Gabelschrofen (2010m) - mit Endschwierigkeiten


Publiziert von AIi , 6. Juni 2015 um 16:57.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Schon vier Mal war ich bis jetzt auf dem Gabelschrofen, das erste Mal mit 14. Ich habe deswegen eine besondere Beziehung zu diesem Felszacken weil er im bergsteigerischen Sinne mein erster bestiegener Berg war und sich meine weitere Aktivität in den Bergen durch seine Besteigung ergab. Mit dem "bergsteigerischen Sinne" ist hier das Gefühl gemeint, dass wohl die meisten anderen hikr auch kennen - nämlich der Drang diesen einen Gipfel zu erreichen. Zur Verwirklichung dieses Ziels waren bei mir einige Stunden Vorbereitung daheim auch über hikr und immerhin drei Versuche am Berg nötig - dafür wurde ich dann aber mit meinem bisher intensivsten Gipfelerlebnis belohnt. 
Nach der Besteigung des Gabelschrofen hatte ich dann Lust die Berge in seiner Nähe zu besteigen und danach die Berge in deren Nähe und so weiter. Mit diesem Grundgedanken bin ich jetzt, knapp anderthalb Jahre später, mit einer Ausnahme schon auf allen für mich interessanten Ammergauer Bergen gewesen. Und auch wenn die Erschließung immer neuer Gebirgsgruppen und Schwierigkeitsgraden Spaß macht, so ist es zumindest für mich bei meinen Touren so, dass es sowohl bei Region als auch Schwierigkeit die Abwechslung ausmacht.
Um diesem Grundgedanken treu zu bleiben stand heute, nach Touren in weiter Ferne wie in Südtirol oder im Rätikon, mal wieder ein Klassiker auf des Ali's Wunschzettel - ein fünfter Besuch auf dem Gabelschrofen.


Los gehts wie in guten alten Zeiten alleine am Bahnhof Füssen. Über die mir mittlerweile wirklich bestens bekannte Route fahre ich zunächst nach Hohenschwangau und dann über die Bleckenau hinauf zur Jägerhütte.  Den weiteren Weg hinauf zum Ochsenängerle schiebe ich dann auch noch, jeder Meter Downhill macht ja Spaß - das mir dieses Stück hinterher noch zum Verhängnis werden sollte, ahnte ich, wer hätte es gedacht, noch nicht. Am Ochsenängerle parkte ich dann mein Rad und wanderte über den schon gut frequentierten Steig zum Niederstraußbergsattel und dann über die Serpentine weiter Richtung Schwangauer Kessel. Der Einstieg zum Niederstraußberggrat befindet sich dann in der Kurve wo der Steig in die latschenbewachsene Nordseite des Niederstraußbergs einbiegt. Hier steigt man nach rechts durch steilen Wald zum Grat auf und folgt diesem dann über den Gipfel des Niederstraußbergs (Markierungsstein) sehr aussichtsreich und verhältnismäßig einsam zum Gipfel der Krähe.(T3+) Dieser ist schon gut besucht und so steige ich, nach kurzer Verschnaufpause, direkt zum Gabelschrofensattel ab.  Von hier gehts beide Südrinnen und das dazwischen liegende Schrofenstück zum Gipfel des Gabelschrofen hinauf. (II T5) Nach sehr ausgiebiger Brotzeit steige ich dann langsam und vorsichtig wieder über die Südrinnen zu Gabelschrofensattel ab. Um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen steige ich dann gemächlich über den Schwangauer Kessel zurück zum Ochsenängerle ab. Mein Zeitplan beinhaltete dann noch eine Fußkühlung im Köhlebach und eine 30-minütige Abfahrt zurück nach Füssen -  somit wäre ich dann gegen halb sechs wieder in Landsberg gewesen. Die "Endschwierigkeiten" sorgten aber dafür dass aus halb sechs halb neun wurde...
Das erste Unglück ereignete sich aber bei der Abfahrt zurück zur Jägerhütte in Form von einem durchgeschlagenen und somit platten Reifen. Der Steig zum Ochsenängerle ist zwar breit aber von größeren und teilweise wohl auch spitzen Steinen übersät und genau so einer hat mir den Schlauch nach allen Regeln der Kunst von beiden Seiten durchstochen. Somit war an der Jägerhütte schon wieder ein Stopp angesagt und die Panne musste repariert werden. In ganzen 2 Jahren ohne Platten hatte der nachlässige Ali allerdings peu a peu immer mehr seiner Reparaturausrüstung aus Gewichtsersparnisgründen aus dem Rucksack verbannt - dadurch war an der Jägerhütte nur noch ein klägliches Döschen mit Flicken und ein Multifunktionswerkzeug übrig geblieben. Mit dessen Hilfe konnte ich den Schlauch immerhin Flicken, zumindest zwei von drei Löchern wie sich später rausstellte, aber nicht aufpumpen. Um nicht an der Jägerhütte zu übernachten hieß es also los schieben und auf einen Radler mit Pumpe zu hoffen. Die erste funktionierende Pumpe war dann allerdings erst an der Bleckenau erreicht und somit war schon mal ein gutes Stück der Abfahrt geschoben. Diese konnte dann wegen dem dritten, ungeflicktem Loch allerdings nur bis nach Hohenschwangau vorhalten - dann war der Reifen wieder platt und um den Zug um 18 Uhr noch zu erreichen konnte man auf dem gut frequentierten Radweg nach Füssen einen Jugendlichen rennen sehen, ein nicht fahrtaugliches Rad neben sich her schiebend. Die ganze Hetzerei war dann um die ganze Geschichte abzurunden auch noch umsonst, da der Zug eine gute halbe Stunde verspätet kam, welche ich somit zwischen allerlei Touristen am Bahnsteig verbringen durfte. Nach erneuten Wartezeiten auf Anschlusszüge kam ich dann "etwas" schlecht gelaunt gegen 20.30 Uhr daheim an.
Nach so zahlreichen perfekt gelungenen Touren kann so was aber auch mal ganz gut tun, dann weiß man wieder was man an den reibungslosen Touren hat...;)

