Grosser Waxenstein


Publiziert von mafu , 16. November 2015 um 13:27.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:10 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1850 m

Der Wetterbericht hat es einigermassen gut gemeint. Es war zwar bewölkt aber trocken und nicht sehr kalt. Der große Wax enstein stand schon länger auf unserer Liste, und den ersten Besteigungsversuch mussten wir aufgrund eines Gewitters abbrechen.
Dieses Mal sollte es also klappen. Den ersten Teil der Route kannten wir schon. Am Einstieg in die Südflanke hing ein Bild von einem verunglückten jungen Bergsteiger kurz vorher. So unmittelbar damit konfrontiert zu sein, gibt einem doch immer wieder ein mulmiges Gefühl...
Das Schrofengelände mit kurzen I-er Kletterstellen ist wirklich sehr ausgesetzt. Das Gelände verzeiht hier keinen Fehler. Nach dem Linksschwenk im oberen Drittel kommen noch einige kurze I-er Stellen, bevor es in die Waxensteinrinne geht. Die Orientierung ist hier nicht wirklich schwierig. Die Kletterei bewegt sich bis auf kurze Steilstufen die im II-er Bereich anzusiedeln sind im I-er Bereich und ist sehr anregend.
Am Ende der Rinne (durch die bisherigen Berichte entstand bei mir der Eindruck, dies könnte man übersehen ;-)) quert man nach rechts und erreicht in einigen Serpentinen den Gipfel. Hier ist der Weg sehr schwer zu erkennen, bei guter Sicht jedoch nicht schwierig.
Am Gipfel angekommen standen wir ca. 50-100 hm über der Nebeldecke und der Ausblick auf den Jubiläumsgrat war fantastisch. Es war auch noch angenehm warm, sodass wir uns erstmal eine leckere Brotzeit gönnten.
Die Waxensteinrinne stellt auch beim Abstieg keine größeren Schwierigkeiten dar, sodass wir hier zügig vorankamen. Eine Handvoll Gämsen hat uns immer wieder beim Abstieg skeptisch beobachtet, da wir sie von ihrem Logenplatz vertrieben hatten auf dem si es sich gerade gemütlich gemacht hatten.
Als wir wieder im Höllental angekommen sind, machten wir erstmal Rast in der neuen Höllentalangerhütte. Hierzu gibt es ja bekanntlich geteilte Meinungen ;-) Mit der Gemütlichkeit der alten Hütte hat diese nun weniger zu tun und gleicht eher einem Hotel. Die Zugspitzroute dürfte daher in Zukunft noch mehr überlaufen sein... Wie gut dass es da Touren wie diese zum Waxenstein gibt.
Nach unserer verdienten Stärkung kamen wir noch auf die Idee zum Rückweg über den Stangensteig zu gehen da wir diesen bisher noch nicht begangen sind. Also noch ein paar Höhenmeter mehr in die Beine und den schönen Herbstwald geniessen.
Nach 8h auf den Beinen, waren wir dann froh als wir am Auto angekommen sind. Alles in allem eine sehr schöne und anspruchsvolle Tour mit einem herrlichen Gipfelerlebnis über dem Nebel. Sehr wenig begangen und im Gegensatz zur Autobahn auf die Zugspitze eine willkommene Abwechslung wenn man etwas abseits vom Trubel den Tag verbringen will. Spätestens ab der Höllentalangerhütte ist es damit wieder vorbei.

Anmerkung: Bei Nässe, Vereisung oder Gewitterneigung einen großen Bogen um den Waxenstein machen. Äusserst heikles und steiles Schrofengelände ohne Ausweich- oder Rückzugsmöglichkeit. Helm empfehlenswert. Orientierung bei schlechter Sicht sehr schwierig und nicht zu empfehlen wenn man die Route nicht kennt.

Tourengänger: mafu


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