Bei der Schwimmprüfung in Zürich ist eile angesagt - ich will in die Berge. Nach abgelegter Prüfung nehme ich den nächsten Zug/Bus nach Sufers und freue mich auf die geplante Tour: Besteigung des Alperschällihorns und Biwack bei Alperschälli, danach über das Schwarz-, Gelb-, und Bruschghorn auf den Piz Beverin zum Glaspass.
Bereits in Sufers wird mir bewusst, dass ich nach dem heutigen morgen körperlich und mental wahrscheinlich zu müde für die Tour sein werde. Ich halte mich aber an mein Herz "gäng wie gäng, s chonnt scho guet", und laufe durch das schön gelegene Sufers links des Steilerbachs über die Unter Steila zur Alperschällilücke. Die Wanderung ist sehr schön, fälllt mir aber heute schwer. Eigentlich war nun das Alperschällihorn an der Reihe. Beim Einstieg stehend entscheide ich mich aber dagegen. Der Berg ist stark in Bewegung und weil sich während der Viertelstunde die ich da stehe so einiges an Gestein gelöst hat und den Hang hinuter "bollet", mag ich nichts riskieren.
Unzufrieden gehe ich weiter und entscheide mich beim Alperschälli für einen der vielen möglichen Biwak Plätze. In der Nacht regnets und stürmts - das Zelt machts gut mit, ich weniger. Meine Pläne werfe ich in der Nacht über den Haufen und packe gegen 5 Uhr meine Sachen zusammen und mache mich im Regen auf dein Heimweg. Über die Farcletta digl Lai Grand am Lai Grand vorbei gehe ich über Curtginatsch und Dumagns nach Wergenstein und weiter nach Zilis aufs Postauto.
Fazit?
Das Gebiet ist wunderschön und die geplante Tour ist sicherlich nur aufgeschoben. Den Sonnenaufgang den ich bei Lai Grand geniessen durfte, behalte ich in schöner Erinnerung, den Rest vergesse ich und starte im nächsten Jahr einen neuen Anlauf. "Es chonnt scho guet" - manchmal halt einfach nicht so schnell wie man will.