Sněžka / Śnieżka (1.602 m) - Von Pec pod Snĕžkou via Obří důl


Publiziert von pika8x14 , 27. Februar 2015 um 02:11.

Region: Welt » Tschechien » Krkonoše
Tour Datum:14 Februar 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ   PL 
Aufstieg: 860 m
Abstieg: 350 m
Strecke:Pec pod Sněžkou - stanice Pec pod Sněžkou - Obří důl - Dom Śląski (poln.) - Obří sedlo / Przełęcz pod Śnieżką (poln.) - Sněžka / Śnieżka; Abstieg über Růžová hora zur stanice Růžová hora, anschl. Seilbahntalfahrt zur stanice Pec pod Sněžkou und Rückweg in Pec pod Sněžkou
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Petzer (Pec pod Sněžkou), Parkplatz u. a. in der Nähe der Seilbahn-Talstation (Lanová dráha Sněžka, stanice Pec pod Sněžkou), bei Bedarf auch weiter entfernte Parkplätze im Ort.
Unterkunftmöglichkeiten:Verschiedene Möglichkeiten in Pec pod Sněžkou und in den Bauden unterwegs.
Kartennummer:mapy.cz

Früher kannten wir ihn nicht einmal, dann haben wir seine Bedeutung für die Menschheit jahrelang ignoriert. Doch nun - endlich! - möchten wir nicht mehr im Abseits stehen …

… und suchen deshalb für den Feiertag des Jahres ein möglichst romantisches Programm.

Nach kurzem Überlegen und etwas Recherche scheint das auch schnell gefunden:

Für einen unserer „Lieblingsberge“ werden etliche Sonnenstunden vorhergesagt - bei einer Wohl-Fühl-Temperatur von minus 17°C. Und als diese dann am Vorabend des bedeutsamen Termins noch um 3 Grad nach oben korrigiert wird, gibt’s wirklich keine Halten mehr: Wieder einmal geht’s auf die


Schneekoppe.
  
Also fahren wir am Samstagmorgen nach Petzer (tschechisch: Pec pod Sněžkou). Wochenende und scheinbar gute Wintersportbedingungen sorgen heute ganz offensichtlich für viele Besucher. Deshalb parken wir bereits etwas außerhalb des Ortszentrums und schlendern erst einmal entlang der Straße bis zur Seilbahnstation.

Hier überlegen wir kurz, welchen der möglichen Aufstiegswege wir endgültig wählen. Wie bereits vorab im Internet „erforscht“, scheint heute tatsächlich folgende Variante machbar:


Petzer - Riesengrund - Riesensattel - Schneekoppe
(Pec pod Sněžkou - Obří důl - Obří sedlo/Sedlo nad Obřím dolem - Snĕžka)
.

Von der Talstation der Seilbahn (stanice Pec pod Sněžkou, 829 m) setzen wir unsere Wanderung fort: Wir folgen der blauen Markierung und bleiben vorerst in der Nähe des Flüsschens Aupa (Úpa) - anfangs am westlichen Ufer, später wechseln wir auf die andere Seite. Allmählich ansteigend geht’s hinein in den Riesengrund (Obří důl). Noch ist der Weg breit und - dank Schneepflugeinsatz - gut begehbar. Wir schlendern durch verschneiten Wald, über kleinere Wiesenflächen und passieren einigen Bauden (Bouda v Obřím dole, Bouda Pod Sněžkou, …).

Auf ca. 950 m erreichen wir die Kleine Kapelle im Riesengrund (Kaple v Obřím dole), hier entfernt sich der Weg nun endgültig von der Aupa. Mittlerweile sind wir auf schmaler, holpriger Spur unterwegs: Der Schnee ist stark verharscht bzw. vereist, einige Skifreunde kommen uns entgegen - ihre (Langlauf-) Latten tragen sie wegen der Verhältnisse aber in der Hand.

Wir legen unsere „Spikes“ an und pirschen uns weiter durch den Wald. Der Schnee ist teilweise bis ca. einen Meter tief, der Eisdeckel der Spur hält aber freundlicherweise gut. Auf etwa 1.040 m geht’s bei einer Wegkehre an ehemaligen Bergwerksanlagen (Důl Kovárna) vorbei.

Wir stapfen immer weiter bergan und befinden uns bald in den steilen, südlichen und westlichen Flanken der Schneekoppe. Wolkenlücken geben nun immer wieder den Blick frei: zurück in den Riesengrund und in das oberhalb anschließende Kar Aupa-Grube (Úpská jáma).

