Doppelüberschreitung Schneekoppe - Zweimal über den höchsten Berg Tschechiens


Publiziert von pika8x14 , 5. Juni 2015 um 00:20.

Region: Welt » Tschechien » Krkonoše
Tour Datum:14 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ   PL 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1770 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:Pec pod Sněžkou (tsch.) - Obří důl (tsch.) - Dom Śląski (poln.) - Sněžka / Śnieżka (poln.) - Dom Śląski (poln.) - Biały Jar (poln.) - Karpacz-Rozdroże Łomnickie (poln.) - Schronisko PTTK "Nad Łomniczką" (poln.) - Kocioł Łomniczki (poln.) - Dom Śląski (poln.) - Sněžka / Śnieżka (poln.) - Růžová hora (tsch.) - stanice Růžová hora (tsch.) - Pec pod Sněžkou (tsch.)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Petzer (Pec pod Sněžkou), Parkplatz u. a. in der Nähe der Seilbahn-Talstation (Lanová dráha Sněžka, stanice Pec pod Sněžkou), bei Bedarf auch weiter entfernte Parkplätze im Ort.
Unterkunftmöglichkeiten:Verschiedene Möglichkeiten in Pec pod Sněžkou oder Karpacz sowie in den Bauden unterwegs.
Kartennummer:Mapy.cz

Endlich haben wir wieder einmal Zeit für eine etwas längere Tour, und deshalb geht’s heute auf die


Schneekoppe.


Zwar liegt der letzte Besuch erst 3 Monate zurück, und auch zuvor waren wir ja schon mehrmals auf dem höchsten Berg Tschechiens. Trotzdem muss eine erneute Besteigung nicht langweilig sein - schließlich kann man zwischen etlichen verschiedene Routen wählen, von denen bisher bei weitem nicht alle auf HIKR beschrieben sind.

Da wir heute „nebenbei“ auch möglichst viele Höhenmeter bewältigen möchten, entscheiden wir uns für eine Doppel-Überschreitung:

Von Petzer (tsch. Pec pod Sněžkou) in Tschechien auf die Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka), weiter hinunter nach Krummhübel (poln. Karpacz) in Polen und anschließend retour - selbstverständlich auf verschiedenen Wegen für Auf- und Abstieg.

Mit kleineren Gegenanstiegen kommen so immerhin gut 1.700 Höhenmeter zusammen. Ähnliche Werte könnte man sicherlich auch mit einer Tour von der Ostsee auf die Schneekoppe (1.602 m) erreichen - diese Variante heben wir uns aber für später auf, da dafür ein Tag wohl doch nicht ganz ausreicht ;-).

  
Unsere Tour


Aufstieg 1: Petzer (tsch. Pec pod Sněžkou) - Riesengrund (tsch. Obří důl) - Schlesierhaus (poln. Dom Śląski) - Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka)

Bereits am Vorabend sind wir in Petzer (tsch. Pec pod Sněžkou) angekommen. Nach einer Hotelübernachtung brechen wir kurz vor 07.00 Uhr auf. Ein kleines Stück schlendern wir bergab, dann wandern wir vorerst in der Nähe der Aupa (tsch. Úpa) flussaufwärts (blaue Markierung). Unter anderem geht’s vorbei an der Talstation der Seilbahn (stanice Pec pod Sněžkou, 829 m) hinein in den Riesengrund (tsch. Obří důl). Auf breitem Weg passieren wir einige Bauden (Bouda v Obřím dole, Bouda Pod Sněžkou, …) - bis wir auf ca. 940 m die Kleine Kapelle im Riesengrund (Kaplička v Obřím dole) erreichen.

Hier entfernt sich der nun etwas schmalere, aber immer noch gut ausgebaute Weg von der Aupa.

Vorbei an ehemaligen Bergwerksanlagen (tsch. Důl Kovárna) oder auch am ehemaligen Wasserwerk für die Schneekoppe (tsch. Vodárna pro Sněžku) setzen wir unseren Aufstieg fort.

Am Schlesierhaus (poln. Dom Śląski, ca. 1.385 m) empfängt uns ein sehr unangenehmer Mix aus Sturm, Wolken, Regen-, Graupel- und Schneeschauern.

Über den Riesensattel (tsch. Obří sedlo/Sedlo nad Obřím dolem, poln. Przełęcz pod Śnieżką) geht’s deshalb zügig zum direkten, rot markierten Schlussaufstieg entlang des Bergkamms hinauf auf die Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka, 1.602 m). Das Wetter ist nach wie vor erbärmlich - wie so oft. Zumindest sind wir aber allein am Gipfel - das ist eher selten der Fall …

Der obere Abschnitt der Seilbahn von tschechischer Seite ist offenbar wegen der schlechten Bedingungen nicht in Betrieb. Trotzdem können wir uns in der Bergstation eine Weile aufwärmen.


