Nachmittagstour auf die Fleischbank

Die Fleischbank im Karwendel eignet sich hervorragend für spätherbstliche oder frühsommerliche Touren, der südseitige Anstieg macht's möglich. Ein großes Geheimnis ist dies freilich nicht (mehr) und um den mittlerweile zahlreichen Gipfelaspiranten nicht im Wege zu stehen, greifen wir wieder zu unserem bewährten Trick: Aufsteigen wenn alle absteigen.

Mir gefällt der Anstieg von der Fuggerangeralm, denn ohne große Hatscherei geht's gleich auf schmalem Pfad nach oben, bereits wenige Minuten nach dem Start genießt man schöne Tiefblicke zum Rißbach. Eine gute Stunde später passieren wir die Diensthütte am Steilegg, ein etwas langsameres Tempo hätt's auch getan.

Weiter geht's Richtung Kamm, die Abzweigungen zum Schönalm bzw. Altjoch nach dem Steilegg und oben in den Latschen lassen wir unberücksichtigt. Schwarz ist der Weg zur Fleischbank gekennzeichnet, ergo anspruchsvoll. Das bezieht sich wahrscheinlich auf die paar hundert Meter, die wir auf dem nach Norden steil abfallenden Grat entlang wandern. Wer arg von Höhenangst geplagt ist, wird hier vermutlich den einen oder anderen Griff in die Latschen wagen, ein sicherer Tritt schadet ebenfalls nicht, denn es ist ein bisschen feucht. Vielleicht könnte man für diesen kurzen Abschnitt eine T3 vergeben.

Aber bald stehen wir am Gipfel, jetzt sind wir doch etwas ausgepowert und haben uns die Pause verdient. Wie gewünscht haben wir das Panorama für uns allein und so vergeht die Zeit. Beim Abstieg kommen die Stirnlampen zum Einsatz. Die sind auch zum Wiederauffinden des Autos notwendig, denn im Rißtal ist es mittlerweile stockdunkel.