Ammergauer Straußberg-Tour


Publiziert von AIi , 14. Juni 2014 um 20:31.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:12 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B17 zu den Königsschlössern

Unsere Ammergauer Straußberg-Tour führte uns über alle Gipfel, in dessen Name "Straußberg" vorkommt. In den Ammergauer Alpen ist das der Hohe Straußberg, der Niedere Straußberg und das Straußbergköpfl. Jeder der drei hat einen ganz unterschiedlichen Charakter und bei manchen ist der ein oder andere Aufstiegsweg noch nicht vollkommen geklärt. Bei meiner Tour wollte ich das klären, was mir auch gelungen ist. 

Mit dem Rad starten wir die Erkundungstour um 7 Uhr am Parkplatz der Königsschlösser in Schwangau. Auf dem altbekannten Weg fahren wir zuerst zur Bleckenau, dann weiter zur Jägerhütte. Hier werden die Räder deponiert und es geht zu Fuß weiter zum Niederstraußbergsattel.

Niederer Straußberg:

Der Niedere Straußberg wir eigentlich nie als selbstständiges Gipfelziel betrachtet sondern als Westgrat der Krähe. Er wird meist überschritten und bildet so den schönsten Aufstiegsweg zur Krähe. Die größte Schwierigkeit beim Niederen Straußberg ist, den Aufstieg vom Weg zwischen Niederstraußbergsattel und Schwangauer Kessel zum Anfang des Grats zu finden. Im alten Alpenvereinsführer wird beschrieben, dass es nachdem der Weg nach rechts um die Flanke des Niederen Straußberges abbiegt, eine Latschengasse gibt die noch vor dem ersten Schrofen in den Grat mündet. (siehe Bild) Diese ist in den 40 Jahren, die seit der Verfassung des Alpenvereinsführers vergangen sind, zugewachsen. Es sind zwar vom Grat aus gut sichtbare kahle Flecken zu sehen eine durchgehende Gasse gibt es aber nicht.  Der einfachste Aufstieg (T3) erfolgt, indem man an der Rechtskurve, nach der der Weg eben nach Norden führt, diesen nach rechts in den lichten Wald verlässt und immer unterhalb der Latschen zum Grat aufsteigt. Am Beginn des Grates befindet sich ein großer Ameisenhaufen, der im Abstieg als Zielmarke dient.

Sraußbergköpfl:

Das Straußbergköpfl ist das Ende des kleinen Grats, der vom Massiv des Hohen Straußbergs nach Norden abzweigt. Es befindet sich gegenüber der Ahornspitze. Zwischen den beiden fast gleich hohen Bergen befindet sich der Ahornsattel. Um das Straußbergköpfl zu besteigen, wandert man vom Ahornsattel Richtung Hoher Straußberg / Bleckenau. Nach kurzer Zeit sieht man links ein großes Geröllfeld, dass sich vom Grat herunter zieht. Durch dieses steigt man auf und wählt im oberen Bereich links eine kleine grasige Rinne um zur Grathöhe zu gelangen. Dort biegt man nach links ab, überklettert eine kleine, felsige Stelle und steht am Gipfel, der durch einen Steinhaufen mit einem Baulicht als Verschönerung, gekennzeichnet ist.

Hoher Straußberg:

Der Hohe Straußberg ist ein isoliert stehender Berg, der zu den höchsten der Hochplattengruppe zählt. Das besondere ist, dass es fünf verschiedene Aufstiegsrouten gibt, von denen bereits drei auf hikr beschrieben sind.  Zu diesen zählt der Normalweg von Norden, der Aufstieg über eine steile Rinne aus der Niederstraußbergalpe und die Südschneise. Die anderen beiden sind der Westgrat mit 2er Kletterei, über den ich aufgestiegen bin und die Route vom Niederstraußbergsattel, die meinen Abstiegsweg bildete. 

Über den Westgrat:

Vom Ahornsattel folgt man dem Weg Richtung Bleckenau, bis man unter der Westwand des Hohen Straußbergs den Bennasattel erreicht. Zur besseren Orientierung empfehle ich kurz den gegenüberliegenden Gratanfang zu erklimmen. Von hier aus fällt im rechten oberen Teil der Wand ein kleines Grüppchen Fichten auf. Ist dieses erreicht, sind die größten Schwierigkeiten überstanden. Der Einstieg laut Alpenvereinsführer ist ca. 40m südlich des Sattels. Hier geht es dann in einem breiten Riß (Rinne) direkt bis zu den Fichten nach oben. Da mir die Rinne im unteren Teil zu brüchig war, bin ich direkt am Sattel ca. 5m nach oben gestiegen und habe dann nach rechts auf einem etwas grasigerem Band in den oberen Teil der Rinne gequert. Hier muss man dann in die Rinne einsteigen, da es keine Alternative im 2. Schwierigkeitsgrad gibt. Ganz am Ende der Rinne wartet dann noch ein kleiner Überhang, der sich für mich als recht heikel rausstellte. Obwohl ich jeden Griff ausgiebig geprüft hatte, hielt ich am Überhang plötzlich einen kopfgroßen Stein in der Hand. Dieser fügte mir zwar nur ein paar kleine Schrammen zu und ich konnte mich noch gut mit der anderen Hand festhalten, trotzdem war es doch ein kleiner Schock, da man an dieser Stelle nur einmal abstürzt. Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, konnte ich den Überhang gut überklettern und stand dann am Fichtengrüppchen. Im Alpenvereinsführer ist diese Kletterei zwar als 2 angegeben, doch ich finde unter den Umständen eine 3- angebracht. Im Abstieg hätte die Stelle meine Fähigkeiten höchstwahrscheinlich überfordert. 
Vom Fichtengrüppchen gehts dann rechts an einer senkrechten Wand vorbei und durch eine steile, grasige rinne zum Grat empor. Von hier immer auf dem Grat in leichten Schwüngen zum Gipfelkreuz.

Das Gipfelbuch des Hohen Straußbergs ist leider ziemlich hinüber, die Seite mit meinem Eintrag vom 22. März war auch nicht mehr auffindbar. Bei meinem nächsten Besuch werde ich ein neues Gipfelbuch mit einem funktionierenden Stift herauf tragen.

Vom Niederstraußbergsattel:

( Bei mir im Abstieg )

Bei Nässe tabu!

Vom Gipfel des Hohen Straußbergs steigt man immer am Grat ab, bis man die auffällige Rinne erreicht die sich von der Niederstraußbergalpe zum Grat zieht. Ab hier quert man immer rechts unter den Latschen und versucht möglichst nah am Grat zu bleiben. Teilweise muss man sich auch durch die Latschen kämpfen. Nach einiger Zeit bricht der Grat jäh ab. Hier steigt man in einer der Grasrinnen ab, wobei äußerste Vorsicht geboten ist, da das Gras so steil ist, dass man, einmal ins Rutschen gekommen nicht mehr anhalten kann. Bei der Grasrinne in der ich abgestiegen bin (die nächste vom Grat) war das tückische, dass am Ende der Rinne ein 10m hoher Abbruch war, in den ich aufgrund des nassen Grases fast gerutscht wäre. Hat man diese Gefahrenstelle passiert geht es gemütlich durch lichten Wald fast eben zum Viehgatter am Sattel.

Keinen Augenblick zu früh erreichen wir dann die Jägerhütte, an der wir uns unterstellen können, da es in diesem Moment anfing ordentlich zu hageln.

Tourengänger: Ali Aigner
                        Bis Niederer Straußberg: Bernhard Aigner 





Tourengänger: AIi


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