Tourengänger: AIi


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Kommentare (2)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 7. Juni 2015 um 12:02
Mensch Ali...die Luftpumpe.....:-((((
Wieder was gelernt, gell:-) Aber mühsam dafür bezahlt, das tut mir leid für Dich! Den Weg sind wir mal mit Skiern gegangen und das war schon sooooooooo weit! Und Du konntest nicht mal daheim bescheid sagen, dass es später wird, weil da ist doch kein Netz, oder?
Super schöne Fotos! Ich liebe die Berge, besonders die Ammergauer und ganz besonders den Aufstieg über den Niederstraußberg. Bist Du schon mal bei dem Zacken nördlich vorbei? Ich einmal und es war mir gar nicht wohl auf der schrägen, dann auch noch nassen Platte:-)

In Zukunft hast Du einen Reserveschlauch und eine Pumpe dabei? Einem unserer Familienmitglieder hat`s mal am Schützensteig den Reifen so durchlöchert, wie Dir jetzt. Diese Steine sind anscheinend nicht ohne. Meine Bergschuhe sehen auch schon wieder aus....

VG und viel Glück auf allen Deinen Touren!

Uschi

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Juni 2015 um 18:49
Hallo Uschi,
ja ab jetzt werd ich mich hüten ohne Schlauch und Pumpe radeln zu gehen!
Daheim Bescheid sagen ging dann an der Bleckenau immer noch früh genug, am gefühlt längsten hat ja eh die Zugfahrt gedauert.
An dem Zacken bin ich noch nicht nördlich vorbei, als ich das Foto gemacht hab bin ich aber auch etwas auf den Platten umeinander, aber mei die Bergschuhe sollten wohl schon noch so viel Reibung aufbringen...
Der Aufstieg übern Niederstraußberg ist sicher der schönste Anstieg zur Krähe und einfach ein Klassiker, den ich noch öfters gehen will. Demnächst gehts dann auch mal wieder auf die Hochblasse...,)

Gruß Ali


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