lache sehr kurzweilig. Ohne Pause gehen wir weiter ins östliche Lachenjoch (1.915 m), wo der Blick nach Osten und Süden frei wird. Erstmals sehen wir auch das Tagesziel: die Leilach.

Spontan entscheiden wir uns, auch noch der Lachenspitze(2.126 m) über den Nordostgrat einen Besuch abzustatten, was sich auch als sehr lohnend herausstellte. Der Anstieg ist bis kurz vor dem Kreuz als recht einfach zu bewerten. Auf den letzten paar Höhenmeter geht es zunächst steile Schrofen hinauf (T3+) und dann in felsiges Gelände (T4, I). Die Kletterei ist recht einfach, in meist gut gestuftem und festem Fels. Die letzten Meter sind etwas ausgesetzt, aber mit maximal I+ eigentlich recht gut machbar. Am Gipfel gab es dann noch leider eine negative Übrraschung: das Gipfelkreuz ist abgebaut, und nur ein von einem Müllsack überspannter Sockel sowie ein Haufen Baumaterial und Plastikmüll findet sich hier oben. Schade eigentlich. Aber die Aussicht - insbesondere auf die Leilach und die Luchsköpfe entschädigt dafür...

Nun geht es die Westflanke runter, zurück in Richtung Steinkarspitze, bis zur Weggabelung Richtung Leilach. Über die Lechtaler Scharte steigen wir in Richtung Leilach. Kurz nach der Lechtaler Scharte dann die Überraschung: über uns kreisen plötzlich ganz entspannt zwei Steinadler. Ein wirklich erhabener Moment. Ich wusste zwar von einem Brutpaar in dieser eher "hinteren Ecke" der Allgäuer, dieser majestätischen Vogel dann aber "live" zu sehen, ist dann schon etwas ganz Besonderes!

Nach einem längeren Fotostop gings dann wieder zur berüchigten Leilach-Rinne. Wie beim letzten mal, macht diese Schotterbuddelei nicht wirklich Laune. Von absteigenden Gruppen (z.T. mit Hund) kommen immer wieder Salven an Geröll runter, und der Feine sandige Gries "läuft" von oben in die Schuhe rein.... Naja. Irgendwann steht man dann jedenfalls oben. Nun trennen uns nur noch die letzten (Genuß-) klettermetter vom Gipfel. Der erste Kletterzug aus der Scharte in Richtung Gipfel ist für Kleingewachsene vielleicht eine I+, ansonsten geht nichts über de nersten Grad hinaus. Nach ein paar Minuten stehen wir dann am Gipfel der Leilach (2.274 m) und genießen die überwältigende Ausssicht! Hier lasse ich einfach mal die Bilder sprechen...

Der Abstieg ist schnell zusammengefasst: die Luchsköpfe werden aufgrund der fortgeschrittenen Zeit - mal wieder - ausgelassen. Die Querung unterhalb der Luchsköpfe zieht sich auf dem Rückweg unglaublich, und nach dem kleinen Zwischenanstieg zum östlichen Lachenjoch und dem folgenden Abstieg zum Vilsalpsee, sind wir froh nach einer wunderschönen Tour mal wieder am Parkplatz angekommen zu sein.

Fazit: mal wieder eine wunderschöne Tour in "meinen" Vilsalpseebergen. Meine Vermutung vom letzten Sommer hat sich bestätigt: die Leilach ist ein "Herbst-Berg" ;-)




Tourengänger: Manu81


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Kommentare (2)


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rascr hat gesagt: Steinadler
Gesendet am 29. Dezember 2015 um 09:29
Wow, grandios - wir haben im Oktober ein Pärchen über dem Steinmandl gesehen, einer davon echt groß, der zweite deutlich kleiner und beide ungewöhnlich wenig scheu (im Tessin sehen wir oft welche die wegfliegen sobald sie merken dass man sie entdeckt hat).
Vielleicht waren das die selben oder es gibt inzwischen wieder mehrere in der Region.

Manu81 hat gesagt: RE:Steinadler
Gesendet am 29. Dezember 2015 um 10:31
Ja, die beiden waren auch überhaupt nicht scheu, und haben ganz entspannt, ziemliche lange über uns ihre Kreise gezogen.


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