Zimba Ost-West Überschreitung


Publiziert von Dolmar , 2. Oktober 2015 um 23:24.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum: 1 Oktober 2015
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1720 m
Abstieg: 1720 m

Stabiles Hochdruckwetter, ärger bei der Arbeit, toll wenn man beruflich kurzfristig Urlaub nehmen darf und kann. 
Die Zimba Ost-West Überschreitung kommt da grad recht.

Die Parkmöglichkeiten in Tschappina sind i. P. nicht vorhanden.
Ich konnte ca. 100m nach dem Tunnel rechterhand bei einem öffentl. Gebäude eine Parkbucht ausmachen.

Start um 7:00 Uhr in Tschappina beim Tunnelportal, Weg hinab zum Sägewerk und weiter in den Tobel.
Auf bezeichnetem Wanderweg hinauf zur Sarotlahütte.
Im Sarotlatal hatte ich bis kurz vor der Hütte noch Windstille, Ab der Hütte kommen eisig kalte Windböhen entgegen.
Ich folge dem Wanderweg zum "Eisernen Törl" bis der Weg zur Neyerscharte gut erkennbar und angeschrieben nach rechts hinauf zieht.
In zunehmend Schnee verliere ich alsbald den Weg und kämpfe mich weglos in 10-20cm Schnee zu einer Scharte hinauf.
Die Kälte und vor allem der Wind setzen mir zu, ich zieh erst mal alles an was ich dabei hab, von der langen Unterhose über Handschuhe zur Mütze.
Nach längerem suchen nach dem Einstieg wird mir eine 1/2 Std. später mehr und mehr klar, das ich in der falschen Scharte stehe. Imposanter Gratturm ja, allerdings gfürchtig steil und brüchig, Gedenktafel fehlt auch, und von der Rellstalseite führt auch kein Klettersteig herrauf. Ich bin östlich des Steinschartenkopf`s.
Eiskalte Füsse, ecklig kalter Wind, da kommt schon der Gedanke auf wieder nach Hause zu gehen.
Ganz so schnell gibt man dann doch nicht auf, mit der Bewegung kommt die Wärme zurück, um
11:00 Uhr stehe ich dann in der Neyerscharte. Sieht schon besser aus, die Gedenktafel und Haken zeigen an richtig zu sein.
Ohne groß Zeit zu verplämpern gehts gleich los. In kurzweiliger Kletterei hinauf. Zuerst den Haken nach und dann dem logischen Gang folgend unter den Roten Turm mit seiner imposanten Wand.
Diese wird südseitig umgangen. Wegspuren leiten zu einer kurzen Verschneidung, diese hinauf oben 1 Haken in der schwarzen Wand. Erneute Querung zu einer Rinne, in dieser hinauf auf Absatz. Vom Absatz im Prinzip gerade hoch über Felsen zum grasigen Grat. Diesem auf guten Trittspuren folgen bis zum Gipfel des roten Turms. Die letzten Meter über rote gerillte Platten braucht nur derjenige erklimmen, welcher an zweifelhaftem
Zacken einen Abseilstand einrichten will.
Sonst vor den roten Platten auf die Nordseite wechseln und auf schmalem Band in die Scharte.
Für heute war das schon eine schneeige Angelegenheit. 
(Ich habe diesen Abschnitt etwas detailierter beschrieben, weil ich hier Wegfindungsprobleme hatte)
Von der Scharte direkt heraus in anregender Kletterei auf den nächsten Turm usw.
Eine glatte Platte mit Piazriss (Haken) führt hinauf zur Schlüsselstelle. Hier großer Muniring.
Für mich war die Platte mit dem Piazriss die Schlüsselpassage, die Steigbaumstelle hat kleine Kanten
welche gut mit den Bollerschuhen zu gehen war.
Nochmal über schrofiges Gelände hinauf zum Gipfel, diesen nach 1 1/2 Std. erreicht.
Also grad recht zum Essen um 12:30 Uhr.
Wegen der Kälte und Wind ist die Sause entsprechend kurz ausgefallen.
Abstieg über den Westgrad, komplett schneefrei.
Oberhalb der Somplatte treffe ich auf eine 3-er Seilschaft, welche aber umkehrt. Dankend nehme ich Ihr Seil zum abseilen an.
Vom Zimbajoch steige ich noch am Grat weiter zur kleinen Zimba.(lt. Hüttenwirt Sarotlahütte)
hier nochmals ein kurzweiliges Kraxelstück am Grat (bis II+), den Gipfelaufbau dann in nicht ganz festem Fels in der Südseite zum Gipfel.
Abstieg vom Gipfel in der Schlucht welche den Berg zweiteilt.
Nun steht mir noch ein langer Abstieg bevor. Ich wechsle wieder auf die Nordseite und steige im Schnee ab.
Auf der Sarotlahütte genehmige ich mir ein Bierchen, bevor es hinab nach Tschappina geht.
Ankunft in Tschappina um 17:00 Uhr

Fazit: schöne Tour, vielleicht  ein bissle zu kalt.



 

 

Tourengänger: Dolmar


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