Winterwanderung von der Großen Arnspitze zur Arnplattenspitze


Publiziert von frehel , 7. Dezember 2015 um 07:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 6 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Wo der Schnee auf sich warten lässt und die Brettl im Keller bleiben müssen, gings heute noch mal wandernd zur Überschreitung der Arnspitzen, von der Großen Arnspitze, über die Mittlere Arnspitze bis zur Arnplattenspitze. Die Verhältnisse zeigen sich am Arnstock sehr gemischt, wo südseitig T-Shirt-Wetter ohne ein Krümelchen Schnee herrscht, hat es nordseitig und in Mulden eine tiefe Schneeschicht, teils hat der Fels hier sogar einen fiesen Eisüberzug, der die Verwendung von Steigeisen notwendig macht. Im Schnee haben die Spuren von zwei Wanderern geholfen, die die Überschreitung vor zwei Tagen gemacht haben. Ansonsten war zumindest auf der Mittleren Arnspitze seit dem Wintereinbruch Ende November niemand oben laut Gipfelbuch.

Von Leutasch-Ahrn geht es über den Hohen Sattel unschwierig hinauf zur kleinen Hütte unter der Großen Arnspitze. Hier liegt in der nordseitigen Mulde heute viel Schnee und der Weg verliert sich. Statt noch mal im AV-Führer nachzulesen, was die Sache geklärt hätte, steige ich fälschlicherweise rechts der Schulter in den sehr steilen Latschenhang ein. Der Fels bröselt ganz ordentlich und das beste zum Festhalten sind meist die Latschen. Oben kommt man wieder auf den Normalweg, aber es hat ganz schön Nerven gekostet. Der Abstecher vom höchsten Punkt der Großen Arnspitze zum Vorgipfel mit Kreuz ist zwar möglich (Spuren), aber ziemlich unangenehm wegen tiefem Schnee, ich habs mir gespart.

Weiter geht es am Grat unschwierig (Stellen I) nach Süden bis unter die Mittlere Arnspitze. Der nordseitige Anstieg auf diese ist im oberen Teil wieder tief verschneit, so komme ich da heute nicht rauf. Also den Gipfel nordwestliche über Schneefelder umgehen, einfach aber langwierig bei den Verhältnissen, und die Mittlere Arnspitze von Süden angehen (gute II, viele Steinmännchen markieren den einfachsten Weg).

Schließlich muss die Arnplattenspitze über den Nordgrat angepackt werden. Schon von unten hatte man gesehen, dass das heute kein Spass wird wegen Schnee-Latschen-Kombination und es stellte sich auch noch raus, dass der Fels teils ziemlich vereist ist. Also Steigeisen anziehen und schauen, dass man mit denen nicht in den Latschen hängenbleibt beim Klettern - sehr unangenehm. Die letzten Meter vor dem Gipfel über die vereisten Platten waren jedenfalls für mich als totaler Mixed-Kletter-Noob nicht ohne.

Der südliche Abstieg (Stellen I-II) von der Arnplattenspitze ist heuer schneefrei und gut machbar. Dort waren dann auch noch ein paar weitere Wander_innen bei dem schönen Wetter unterwegs.

Insgesamt war ich von der Tour nicht so begeistert. Der Grat ist halt mit nervigen Latschen zugewachsen und dazu heute noch der Schnee, der mit botanisch bedingten riesigen Luftblasen zum tiefen Einbrechen einlädt. Grandios ist aber der Ausblick, da der Arnstock sehr frei steht.

Tourengänger: frehel


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»