Poncione d'Alnasca 2300,7 m - Über den Nordgrat


Publiziert von Ivo66 , 18. August 2014 um 21:16.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:18 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima di Gagnone 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1640 m
Abstieg: 1640 m
Strecke:Alnasca - In Cima alle Piode - Alpe d'Alnasca - Nordgrat - Poncione d'Alnasca (Abstieg über die Normalroute in der Westflanke)
Kartennummer:1:25'000 Maggia

Poncione d’Alnasca. Man könnte ihn auch als Zuckerhut des Verzascatals bezeichnen wegen seiner einzigartigen Form, welche jedem sofort ins Auge sticht, der in den Bergen dieses Tals unterwegs ist. Giuseppe Brenna, die lebende Tessiner Bergsteiger-Legende würdigt diesen ungewöhnlichen Berg im SAC-Clubführer in seiner unnachahmlichen, begeisterungsfähigen Art folgendermassen:

„Wie dieses Schmuckstück mit seiner äusserst kompakten, ein nahezu vollkommenes Dreieck von gewaltigem Ausmass bildenden S-Wand beschreiben, einen Berg, der eines der schönsten, ungewöhnlichsten und eindrücklichsten Bilder der Alpen bietet? Man bezeichnete ihn als Blume im Knopfloch des Val Verzasca, herrliche, den Talgrund beherrschende Pyramide mit Wänden von 1700 m Höhe, Felsflamme etc. Jedermann charakterisiere ihn so gut es gelingt und geniesse seinen Anblick von unten, gegenüber, von der Seite, bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang, im Sommer und im Winter, bei schönem Wetter und wenn der Nebel aufzieht, und dies stets zusammen mit dem Canyon, den die glattgeschliffenen Plattenschilder der Cresta della Föpia bilden: Er bewundere dieses Geschenk der Natur mit frohem Herzen und im Bewusstsein, einen jener schönen Augenblicke zu erleben, die unserem Leben die Krone aufsetzen.“ (Giuseppe Brenna, 1992)

Dem ist eigentlich nichts mehr beizufügen. Jeder, der das Verzascatal und noch mehr seine unnahbaren Berge liebt, sollte den Poncione d'Alnasca einmal besteigen. Wir taten dies heute zum zweiten Mal und wählten für den Gipfelaufstieg eine andere Variante als die markierte Normalroute in der Westflanke, indem wir direkt über den schönen, aus geschichteten Granitfelsen bestehenden Nordgrat aufstiegen. Dies dürfte früher auch der übliche Zustieg gewesen sein, bevor der markierte Bergweg mit einer Sicherungskette in einem exponierten Bereich eingerichtet wurde.

Der Direktaufstieg über den Nordgrat - es werden dabei knapp 100 Höhenmeter zurückgelegt - ist nicht besonders ausgesetzt und bietet hübsche Kletterei in bombenfestem Fels, wobei eine Stelle in den 2. Schwierigkeitsgrad hineingeht. Ganz zuoberst trifft man dann wieder auf den markierten Bergweg, welchen wir anschliessend auch im Abstieg benutzten. Diese Route durch die Westflanke ist an einer Stelle exponiert und nur eine Felsstufe davor (in Aufstiegsrichtung gesehen) ist mit einer Kette versichert.

Sehr zu empfehlen bei einer Besteigung des Poncione d'Alnasca ist der kurze Abstecher vom Wanderweg zu den beiden Hütten der Alpe d'Alnasca. Hier beeindrucken im Hintergrund die vielen, wunderschön geschichteten Granitfelsen in beachtlicher Grösse.  Der untere, grössere Teil der Route verläuft in steilem Bergwald auf einem guten Weg, der zeitweise recht exponiert verläuft.

Routenbeschreibung:

Alnasca - Alpe d'Alnasca - Fuss des Nordgrats (T3)

Dieser zum Teil steile und an einigen Stellen exponierte Aufstieg ist gut ausgeschildert und markiert. Es sind einige, nicht ganz unerhebliche Gegenanstiege in Kauf zu nehmen, da immer wieder Felsbänke umgangen werden. Auf der Alpe d'Alnasca weist ein Wegweiser den weiterhin gut markierten Zustieg über Geröll in Richtung Gipfel.

Schlussaufstieg über den Nordgrat (T5, Stelle II)

Man folgt stets dem relativ breiten Grat, wobei wohl verschiedene Aufstiegsvarianten möglich sind. Nach den ersten beiden felsigen Absätzen stiegen wir eher rechts haltend durch eine kaminartige Rinne hoch (II), welche im mittleren Bereich etwas lose Geröllblöcke enthielt. Nach dem nächsten Absatz erreicht man den Bergweg und in Gehgelände leicht den Gipfel.

Normalzustieg über den Bergweg (T3, eine Stelle T4)

Es ergeben sich hier keine Wegfindungsschwierigkeiten. Ein felsiger Absatz lässt sich leicht erklettern (I). Die Stelle ist zudem mit einer stabilen Kette entschärft. Die folgende Querung ist ziemlich ausgesetzt auf schmalem Pfad bis bald wieder harmloseres, aber immer noch steiles Gelände erreicht wird.


Tourengänger: Ivo66, Lena


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