Sonnjoch, überraschend schön


Publiziert von scan , 10. Oktober 2014 um 16:35.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 9 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 1280 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auf der Mautstraße erste Möglichkeit nach links Richtung Gremaialm. Ca. 5 Kilometer ab der Mautstelle, vor einem Weidegitter. Gelbe Schilder weisen den Weg ins Bärental.

Das Sonnenjoch fehlt eigentlich in keinem Wanderguide, gilt es doch als leicht erreichbarer Aussichtsberg ersten Ranges. Versierte Bergwanderer  meiden mittlerweile aber  das Sonnjoch wegen seiner absoluten Überlaufenheit, allerdings ist der deutlich schwerere Aufstieg über das Bärental weniger frequentiert als der wirklich hoffnungslos überlaufene Normalweg. Verlaufen kann man sich auch über das Bärental nicht, die Route ist ausgeschildert, bzw. deutlich markiert.

Auch ich hatte das Sonnjoch wegen seiner Überlaufenheit gemieden, allerdings bot es sich nun hervorragend an, da ich für meinen freien Werktag eine schöne 6 Stundentour mit relativ wenigen Höhenmeter gesucht habe.

Für meine Verhältnisse sehr spät um 8.30 Uhr bin ich also los Richtung Bärental gewandert. Die Routenführung erschließt sich auf den ersten Blick: Durch das Bärental zum Bärenlahnersattel hoch und dann links auf dem Grat zum Gipfel hoch. Nur kurz wandert man im Schatten, dann ist der anfängliche Bergwald in Sonnenlicht getaucht und leuchtet in schönsten Herbstfarben. Im Sattel angekommen sah ich dann auch den einzigen Wanderer beim Aufstieg. Ab den Sattel wird es dann zur ausgeprägten Bergtour, schwindelfrei sollte man schon sein. Dafür ist man allerdings gefangen von der grandiosen Aussicht Richtung Eng und Falzthurntal. Eine kurze Stelle ist unangenehm ausgesetzt und kurz darauf müht man sich recht mühsam in einer schattigen Schotterinne hinauf. Danach geht es meist in Gehgelände in schönster Berglandschaft dem Gipfel entgegen. Kurze 1er Kletterstellen sorgen für Abwechslung, wobei insgesamt der komplette Aufstieg nie wirklich Probleme bereitet. Am Gipfel zeigt sich dann eine traumhafte Aussicht bei schönstem Föhnwetter. Richtung Norden in den Zentralalpen stauen sich die Wolken und man kann live studieren, wie Föhn entsteht.

Nachdem immer mehr Leute ausschließlich über den Normalweg zum Gipfel kommen, entschließe ich mich für den Abstieg. Der Normalweg ist wesentlich leichter und von oben wie unten in seiner fast kompletten Länge einsehbar. Obwohl ein Werktag ist, kommen mir wirklich viele Leute entgegen und je tiefer ich komme um so frustrierter die Gesichter der Entgegenkommenden. Verständlich, da man den mühsamen Aufstieg durch größtenteils Schotter komplett und ständig vor sich hat. Für den Abstieg wirklich schön, im Aufstieg aber psychologisch eher unvorteilhaft.

Unten in der Gramaialm wütet dann glücklicherweise nur sehr punktuell der Tourietrubbel. Flach geht es dann zurück zum Bärental, und zwar nicht wie einige Tourenguides behaupten auf der Fahrstraße, sondern über eine schöne Wiese und breiten Weg ein gutes Stück weiter rechts.  

Fazit: Wie schon in einem anderen Bericht erwähnt, die Tour nur werktags machen. Und selbst dann früh losgehen. Wer das berücksichtigt, bekommt eine wirklich schöne Tour, die sich lohnt zu gehen. Wer beim Abstieg noch nicht genug hat, kann den Hahenkamp mitnehmen, lohnen tut der sich allerdings kaum.

 


Tourengänger: scan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»