Klettern in Denti della Vecchia


Publiziert von tricky , 12. Oktober 2015 um 07:51.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 7 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: 6b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zeitbedarf: 5 Tage
Strecke:Cimadera Paese - Cap. Pairolo - Denti della Vecchia

Das Wetter im Tessin ist um einiges besser als im Norden. Das bewog uns für 5 Tage In den Süden Klettern zu gehen. Mit ÖV nach Lugano und mit dem Bus weiter nach Cimadera Paese. Per Zufall haben wir noch sniks mit Begleitung getroffen, die an das gleiche Ort Klettern wollen. Zu Fuss ging es in 45min zur SAC Hütte Pairolo. Wir stellten unser Zelt nicht weit von der Hütte mit Wasserstelle auf. Auf dem Gipfel von Sasso del Gatto ovest, fanden wir einen geeigneten Platz für unser zweier Zelt. Es blieb noch Zeit für einige Kletterrouten bei Sasso Gatto est in der Abendsonne.

Tag 2:
In der Nacht prasselte Regen auf unser Zelt, Blitz und Donner wechselten sich ab. Wir waren geschützt von dem Berggipfel und wenigen Baumsträuchern. Am Morgen nach dem Morgenessen mit Porridge nahmen wir die MSL Scalinatella die Süd ausgerichtet und trocken war in Angriff. Sehr schöne 3 Seillängen im 4a. Besonderheit sind die zwei Spreizschritte mit Blick in die Tiefe. Nach dem Wasser auffüllen In der Hütte, begaben wir uns in den Sektor Sasso Palazzo, eine eindrücklichen Wand. Die vier Sterneroute Spigolo Palazzo 5c ist mit unserem 60m Seil gerade so passend. Der Einstieg ist die Schlüsselstelle. Der Rest wie im ganzen Denti della Vecchia, ausgesetztes Steilklettern im Kalk. Auch die Caprazoppa kann ich empfehlen. Danach ging es mit Stirnlampe wieder zurück in der Dunkelheit zu unserem Zelt und wo wir die wohlverdiente Wurst am Stecken grillierten.

Tag 3:
In der Nacht nochmals Regen, der aber nur kurz hielt. Der Nebel hielt sich hartnäckig lange. Die Kälte spürbar störend beim Klettern. Mit dicken Jacken und Mütze, fühlte sich das Klettern beim Sasso del Gatto ovest, der direkt unter unserem Campingplatz war, an wie Eisklettern. Schöne Routen mit Leisten und Taschen im steilen Fels. Nach dem Mittag wärmten wir uns in der Cab Pairolo mit Tagliatelle und Kuchen auf. Die Abendsonne gewährte uns dann noch einige Kletterrouten an der Ost Seite vom Sasso del Gatto bevor wir um das wärmespendende Feuer an unserem Zeltplatz sassen.

Tag 4:
Am Morgen zogen wir den schönen Singletrail entlang zum Sasso Grande, wo wir die Est 3xMSL 5b kletterten mit Topout auf dem Gipfel. Ein wundervoller Rundumblick auf den Lago Maggiore und Lago di Lugano tat sich auf. Runter ging es via Normalweg SüdSüdOst mit T5. Wir wollten noch die empfohlene angebliche schönste Route Perles 6a in Spigolone Klettern. Der Abstieg durch das feuchte Tal Canalone im T4, führte uns in den genannten Sektor, wo wir schon bald die eindrückliche Steilwand erblickten. Leider war die gewünschte Route nass. Auch die einfacheren benachbarten. Die 8a im Dach wäre trocken gewesen :-) Dem Wanderweg entlang gelangten wir zurück zur Hütte zu Kaffee und Kuchen. Mit dem letzten Licht kletterten wir im Sektor Passo Pairolo. Der Nebel und die Dunkelheit machten das Klettern sehr mystisch. Nach diesem langen und aufregenden Tag sanken wir zufrieden in den Schlafsack.

Tag 5:
Nach der klaren Sternennacht weckten uns die ersten Sonnenstrahlen. Der letzte Tag verbrachten wir an der Südost ausgerichteten Wand Sass dal Badin. Sehr schöne Routen im höheren 4Grad. Eine schöne im 6b. Nach dem Packen zogen wir wieder runter im Laufschritt zu Cimadera in 1h und mit dem Bus in die Zivilisation.


Fazit: Sehr schöner Platz zum Klettern, Wandern oder Biken. Es lohnt sich mehrere Tage dort zu verbringen. Egal ob in der netten Hütte, Biwak oder im Zelt. Es lohnt sich einen neuen Führer zu besorgen. Wir hatten den SAC Führer aus dem Jahre 2006. Die sogenannten "minuziöse Topos und Zustiegskarten" lassen zu Wünschen übrig. Da sind viele Routen gar nicht drin, oder als schlecht abgesichert vermerkt. Mittlerweile sind viele neuen Routen hinzugekommen. Wasserstellen haben wir nur in der Hütte gefunden. Gerne wieder.

Tourengänger: tricky


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Geodaten
 27507.gpx Aufstieg zur Hütte

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