weitere unbekannte Grate im nahen Emmental: über Süessegg via Geiss- und Spärbelgrat


Publiziert von Felix , 15. Dezember 2014 um 13:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:14 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Napf 
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 670 m
Strecke:Churzeneigrabe, Verzweigung Schönigrabe - Kalchofen - Vordersattel - Hintersattel - Geissgrat - P. 1258 - P. 1338 - (Farnli-Esel) - P. 1338 - P. 1307 - P. 1305 - Oberlushütte - P. 1305 - P. 1249 - Süessegg - Höchgfäl, Alpwirtschaft Hinterarni - P. 1158 - Kuttelbad - Spärbelgrat (P. 1034) - P. 881 - Churzeneigrabe, Verzweigung Schönigrabe
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Fritzeflue-Tunnel und Wasen nach Churzeneigrabe, Verzweigung Schönigrabe
Kartennummer:1148, 1168

Wenig rosiges Adventswetter lässt uns Touren in der näheren Umgebung machen - das Emmental ist derart stark gegliedert, dass wir mühelos immer wieder neue Wege begehen können. Dazu ist die Zeitreise ausserordentlich hilfreich, wenn es darum geht, in älterem Kartenmaterial Wege und -spuren zu entdecken und sie im Gelände zu suchen und zu begehen.

 

Wieder starten wir bei Churzeneigrabe, Verzweigung Schönigrabe, und marschieren bei noch zartblauem Himmel, doch frostigen Temperaturen, erst bis zum Fahrverbot bei Kalchofen. Hier folgen wir dem Churzeneibach weiter bis zu den etwas düsteren Gebäuden (mit unaufgeräumter Umgebung und trostloser Lage) bei Vordersattel.

Weiter folgen wir dem nur sehr wenig Wasser führenden Bach bis zum hübschen Hof auf Hintersattel; hier weitet sich das enge Tal zur Südflanke der Kessisbodenalp - offenes, besonntes Gelände macht dieses Talabschluss sympathisch.

 

Hier, mit Beginn des Eselsgrabe, biegen wir Richtung Flüegrabe ab; sogleich führt eine schwache, sehr steile Spur den von dichtem Jungwuchs geprägten Hang hoch. Später folgen wir einem ruppigen, zerfurchten und feuchten Fahrweg; auf diesem gelangen wir, bald in einem interessanten (flacheren) Waldabschnitt (hohe Einzelbäume sowie intensiver niedriger Tannenjungwuchs) zu einer alten einfachen Hütte. Eine WK-Einheit muss sie anno 2003 teilweise betriebstüchtig gemacht haben (einzelne Betonelemente in der Umgebung nähren die Vermutung zusätzlich, dass hier einst eine einfache militärische Anlage bestanden haben könnte).

Nach wenigen Metern auf dem (später nach N abzweigenden) Fahrweg beginnt nun der Geissgrat; wieder leitet eine undeutliche Spur auf nun wieder steilen Grat weiter. Bei P. 1258, am Ende einer Waldstrasse, ist die Fortsetzung der Wegspur recht gut erkennbar (vom selbem Charakter wie die bisherige - nur auf der LK nicht mehr vermerkt - dafür auf „Zeitreise“ …) Teilweise etwas rutschig, da nun mit Schneeresten bedeckt, steigen wir zum Grat auf, welcher von der Geissgratflue zum  Farnli-Esel führt.

 

Auf identischer Weganlage wie vor zwei Wochen folgen wir nun diesem bis wir, entlang stets abschüssigeren Flanken, die Schlusspassage vor dem Gipfel erreichen; die kurze Gratschneide, welche nach N in einer hohen, unglaublichen steilen Nagelfluhwand, nach S im Gras- und Waldhang beinahe ebenso abbricht, ist heute noch sorgfältiger anzugehen. Und, den Aufstieg zum  Farnli-Esel brechen wir nach einigen Metern ab; zu lose die einzelnen Nagelfluhsteine aufgrund der vorhandenen Schneereste, wie auch die Grasmutten viel zu rutschig - Pickel und Steigeisen hätten uns heute sicherer vorangebracht; wir wollen kein übles Ausrutschen provozieren - und kehren hier um.

Über P. 1338 schreiten wir zurück bis knapp vor den Punkt, wo der Wanderweg in den wilden Talschluss des Goldbachgrabe’ abbiegt.

Weit ausholend umgehen wir die Kuppe P. 1361, verspüren einige wenige zarte Schneeflöckchen (das Wetter verschlechtert sich zusehends), und wandern über schneebedeckte Alpwiesen via P. 1307 zum Übergang P. 1305. Innert Kürze können wir uns bei der Oberlushütte zum Mittagsimbiss einfinden; auf deren NW-Seite, ist es doch auf der Terrasse gegen SW zu zügig.

 

Anschliessend wandern wir auf der schneebedeckten Fahrstrasse (diese vor P. 1289 kurz verlassend) gemächlich zum P. 1249; schnell einmal erreichen wir, ob der Kessisbodenalp traversierend, den Aufschwung zum  Süessegg - Südgipfel und steigen wenige Meter an zur Süessegg. Hier fällt uns auf, dass die ehemals nordseitig angebrachte massive Barrikade zur Verhinderung von Schneeverwehungen auf der Strasse entfernt worden sind.

 

Die Kuppe (P. 1225, bei Hinterläger) auf dem schneebedeckten Wanderweg umrundend, stossen wir wieder auf die Fahrstrasse, welche wir sogleich wieder verlassen, und auf einer Schotterpiste hinauf marschieren zur Alpwirtschaft Hinterarni. Nach einem kurzen Besuch wandern wir auf der Hochfläche länger weiter; verlassen die für Autos geöffnete Strasse, indem wir die Erhebung P. 1219 auf einem schuttigen Fahrweg südlich unterqueren, und folgen ihr, ob des Talschlusses des Spärbels, weiter bis zu P. 1158.

 

Nach knapp 400 Metern auf der Strasse biegen wir in einen lauschigen Weg ein, der mit grossem, hölzernem Wegweiser auf das innert wenigen Minuten zu erreichende Restaurant Kuttelbad hinweist. Steil - und uns bis dato unbekannt - ist auch dieses Weglein, welches zur überraschend gut besuchten, eben neu eröffneten Gaststube führt.

 

Nach einem weiteren „Beizenbesuch“ machen wir uns auf, folgen kurz der mit Samichlaus-Zipfelmützen markierten Strasse bis exakt auf den Gratrücken, auf welchem wir erst, gemächlich nur auf einem Fahrweg hinabschreitend, den Spärbelgrat begehen. Länger bleibt auf dem bewaldeten Grat die Neigung bescheiden; erst als wir das Ende des Fahrweges erreichen, bricht der Grat doch steil ab. Hier sind auf „Zeitreise“ - zeitabhängig - zwei Spuren eingetragen. Im dichten steilen Jungholz und mit umgestürzten Baumstämmen zusätzlich erschwert, erkennen wir nur knapp denjenigen, welcher in südöstlicher Richtung in den Talgrund zu führen scheint. Nicht ganz einfach ist die Wegfindung hier; doch insgesamt dürfen wir uns - im Steilgelände - eines weiteren reizvollen, neuen Wegabschnittes erfreuen.

Zuletzt auf besserem, weniger abschüssigem, Weglein erreichen wir das Ende des Chuttelgrabe’ und sofort den Churzeneigrabe. Wenige Meter sind es schliesslich nur noch, via P. 881 unserem Startpunkt Churzeneigrabe, Verzweigung Schönigrabe, entgegenzulaufen. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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