Zum Riesensattel (Obří sedlo/Sedlo nad Obřím dolem) hin lehnt sich das Gelände wieder etwas zurück. Die letzten Bäume liegen hinter uns, und leider verabschiedet sich auch die Sonne. Dafür gibt’s nun richtigen Sturm, manche Böen sind dabei derart stark, dass einige Skilangläufer regelrecht umgeworfen werden. Zusammen mit etlichen polnischen Wanderern kämpfen wir uns von der Schlesierbaude (poln. Dom Śląski, ca. 1.385 m) entlang des Bergkamms hinauf auf die Schneekoppe (tsch. Snĕžka, poln. Śnieżka, 1.602 m).

Da der obere Abschnitt der Seilbahn von tschechischer Seite bei diesen Bedingungen natürlich nicht in Betrieb ist, hält sich der Andrang am Gipfel heute in Grenzen. Wir allerdings sind live dabei - bei selten ungemütlichen Verhältnissen: Der Sturm treibt dichte Wolken über den Gipfel, nur für Sekunden zeigt sich blauer Himmel. Und der online bemühte Windchill-Temperatur-Rechner schwärmt von lauschigen minus 30°C ...

Nach sehr frostiger Gipfelrast retten wir uns für eine Weile in die tschechische „Imbiss-und-Post-Station“. Nachdem dort zumindest einige Körperteile wieder halbwegs aufgetaut sind, begeben wir uns auf den Abstieg:


Schneekoppe - Rosenberg - Petzer
(Snĕžka - Růžová hora - Pec pod Sněžkou).


Wir nehmen die uns bestens *bekannte Route zur Mittel-Station der Seilbahn (stanice Růžová hora, 1.339 m). Die wirklich „windigen“ Bedingungen lassen „nach unten hin“ zum Glück immer mehr nach. Dadurch verkehrt die Seilbahn hinunter nach Petzer (Pec pod Sněžkou) - und wir können dorthin gondeln. Das erspart sicherlich die eine oder andere Rutschpartie auf dem eisverdächtigen Weg. Zurück in Petzer schlittern wir dann auf äußerst glatten Straßen und Wegen trotzdem noch ausgiebig herum.

Bevor es wieder zurück nach Hause geht, muss natürlich - aus aktuellem Anlass - noch angemessen „diniert“ werden: Cola, Schweinebraten und Palatschinken beschließen unser heutiges Romantik-Event ...

... nächstes Jahr müssen wir nur noch irgendwie einen Blumenstrauß in unsere Verantstaltung integrieren. Dann sind nicht nur wir glücklich, sondern ganz sicher auch die vermeintlichen Erfinder des Feiertages.


pika8x14 sind heute: A. + A.


WICHTIG:

Grundsätzlich sollte die Route von Petzer durch den Riesengrund zur Schneekoppe nur im Sommer begangen werden, da Teile des Weges von möglichen Lawinen stark gefährdet sein können. Eventuelle Wintertouren setzen sichere Bedingungen voraus. Im Zweifelsfall sollte man bei Schnee andere Aufstiegswege oder die Seilbahn wählen! 


Tourengänger: pika8x14


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Geodaten
 24229.kml Pec pod Sněžkou - Obří důl - Sněžka - Růžová hora - Pec pod Sněžkou; Lawinen-Gebiet! Lavinové území! Avalanche area!

Galerie


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Kommentare (2)


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Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 28. Februar 2015 um 09:00
Die Schneekoppe scheint ja so etwas wie Euer "Hausberg" zu werden ... - und ich hab's immer noch nicht geschafft. Aber irgendwann ...

Was mir auffällt (schaue ab und zu in die Webcam): sehr häufig scheint da garstiges Wetter zu herrschen; viel Nebel, Wind & Kälte ...

LG, Richard

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2015 um 00:32
Die Schneekoppe gehört definitiv zu den Bergen, die wir vergleichsweise häufig besteigen. Schließlich gibt’s auch keinen höheren Berg, der sich von unserem Wohnort aus schneller erreichen ließe. Trotz des teilweise großen Andrangs sind die Touren immer wieder schön.

Außerdem gibt’s ja etliche, sehr unterschiedliche Routen - so schnell wird's also nicht langweilig. Die kühne These aus einem anderen HIKR-Bericht, dass die "Wege … allesamt für normale Pkw befahrbar" sind, können wir keinesfalls bestätigen.

Das Wetter ist tatsächlich sehr häufig eher "schlecht", vor allem ist es gern stürmisch. Darauf muss man sich eben einstellen, oder etwas Glück am gewählten Termin haben ;-).

Viele Grüße, Andrea + André.


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