Akklimatisieren am Unter- und Oberrothorn


Publiziert von Kris , 4. August 2016 um 22:35.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:15 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Blauherd - Unterrothorn - Oberrothorn - Blauherd
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Zermatt mit der (Seil-)bahn bis Blauherd
Unterkunftmöglichkeiten:keine notwendig

Nach langen 10 Jahren endlich mal wieder eine Tour in der Schweiz.. die Reise verschlägt mich nach Zermatt und die Tour ist eigentlich auch nur Anwandern und Akklimatisieren für Größeres..

Prolog: 
Ich wache morgens im Hotelzimmer auf und es verschlägt mir glatt die Sprache. War ich am Vorabend in der Dunkelheit und bei Wolken ins Zimmer marschiert blicke ich nun durch die offenen Vorhänge und sehe direkt die Majestät von Zermatt, das Matterhorn.. konnte ich mich bis dahin um den Hype winden, konnte ich den Drang widerstehen dort einmal hinaufzuwollen so fasst es mich augenblicklich und ich verstehe, wovon immer gesprochen wurde. Es ist eine massive Gestalt, wie ich sie bisher noch nicht live gesehen habe, nicht so nah .. wow.. aber dieses Mal ist es nicht so weit.. to be continued..


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Das Unterrothorn und Oberrothorn war mir nie als erstrebenswertes Gipfelziel aufgefallen trotz der vielen Berichte die ich mir im Wallis schon durchgelesen habe. Und so komme ich auch nur auf die Tour, da ich nach einer einfachen Möglichkeit suche, in höhere Gefilde vorzustoßen.. und nehme dankend die Hilfe durch die Seilbahn bis zum Blauherd in Anspruch um mich zu schonen und es nicht gleich überzustrapazieren, immerhin komme ich von 30m über Meeresspiegel. Auch die Kontrolle der Tickets ist mir allerdings neu, einsteigen darf jeder und wer oben ohne Ticket da steht schaut blöd aus der Wäsche.. interessant! Muss man sich dann mit Extra-Schutzgeld aus der misslichen Lage kaufen? ;-)

Beeindruckend zu Beginn die Bahnfahrt - bisher kannte ich nur die klassischen Seilbahnen da ist die steile Fahrt durch den dunklen Tunnel mal eine Abwechslung. Viel Betrieb ist und das Klischee der vielen asiatischen Touristen bestätigt sich vollumfänglich.. als ich aber spontan nach links einbiege und den Rietzengrat anpeile bin ich schlagartig allein (vielleicht liegts an den vielen Schafen die den Weg versperren? ;-) - siehe Fotos..) Das war also eine gute Wahl!

Nach einer langen, kaum ansteigenden Querung gelangt man an den Rietzengrat, der breit und unschwierig zum Unterrothorn leitet (T2). Kurz vorm Gipfel gilt es die ersten Fußstapfen in den Schnee zu setzen was aber keinerlei Schwierigkeiten darstellt. Am Gipfel angelangt treffe ich die besagten Touristen wieder.. also schnell weiter, um nicht zu viele Pumps, Riesen-Sonnenbrillen und Sandalen zu sehen.. hinunter geht es nun ins Furggji (wie spricht man das aus!?), wobei man einige steilere Schneeabschnitte passieren muss bei vorgefundenen Verhältnissen. Vom Furggji aus zieht es nach rechts Richtung Oberrothorn, wo ich schnell die ersten eigenartigen Gebilde am Wegesrand erblicke.. irgendwie esoterisch, religiös angehaucht und "erleuchtend" - ganz einordnen kann ich es nicht. Seis drum - weiter gehts. Alsbald treffe ich auf die ersten Schneefelder, insgesamt sind drei an der Zahl zu bewältigen die mit entsprechender Technik keinerlei Probleme machen (T3) - aber selbst im Ernstfall hält sich die Absturzgefahr stark in Grenzen. Ohne nennenswerte Zwischenfälle erreiche ich somit den finalen Schlusshang, der noch einmal in Gestalt einer steileren Firnpartie auftaucht. Mittlerweile spüre ich die Höhe etwas und muss immer mal wieder durchschnaufen aber nach ein paar Schritten stehe ich oben. Okay, das Oberrothorn ist nicht gerade feierlich gekrönt, es steht nur ein Wegweiser statt eines Kreuzes dar. Aber wieder - seis drum. Es ist - schwierigkeitstechnisch - ein geschenkter mittelhoher 3000er für die Sammlung und der Ausblick Richtung Monte Rosa, Weisshorn, Matterhorn verschlägt einem den Atem..

Retour geht es Richtung Furggji auf dem selben Weg, was wiederum die Schneefelder einschließt. Ab Furggji überhole ich die vorsichtig hinabschreitenden Asiaten trotz meines gemäßigten Tempos gefühlt in Windeseile und so stehe ich viel schneller als erwartet wieder am Blauherd.. runter zur Sunnega gönne ich mir dann die einigermaßen verdiente Rivella und lobe mir das erste Mal das WLAN an der Seilbahn hoch da es in meinem Hotelzimmer nur in der hintersten Ecke einen Zipfel WLAN Empfang gibt. Die Lieben daheim freut die Meldung und ich freue mich über die geglückte Akklimatisationstour..


KONDITION 2/5
ORIENTIERUNG 1/5
TECHNIK 1/5
EXPONIERTHEIT 1/5

Tourengänger: Kris


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