Überschreitung der Arnspitzen


Publiziert von ATP , 26. Oktober 2012 um 21:14.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:26 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Mittenwald nach Leutasch entweder per Bus oder per PKW. Parken in der Nähe des Gasthofs Zur Mühle in Burggraben.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Busverbindung oder Rad.

Zwischen dem Wetterstein und dem Karwendel befindet sich der Arnstock. Aufgrund der recht isolierten Lage hat man vom Arnstock aus eine schönen Rundumblick. Da jegliche bewirtschaftete Hütten fehlen, sind die Wege auch nicht sonderlich überlaufen. Bei schönem Wetter ist man auf der Großen Arnspitze und der Arnplattenspitze in der Regel nicht alleine, die Mittlere Arnspitze wird aber relativ selten besucht, was auch daran liegt, dass eine Besteigung deutlich höhere Anforderungen als die erst genannten darstellt.

Ausgangspunkt meiner Überschreitung ist der Gasthof Zur Mühle in Burggraben. Vor dort geht es kurz den breiten Talweg entlang und dann auf einem schmalen Pfad in Serpentinen steil empor zur Riedbergscharte. Von dort auf Scharnitzer Seite den Bergrücken empor zunächst auf den Riedkopf, dann weiter am Grat entlang über die unteren Achterköpfe. Mit zunehmender Höhe werden die Ausblicke auf Karwendel und Wetterstein immer netter. Es folgt eine leicht fallende Querung der Ostflanke der Großen Arnspitze zur nun sichtbaren Arnspitzhütte (offene Unterstandshütte). Kurz vor dieser rechts den Weg empor in eine Scharte mit Marterl. Nun anstrengend über Schutt und Schrofen zum Gipfel der Großen Arnspitze. Auf dem nördlichen Vorgipfel befindet sich das Kreuz (leichte Kletterei, I).

Vom Gipfel wieder auf dem Anstiegsweg zurück bis zu Gedenktafeln. Hier verlässt man den Steig und folgt möglichst stets dem Grat. Dabei werden einige Steilstufen abgeklettert (I). Gegen Ende des Gratabschnittes vor der Engen Scharte folgen einige ausgesetztere Stufen (II), die sich gut als Warm-up für den Aufstieg zur Mittleren Arnspitze eignen.

Aus der Engen Scharte heraus klettert man nun direkt einige Meter am Grat empor und quert dann links auf das "bösartige Band". Dieses entlang (II, ausgesetzt, aber nicht bösartig) und weiter querend auf Grasterrassen und Schutt. Nun gerade empor zu den Felsen. Den leichtesten Möglichkeiten folgend in die Scharte zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel (II, im Sinne des Aufstiegs rechts) und weiter auf den kreuzgeschmückten Gipfel.

Der Weiterweg zur Arnplattenspitze ist der anspruchvollste Abschnitt, zumal der "Weg" nicht offensichtlich ist. Zunächst auf dem Aufstiegsweg wieder einige Meter hinab, dann in Richtung der Arnplattenspitze hinab. Man sieht nun eine Felsbrücke zwischen westlichen Vorgipfel und Hauptgipfel, diese gilt es zu erreichen (II, teilweise sehr ausgesetzt). Auf der anderen Seite den Grat empor zu den latschen und daran rechts vorbei zur steil abfallenden Westflanke. Nicht den Spuren durch die Latschen folgen. Diese Flanke wird nun abgeklettert, anfangs sehr steil und ausgesetzt (II), bis das Gelände etwas flacher wird. Weiter zur Weiten Scharte und mit kurzem Latschenkampf an den Grat, der auf die Arnplattenspitze führt.

Der Aufstieg zur Arnplattenspitze ist mit kleinen, roten Punkten markiert. Durch Latschen und über Schrofen gelangt man zu den Platten unterhalb des Gipfels. Diese quert man vom Grat her nach links auf einem kleinen Band, dann durch eine Rinne empor zum Gipfel (II, wenig ausgesetzt).

Der Abstieg von der Arnplattenspitze nach Ahrn ist gut markiert. Man klettert über Absätze hinab zu den Latschen (I und II) und folgt dann dem Weg bis kurz vor dem Weißlehnkopf. Nun entweder links hinab zum Hohen Sattel und nach Ahrn oder dem Rücken weiter folgend auf den Weißlehnkopf und den Arnkopf. Hier hat man immer wieder einen netten Blick zurück auf die Arnplattenspitze. Je weiter man sich von dieser entfernt, desto verblüffender ist es, dass sich diese relativ einfach ersteigen lässt. Vom Arnkopf genau den Markierungen folgend (einige Latschengassen führen ins Nichts). Kurz vor dem Zwichkopf hat man die Latschen hinter sich gelassen und es folgt der sehr steile Abstieg nach Ahrn. Dieser Weg zieht sich vom Weißlehnkopf, entsprechende Kondition ist erforderlich.

Von dort Rückfahrt per Bus nach Burggraben. Der Bus fährt in etwa stündlich, Fahrplan siehe http://www.leutasch.net/fahrplan/index.htm.

*****-Tour.

Schwierigkeiten:
Große Arnspitze über Achterköpfe: T3
Abstieg zur Engen Scharte: II, T5
Aufstieg zur Mittleren Arnspitze aus der Engen Scharte heraus: II, T5
Abstieg zur Weiten Scharte: II, T6
Aufstieg zur Arnplattenspitze aus der Weiten Scharte heraus: II, T4
Abstieg zum Weißlehnkopf: T4, I-II
Abstieg vom Weißlehnkopf über den Zwirchkopf nach Ahrn: T3

Tourengänger: ATP


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Kommentare (2)


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fspiegel hat gesagt: Richtung
Gesendet am 24. August 2018 um 12:43
hab Beschreibungen in beiden Richtungen gefunden. Würdest du eine bestimmte Richtung empfehlen (also W nach O oder O nach W)?

ATP hat gesagt: RE:Richtung
Gesendet am 25. August 2018 um 09:46
Aus meiner Sicht ist das egal - eher Geschmacksache. Das "bösartige Band" hatte ich im Aufstieg, dafür die Westflanke im Abstieg.


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