Kalkkögeltour vom Ampferstein (2556 m) zur Kleinen Ochsenwand (2553 m)


Publiziert von gbh , 19. Juli 2015 um 08:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:10 Juni 2007
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1680 m
Abstieg: 1680 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Inntal ins Mittelgebirge nach Axams und der guten Bergstraße folgend in die Axamer Lizum, großer kostenfreier Parkplatz.

Die Überschreitung von Ampferstein - der östliche Eckpfeiler der Kalkkögel - und Marchreisenspitze am Lustige-Bergler-Steig ist eine der klassischen Touren im Großraum Innsbruck; ein beeindruckendes Hineinschnuppern in die schroffe, dolomitenähnliche Felslandschaft der Kalkkögel, abenteuerlich, aber von den Schwierigkeiten her noch im Bereich des - wenn auch anspruchsvollen - Bergwanderns. Meist endet die Überschreitung in der Malgrubenscharte, von der man flott ins Lizumer Kar absteigen kann; lohnend ist aber auch eine Verlängerung am Gsaller-Steig bis zur Kleinen Ochsenwand - mit dieser Variante umrundet man einen großen Teil der Kalkkögel.

Startpunkt ist der große Parkplatz in der Axamer Lizum, hier wandert man taleinwärts auf die beeindruckende Nordwand der Schneiderspitze zu, zweigt dann an einem begrünten Damm links auf den Halsl-Steig ab und folgt diesem bis zum Halsl, dem Übergang ins Stubaital (1 h). Hier beginnt der Anstieg zum Ampferstein mit vielen steilen Serpentinen über einen grasigen Rücken, der sich nach ca. 350 HM recht unvermittelt zu einem schroffen Grat verengt.

Der Weg führt schottrig in eine kleine Scharte hinab und dann ohne wesentlichen Höhengewinn ein Stück unter dem Grat in der Ostflanke dahin; einige anspruchsvollere bzw. ausgesetzte Stellen sind gut mit Drahsteilen bzw. Ketten gesichert. Dann leitet der Steig, mit drei kurzen, aber anspruchsvollen, wiederum gesicherten Stellen - darunter ein ziemlich enger Kamin - auf den Grat hinauf. Der Steig wechselt kurz in die schottrige Westflanke, leitet dann wieder über den Grat in die Ostflanke und führt nun problemlos über Gehgelände zum Gipfel des Ampferstein (2:15 h).

Vom Gipfel führt ein unangenehm schottriger Steig steil in eine Scharte. Von hier an einem Drahtseil eine nahezu senkrechte Felsstufe durch einen engen Spalt empor, unangenehm schottrig in eine zweite Scharte bergab und in die Südflanke der Marchreisenspitze, die man kurz quert, bis der Weg eine steile Schrofenrinne berührt. Hier führen Drahtseile rechts hinauf in die Rinne (der Weg geradeaus, der die Marchreisenspitze ohne Gipfelberührung umrunden würde, ist verfallen und nicht empfehlenswert), dann wiederum rechts auf ein ausgesetztes Band und über dieses aus der Rinne hinaus in die Ostflanke. Über steile Schrofen, großteils drahtseilgesichert, in wenigen Minuten zum Gipfel (3:15 h).

Vom Gipfel leitet ein Steig über die Südflanke, durch steiles, schottriges und grasiges Gelände, ca. 200 HM bergab und quert dann durch einen steilen Grashang in die Malgrubenscharte - hier könnte man über eine Schotterreise ins Lizumer Kar und weiter in die Axamer Lizum absteigen.

Von hier quert der Gsaller-Steig mehr oder weniger eben die weite Malgrube auf einen sperrenden Felsriegel zu, der überraschend unkompliziert durch einen steilen Spalt (Drahtseil) überwunden wird. Der Weg quert danach weiter unterhalb der Schlicker Nadeln, hier sind einige ziemlich ausgesetzte Passagen zu bewältigen. Schließlich steigt der Weg etwas an in die Alpenclub-Scharte (5 h) und führt über leichte Schrofen (I) auf den Gipfel der Kleinen Ochsenwand (I).

Eine Überschreitung der Kleinen Ochsenwand in die Scharte zur Großen Ochsenwand hin (Steigspuren) ist nicht empfehlenswert, man bewegt sich hier in sehr brüchigem Schrofengelände mit unangenehmer Schotterauflage; besser ist es also, am Anstiegsweg in die Alpenclub-Scharte abzusteigen. Von der Scharte steigt oder fährt man über die steile Schotterreise Richtung Westen ins Senderstal ab, bis rechts der Steig zum Hoadl abzweigt. Über diesen in einer langen, ansteigenden Querung auf den Hoadlsattel (6:30 h) und über die Skipiste steil hinunter zum Ausgangspunkt.

Fazit: Eine grandiose Höhenweg-Tour mit drei Gipfeln in den Kalkkögeln, abwechslungsreich, spannend und erlebnisreich. Die Tour stellt einerseits durch die Weglänge, auch dadurch, dass man ohne Schatten stets der Sonne ausgesetzt ist und unterwegs keine Wasserquellen vorfindet, gewisse Anforderungen an die Kondition. Andererseits verlangt die Tour einen absolut trittsicheren Wanderer; das gilt sowohl für den letzten Teil des Anstiegs auf den Ampferstein sowie die Überschreitung zur Marchreisenspitze, wo einige Kletterpassagen und ausgesetzte Querungen mit Drahtseilunterunterstützung zu überwinden sind; als auch für den Gsaller-Steig, der durchgehend sehr schmal, teilweise unangenehm schottrig und v.a. im letzten Teil ausgesetzt ist.

Tourengänger: gbh


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