Abstieg 1: Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka) - Schlesierhaus (poln. Dom Śląski) - Seifengrube (poln. Biały Jar) - Krummhübel (poln. Karpacz, Rozdroże Łomnickie)

Da auch während unserer längeren Pause keine Wetterverbesserung eintritt, beginnen wir kurz nach 10.00 Uhr mit dem Abstieg. Wir laufen durch die östliche Flanke bis zum Wegweiser „Jubilejní cesta“ (1.520 m). Nach rechts zweigt hier der Weg über den Riesenkamm ab. Wir bleiben allerdings auf dem Pfastersträßchen (Jubiläumsweg, poln. Drogą Jubileuszową) und wechseln dabei wieder von der roten auf die blaue Markierung. Auf der Nordseite der Schneekoppe und über den Riesensattel geht’s wieder hinunter zum Schlesierhaus.

Westlich davon nehmen wir die schwarz markierte Route vorbei an der Kleine Koppe (poln. Kopa, 1.377 m) zur Bergstation des Sesselliftes. Dieser ist zwar in Betrieb. Wir begeben uns jedoch weiter zu Fuß auf den Abstieg: Vorbei an der Seifengrube (poln. Biały Jar) geht’s auf breiten Weg hinunter nach Krummhübel (poln. Karpacz) - noch immer der schwarzen Markierung folgend. Auf ca. 800 m Höhe verlassen wir um den Mittag herum den Nationalpark Riesengebirge und erreichen die Talstation des Sesselliftes, weitere touristische Anlagen und Wegkreuzungen (Rozdroże Łomnickie).

Damit hätten wir die Schneekoppe einmal vom tschechischen Talort aus hin zum polnischen überschritten. Nun müssen wir also nur noch zurück …
  
 
Aufstieg 2: Krummhübel (poln. Karpacz, Rozdroże Łomnickie) - Melzergrundbaude (poln. Schronisko PTTK „Nad Łomniczką“) - Melzergrund (poln. Kocioł Łomniczki) - Schlesierhaus (poln. Dom Śląski) - Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka)

Von nun gilt für uns wieder die rote Markierung. Wir schlendern ein Stück etwa höhehaltend die Straße entlang. Als es wieder in den Wald hinein hineingeht, betreten wir auch erneut den Nationalpark. Und das bedeutet auf polnischer Seite, dass eine kleine Eintrittsgebühr zu entrichten ist (Holzhäuschen).

Eine breite Waldpiste bringt uns an die Melzergrundbaude (poln. Schronisko PTTK „Nad Łomniczką“, 1.002 m). Auf schmalerem Weg gelangen wir von hier in den Melzergrund (poln. Kocioł Łomniczki). Das Gelände wird nun allmählich offener. Auf einer Brücke überschreiten wir die Kleine Lomnitz (poln. Łomniczka), die hier - passend zu ihrem Namen - auch über einige kleine Wasserfälle plätschert.

Beschienen von dem einen oder anderen, schüchternen Sonnenstrahl steigen wir hinauf zum Schlesierhaus und von dort weiter zur Schneekoppe - wieder über den direkten, „roten“ Weg. In der höchsten „Post- und Imbiss-Station“ von Tschechien machen wir eine längere Pause - schließlich zählen auch Kofola und Waffeln zum Pflichtprogramm einer Besteigung der Schneekoppe …


Abstieg 2: Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka) - Rosenberg (tsch. Růžová hora) - Petzer (tsch. Pec pod Sněžkou).

Kurz nach 16.00 Uhr begeben wir uns dann auf die letzte Etappe unserer heutigen Tour. Wir nehmen den uns bestens bekannten, gelb markierten Wanderweg: Vorbei am Rosenberg (tsch. Růžová hora) wandern wir zur Mittel-Station der Seilbahn (stanice Růžová hora, 1.339 m). Von dort schweben wir hinunter ins Tal (stanice Pec pod Sněžkou, 829 m).

Nach einem kurzen Stück zu Fuß sind wir um 17.30 Uhr zurück im „Zentrum“ von Petzer. Nun folgt der angenehmste Teil unserer heutigen „Veranstaltung“ - wir besuchen einmal mehr unser Lieblingsrestaurant. Anschließend dackeln wir noch ein Stück im Ort hinauf zum Auto.

Anders als über weite Stecke unserer heutigen Tour zeigt sich mittlerweile übrigens auch wieder die Sonne. Und grinst uns während der Heimfahrt lange Zeit direkt ins Gesicht …


pika8x14 sind heute: A. + A.


Tourengänger: pika8x14


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