Durch eine der höchsten Allgäuer Wände - Bayerländerweg am Westlichen Wengenkopf (14 SL, 540 m, 5-)


Publiziert von pete85 , 23. August 2015 um 19:36.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:22 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 400 m

Der Bayerländerweg durch die 400 Meter hohe Nordwand des westlichen Wengenkopfes zählt zu den längsten Klettereien in den Allgäuer Alpen. Er beginnt an der tiefsten Pfeilerausprägung und bleibt zum großen Teil in akzeptablem Fels. Die anderen Wandbereiche öst- und westlich dieser riesigen Wandflucht sind deutlich schuttiger und grasiger.

Gestartet sind wir um 5:30 Uhr, denn ein Fahrrad fehlt noch in unserer Bergausrüstung. Abgesehen davon möchte man diese Wand als erster betreten, wie es sich für so ziemlich jede Wand im Allgäu gehört. Mit Steinschlag muss schließlich immer gerechnet werden.
In der Früh fiehl uns dann bei kaltem Wind und Temperaturen am Parkplatz unter 10°C bereits auf:  Jacke vergessen! So was blödes aber auch! Und dann möchte man in eine der höchsten Allgäuer Wände nordseitig einsteigen....
Zum Glück sollte der Wind heut nicht zunehmen und wir beschlossen zügig zu klettern, so dass wir dann doch (wenn auch etwas entmutigt) starten konnten.

Ohne Fahrrad zieht sich der Zustieg ein Stück hin, kalt war es zuweilen außerdem. Nach ca. 3 h kamen wir am Wandfuß an, eine halbe Stunde später konnte mit dem Klettern begonnen werden. Hier und da war es noch nass, aber nicht so schlimm wie erwartet. Schließlich war es nur einen Tag vorher schön, den Rest der Woche hatte es geregnet. Allgäutypisch liegt auch auf jedem Bändchen Schotter - aber auch da sind wir mittlerweile schon weit Schlimmeres gewohnt und der Großteil der Griffe und Tritte ist fest. Was will man im Allgäu mehr???
In der Wand war es auch weitgehend windstill, so dass wir uns auch 2 Pausen genehmigen konnten. Nach 5:45 h in der Wand kamen wir am Ausstieg an und genossen noch ein wenig die Sonne.

Hinunter ging es über den Hindelanger Klettersteig und kurz vor dem westlichen Wengenkopf hinunter zur Bahnstation Höfatsblick (bis dorthin 11 h Gesamtgehzeit) und von Oberstdorf mit dem Taxi zurück zum Auto (insgesamt 13 h).

Mit Fahrrädern wären wir wieder in's Tal abgestiegen, aber da meine Freundin z.T. noch unter Knieproblemen leidet entschieden wir uns doch für dieses etwas "unsportliche" Ende, was einer großartigen Tour aber keinen Abbruch tut!

Die Seillängen, zur weiteren Beschreibung siehe Bilder:

1.          3, 45m
2.          3+, 25m
3.          4+,45m
4.          5-, 40m
5.          1-2, 50m
6.          1-2, 50m
7.          4-, 30m
8.          4+, 45m
9.          4+, 40m
10.        5-, 30m
11.        1-2, 10m
12.        4+, 35m
13.        4-, 50m
14.        4+, 55m



Zur Absicherung:
Diese ist so gut, dass ich mir das restliche Material hätte sparen können. Es sind mehr Haken vorhanden, als im Topo angegeben (z.B. 3 Haken in der 1. SL). Dennoch sollte das Ganze nicht mit Sportklettern verwechselt werden, allein wegen der Steinschlaggefahr und der Wegfindung (wobei diese durch die Haken deutlich vereinfacht wird). Wer etwas zusätzlich legen möchte ist mit Klemmkeilen (besonders im oberen Abschnitt) und vereinzelt Bandschlingen, sowie Haken und Hammer (im unteren Abschnitt viel Dreck- und Moosgefüllte Risse) gut beraten.

Tourengänger: pete85


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