Klammspitze - Überschreitung


Publiziert von klemi74 , 28. August 2015 um 22:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:28 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Nach vier Wochen hatte ich heute endlich mal wieder an einem Tag frei, an dem auch das Wetter passte. Entsprechend groß waren die Pläne... Wenn man aber ewig vor der Glotze hängt und am Morgen dem Wecker den Mittelfinger zeigt und dann erst um zehn aus dem Bett krabbelt, wird mit einer Tour in den Zentralalpen nix. Also musste ich mir was andres überlegen und habe mich für die Überschreitung des Klammspitzgrates entschieden.

Kurz vor zwölf war es schon, als ich am Sägertalparkplatz losmarschiert bin. Die Forststraße steigt nur ganz leicht an, dafür zieht sie sich. Erst nach der Überquerung des kleinen Baches steigt sie merklich an und geht in einen holprigen Fahrweg über. Nach der Abzweigung zum Lösertaljoch dauert es nimmer lang und man steht vor dem überwucherten Abschnitt, der hinauf zum Bäckenalmsattel führt. Ich fand den Abschnitt im Gemüse jetzt nicht so schlimm, da einige Stauden schon die Blätter verlieren bzw. ganz verwelken. Man sah den Weg also immer, ist aber wohl im Frühsommer nicht der Fall.
Nach dem Sattel wird in einigen Serpentinen ein steiler Hang überwunden, der Übergang auf die recht flachen Weiten der Hirschwang ist recht unvermittelt. Vorbei am Hüttchen führt der Steig recht angenehm hoch zum Grat westlich des Feigenkopfes und nun in eher geringer Steigung weiter hinauf zum Westgipfel. Hinüber zum Ostgipfel wird der Grat etwas schärfer, ohne dass es dabei irgendwelche Probleme gäbe. Der spannendste Abschnitt der Tour steht nun bevor:
Erst steigt man ein gutes Stück entlang der Gratkante ab, dann wartet die erste Schlüsselstelle, an der ein Absatz mit Hilfe eines Drahtseiles überwunden wird - nicht schwierig, allerdings ist der Fels ein bisschen speckig. Kurz darauf kommt die zweite Schlüsselstelle, jetzt ohne Seil. Mit ein bisschen Auf und Ab erreicht man den letzten steilen Aufschwung, der hinauf zur Großen Klammspitze führt.

Nach der Gipfelrast bin ich den Normalweg in Richtung Brunnenkopfhaus abgestiegen. Oben muss eine kleine Stufe hinuntergekraxelt werden, dann wird es einfacher, aber teilweise recht schottrig. Im Wintertal angekommen, wird es flacher und schließlich steht eine Gegensteigung an, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte... Aber die Einkehr an der Hütte war ja nah!
Nach der Radlermaß ging's nur noch ins Tal. Dazu bin ich ich aber an einem kleinenSchuppen von der Fahrstraße auf einen kleinen Steig abgebogen, der zunächst über Wiesen, dann durch Wald nach unten führt. Das Weglein ist zwar nicht markiert, es ist aber immer gut zu finden - wichtig ist es aber, sich an Verzweigungen rechts zu halten, weil man sonst wieder zur Standardroute hinüber kommt. Der Steig erreicht dann einen Forstweg, auf dem es noch ein gutes Stück bis zum Parkplatz in Linderhof ist. Tja, da war aber mein Auto nicht, also bin ich noch die Flachpassage zum Sägertalparkplatz gegangen, hilft ja nix!

Fazit:
Sehr schön, eine der schönsten Grattouren in den Ammergauern. Es ist nicht wirklich schwierig, ein bisschen aufpassen muss man oben am Grat aber schon. Im Gegensatz zu den bisherigen Berichten habe ich deb Schwierigkeitsgrad eine Stufe höher gesetzt, da ich die Klammspitzrunde schon als anspruchsvoller als die Kuhalmbachrunde empfinde ; ich sehe sie vergleichbar mit der Hochplattenüberschreitung oder dem Normalweg auf die Kreuzspitze.

Gehzeiten:
Zum Bäckenalmsattel: 1h30
Zum Feigenkopf: 1h
Zur Klammspitze: 50min
Zum Brunnenkopfhaus: 40min
Zum Ziel: 1h15

Tourengänger: klemi74


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