Nachdem ich die Wanderung gestern nicht wie vorgesehen durchgeführt hatte, soll diese heute wenigstens teilweise nachgeholt werden.
Mit dem Postauto fahre ich bis Lavertezzo, Aquino und damit eine Station zu weit, doch das mag meine Vorfreude auf diesen wunderschönen Herbsttag nicht trüben. Schnell der Strasse entlang zurück und über die Ponte dei Salti nach Oviga. Bis Piano führt der Weg nun entlang der Verza scia und damit auch entlang des Sentiero per l´arte. Bei Piano zweige ich links ab Richtung Orgnana. Die Wegführung erinnert mich an die gestrige Tour: Der schmale laubbedeckte Weg führt in einem engen, häufig mit Treppen versehenen Zickzack den Hang hinauf. Es ist schon beeindruckend, dass solche steilen Hänge überhaupt Wege aufweisen und noch beeindruckender erscheint mir der Umstand, dass diese Wege über weite Teile mit sehr gut gebauten Stein- und Holztreppen ausgebaut sind - Die Arbeit die dahinter steckt ist enorm.
Bei ca. 1400 m.ü.M. verlässt man langsam den Wald und der Weg wird nun der Valegg d´Orgnana folgend flacher. An den Hütten bei Orgnana vorbei steigt der Weg weiter leicht an und führt im letzten Stück steiler werdend am Laghetto d´Orgnana vorbei auf die Bocchetta d´Orgnana. Ab ca. 1700 m.ü.M. liegt Schnee, die Wegfindung ist aber unproblematisch. Etwas Vorsicht ist dennoch v.a. im Blockgelände um den Laghetto d´Orgnana geboten.
Ab der Bochhetta d´Orgnana geht es auf dem wbw-Weg (Teil der Via alta Vallemaggia,VAVM) weiter zum Pizzo di Corbella. Aktuell sind die meisten Wegmarkierungen wohl zugeschneit, die Wegfindung ergibt sich aber von selbst - man folgt einfach dem breiten Rücken zum Gipfel. Im Nachhinein hätte ich noch viel länger dort pausieren sollen: die wunderschöne (und einsame) Aus- und Weitsicht war unglaublich - wenn nicht schon vorher, so habe ich spätestens jetzt auch das Tessin ins Herz geschlossen.
Etwas unter dem Gipfel sind die Wegspuren der VAVM zu finden. Diese führen etwas westlich des Grates mehr oder weniger Schneefrei zum Gipfelkreuz bei Madone. Dem VAVM weiter folgend erreiche ich problemlos den Cima della Trosa und geniesse die Aussicht auf den Lago Maggiore und die Isole di Brissago.
Etwas gedankenverloren folge ich dem Grat und gelange so über Gerdi und Forcherei bei Bassa di Cardada zurück auf den Wanderweg. Diesen kurzen Abstecher würde ich in dieser Jahreszeit wohl nicht mehr wiederholen - das Gehen über "Stroh" ist primär mühsam, bzw. rutschig.
Ich folge nun also ab Bassa di Cardada dem Karrenweg und gelange über Cimetta und die Alpe Cardada zur Seilbahn bei Cardada.
Heute gönne ich meinen Knien etwas Ruhe und nehme ausnahmsweise die Bahn.
Fazit: ab ca. 1700 m.ü.M. Schnee in den Osthängen, Westhänge praktisch schneefrei (zumindest in diesen Höhenlagen).
Eine schöne Wanderung die keine speziellen Schwierigkeiten aufweist. Die Stimmung auf dem Pizzo di Corbella wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.
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Zeitangaben der Wanderwegweiser:
Oviga - Orgnana: 2h40
Orgnana - Btta di Orgnana: 1h
Btta di Orgnana - Madone: 1h10
Madone - Cima della Trosa; 1h10
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