Fleischbank und die fünf Prozent Gewitterwahrscheinlichkeit

Ein schöner Tag soll's werden, kaum Wolken und laut AV Wetterbericht gerade mal fünf Prozent Wahrscheinlichkeit für ein Gewitter am Abend rund um die Birkkarspitze. Das klingt nach idealen Verhältnissen, einer unserer Lieblingsberge mit großzügigem Gipfelareal für sonnige, extra lange Pausen soll es werden.

Bereits beim Anmarsch vom Alpenhof zur Fuggerangeralm zeigt sich: links hui, rechts na ja. Es haben sich einige Wolken über dem Johannistal eingefunden und auch südlich vom Kamm der Östlichen Karwendelspitze schaut's dunkel aus.

Der Wegweiser an der Alm weist den Weg zum Gipfel der Fleischbank, mit angegebenen zwei Stunden scheint mir allerdings der Sprint dahin recht sportlich zu sein, immerhin sind knapp 1100 Höhenmeter zurückzulegen. 

Ohne großen Firlefanz erklimmt das Steiglein den Südhang, wir passieren die Steilegg Diensthütte und nach weiteren Serpentinen landen wir am Kamm, an dem es nun ca. 800 m bis zum Gipfel entlang geht. Immer wieder schauen wir Richtung Süden, stimmt die Vorhersage?

Jedenfalls fällt die Pause am Gipfel kürzer aus als erwartet, die Option Hölzelstaljoch lassen wir aus und bald befinden wir uns wieder auf dem Rückzug. Kaum sind wir vom Kamm einige Höhenmeter abgestiegen, kracht's. Blitze sehen wir keine, der Donner kommt aus der Richtung Johannestal. Bald beginnt's auch zu regnen. Sehr schön, das hatten wir in diesem Sommer selten.

Unten angekommen ist der ganze Spuk vorbei, frisch gewaschen präsentiert sich das Rißtal, wir gehen jetzt ins Wirtshaus und haben wieder was gelernt: Gewitter und Stochastik, vielleicht sollte der DAV da nochmal nachjustieren.