Snĕžka / Schneekoppe


Publiziert von Delta Pro , 8. Juli 2015 um 21:17.

Region: Welt » Tschechien » Krkonoše
Tour Datum: 1 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ   PL 
Zeitbedarf: 1:45
Aufstieg: 780 m

Auf den höchsten Berg Tschechiens – tatsächlich ein „Riesen“gebirge

Die Snĕžka / die Schneekoppe ist mit über 1600 m.ü.M. das Dach Tschechiens und weist schon 11 Einträge auf Hikr auf, zwei davon schon aus diesem Frühsommer. Ein ziemlich populäres Ziel also. Deshalb wollte ich wiederum vor dem Massenandrang am Start zu sein. Das hat sich gelohnt. Auf dem gesamten Aufstieg durch den Riesengrund übers Schlesierhaus zum Gipfel traf ich niemanden an. Wenn man einmal von den weitgehend befestigten Wegen absieht, ist es tatsächlich eine sehr schöne und lohnende Wanderung. Unterwegs kommt sogar das Gefühl auf, man steige auf einen „richtigen“ Berg, da die Höhendifferenzen fast schon alpin anmuten. Ideal für mich als Hinkebein bietet sich auch der schnelle „Abstieg“ per moderner Luftseilbahn an. Die Tour zur Schneekoppe nahm für mich deshalb insgesamt nicht einmal 2.5 Stunden in Anspruch – so war an diesem Tag noch Zeit für drei weitere, lohnende Wanderungen in der Grenzregion zwischen Tschechien und Polen.

Kein Mensch weit und breit ist zu sehen als ich um 7 Uhr (zugegebenermassen nach einer Odyssee durch die Täler des Riesengebirges) bei der Talstation der Snĕžka-Bahn ankomme. Bei kühlen Temperaturen wandere ich an diesem glasklaren Sommermorgen dem Flusslauf nach ins schattige Tal westlich der Schneekoppe. Etwas erstaunt stelle ich fest, dass kein Wegweiser auf den Gipfel (das offensichtliche Ziel) weist, sondern nur auf Zwischenstationen. Verlaufen kann man sich aber kaum. Vor den letzten Häusern im Riesengrund öffnet sich der Blick auf den Gipfel: Wirklich eindrücklich hoch. Eine richtige Bergtour. Der Gipfel-Kamm scheint sogar mit Felszacken besetzt zu sein. Schlussendlich ist alles in gewissem Masse eine Täuschung – man ist eigentlich viel zu schnell oben, aber zumindest kurzfristig spürt man die Freude auf einen richtigen Berg zu steigen. In angenehmer Neigung führt der sorgfältig mit Felsplatten ausgelegte Weg durch den Wald hinauf. Sonst hätte mich so ein „überpräparierter“ Weg vielleicht geärgert, doch mit kaputtem Fuss lässt sich darauf sehr angenehm und effizient aufsteigen.

Beim Schlesierhaus muss ein Riesenzirkus sein, wenn die Wanderer-Scharen eintreffen. Ich sehe aber nur ein paar Jungs, die wohl ein Sackgeld erhalten, um den Abfällen des Vortages nachzuspringen, welche vom böigen Wind herumgetragen werden. Hier wird alles pickefein für den Ansturm gemacht, wie es sich für einen so glänzenden Morgen ohne eine Wolke am Himmel gehört. Der Schlussaufstieg zum Gipfel ist dann nicht nur befestigt, sondern auch noch beidseitig durch Geländer gesichert, dass bestimmt keiner auf den Gedanken kommt seinen Fuss auf die wenigen Quadratmeter tschechischen Hochgebirgs-Boden zu setzen. Die Ausblicke in alle Richtungen – man befindet sich nun weit über der Waldgrenze – ist eindrücklich und ein Höhepunkt der Tour. Kurz nach den ersten Berg-Touristen, welche die Snĕžka mit der Gondelbahn erklommen haben, erreiche ich den höchsten Punkt (etwas mehr als 1.5 Stunden ab Pec pod Snĕžkou) und gönne mir eine lange Rast. Für recht preiswerte 6 Euro (umgerechnet) bringt mich die Bahn in wenigen Minuten wieder ins Tal.

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2015 um 22:43
Hi Delta,

Schön zu lesen dass es dich nach Tschechien verschlagen hat und du nun wieder wandern kannst. Weisst du dass du echtes Wetterglück hattest auf dem höchsten Tschechen, denn der steckt sehr oft im Nebel.

Trag den Bericht doch noch zu Europa-Community der Landeshöhepunkte ein ( www.hikr.org/comm/Europa/ ).

LG, Andi


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