Vom Unterrothorn zur Pfulwe


Publiziert von mannvetter , 5. Dezember 2015 um 17:38.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:14 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Ich kann's ja ruhig zugeben: Eigentlich wollte ich bis zum Rimpfischhorn, das hat nicht ganz geklappt. Denn ich war solo, und wollte mein Glück jetzt nicht herausfordern, kam nur bis zum Steilaufschwung unterhalb des Rimpfischsattels. Aber der ganze Grat vom Oberrothorn bis zur Pfulwe hatte es mir ja angetan, angeregt von jfk, außerdem wollte ich meinen neuen Schlafsack ausprobieren, den ich mir für Nepal und Bolivien gekauft hatte, also fuhr ich für zwei kurze Tage mit dem Nachtzug nach Zermatt.
Mit 5 Stunden Aufenthalt in Basel, da schlief ich auf beheiztem Boden ganz gut. Um 9 Uhr in Zermatt angekommen, gleich mit der U-Bahn nach Sunnegga rauf. Hier war ja eine Schweinekälte! Ich stieg erst zum Leisee ab, hinter dem sich das Matterhorn toll spiegelte, dann den Höhenweg rüber nach Sunnegga. Immer tolle Ausblicke auf Zermatt. Den sanften Grat hinauf, es hatte Neuschnee gegeben, und nicht zu knapp. Ab 3000 Meter war ein sanfter Firn. Eine Rast auf dem felsigen Grat, dann bis auf den Gipfel. Dort nur kurze Rast, weil keine gute Sicht war. Und hinab aufs Furggli, das ich ja vom Skifahren gut kannte.
Und im Zickzack hinauf aufs Oberrothorn, der Schnee schmolz zum Glück "vor mir weg". Bis hierher war's ja leicht, jetzt begann die eigentliche Tour. Aber schon der Einstieg war schwer zu finden. Man musste eine steile Klippe rechts umrunden, aber wo genau. Ich suchte ein paarmal herum, entschied mich dann, und es ging ganz gut. Danach wieder auf den blockigen Grat, ab da war es ziemlich verschneit. Das war unangenehm und wurde immer schlimmer bis zum Gipfel. Dort lagen große Blöcke verschneit herum, ich kam kaum die letzten Meter hoch. Aber zum Glück war drüben alles schneefrei und bequem zu gehen. Hier ist alles viel besser beschrieben - leider habe ich es doch nicht so ganz elegant hinbekommen.
Ich kam dann vom Fluehorn, ging ein steiles Colouir runter, querte aufs Geratewohl, dann wieder hoch zu einem kleinen Pass, da den letzten Aufschwung. Ich war schon nicht mehr ganz frisch, kam kaum auf den steilen Gipfel von der Spitzi Flue rauf.
Dort viel Zeit gelassen, mir taten schon Rücken und Knie weh. Das Rimpfischhorn war immer noch zu, man sah hinüber zur Pfulwe, dort schien man ganz gut nächtigen zu können.
Der Abstieg war extrem steil. Einige Male schien ich falsch zu sein, Kamine hinunter, Blöcke stürzten in die Tiefe, das war nicht ohne! Aber es ging gut bis zum Sattel, dort stieß ich wieder auf den Weg. Halleluja!
Nun bis hinauf zur Pfulwe, dort fand sich eine schöne flache Biwakstelle. Und jetzt riss es doch noch etwas auf, sogar das Nordend wurde sichtbar. Sonnenuntergang bei -15°, mein neuer Schlafsack sollte mal zeigen, was in ihm steckte.
Am nächsten Morgen dann so um 4 Uhr los, ich kam wie gesagt nur bis zum Steilaufschwung bei ungefähr 3900m, dann wurde es mir doch ohne Sicherung, ohne Partner etwas zu heikel, genoss die morgendliche Sicht und stieg wieder ab.
Noch ein schöner Kaffee in Zermatt, und schon wieder heimwärts. Auf Wiederluage.

Tourengänger: mannvetter
Communities: Alleingänge/Solo


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