Mürtschenstock von allen Seiten


Publiziert von Garuda , 15. August 2014 um 22:42.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 4 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schilt-Mürtschengruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 660 m
Abstieg: 1155 m
Strecke:Bergstation Habergschänd - Talalpsee - Hummel - Mürtschenfurggel - Ober Mürtschen - Robmen - Meerenboden - Hüttenberge - Obstalden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zug via Ziegelbrücke nach Mühlehorn. Umsteigen ins Postauto bis Filzbach. 5-10 Fussmarsch zur Talstation des Habergschwänd-Sesselliftes.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus von Obstalden nach Mühlehorn. Umsteigen in den Zug nach Ziegelbrücke. (Alternativ kann man von Obstalden auch mit dem Bus nach Glarus fahren).
Unterkunftmöglichkeiten:Bergrestaurant Habergschwänd

Mit den Zug nach Mühlehorn und dann im Postauto bis nach Filzbach. Kurzer Weg zum Sessellift Habergschwänd.
 
Bergstation Habergschwänd-Mürtschenfurggel
Dank dem Sessellift spare ich mir gut 500 Höhenmeter, um die ich am Abend wahrscheinlich froh sein werde. Denn für den Nachmittag hat der Wetterbericht Gewitter angekündigt. Von der Bergstation des Sessellifts geht’s zuerst leicht abwärts über blumige Wiesen. Schon bald wird der Weg sehr rutschig, weil es die letzten Tage viel geregnet hat. Eine kleine „Moorerei“. Ich hoffe, dass der Weg später besser wird. Erst verschlechtert er sich jedoch, denn ich bin nun im Wald, nur wenige Sonnenstrahlen erreichen den Boden und vermögen ihn zu trocknen.
Die moorige Strecke ist kurz. Vom Wald geht der Wanderweg in eine asphaltierte Strasse über, über die ich mich für einmal freue und die mich direkt zum Talalpsee bringt. Obwohl die Strasse gegen Gebühr mit dem eigenen Fahrzeug erreichbar ist, sind nur wenige Ausflügler unterwegs. Ich geniesse den See und die Ruhe, die er ausstrahlt. Auf seiner ruhigen Oberfläche spiegeln sich der blaue Himmel und die gesamte Bergwelt rundherum. Die Spiegelung ist fast perfekt, wären da nicht einzelne Steine und Hölzer auf der Wasseroberfläche.
Ein breiter Karrweg führt auf der östlichen Seite des Sees vorbei weiter ins Tal hinein. Erst hinter der Talstation der Transportbahn wird der Weg allmählich schmaler. Er windet sich in mehreren Serpentinen hinauf. Rund um mich herum üppiges Grün, das auf den Regen der letzten Tage hinweist. Dank der vielen Steine auf dem Weg läuft es sich jedoch sicher und bequem. Kurz bevor ich Punkt 1498 erreiche, führt der Weg unter dem Seil der Transportbahn hindurch. Oben angekommen erstmal verschnaufen und – wow, welche Aussicht! Links vor und über mir der imposante Mürtschenstock, geradeaus führt mein Weg weiter und zu meiner rechten taucht schon bald der nächste See – der Spaneggsee - auf. Im Hintergrund Schijenstock, Fronalpstock und Schilt.
Ich folge dem Weg im Schatten und schaue immer wieder fasziniert links hoch zum Mürtschenstock, der wie eine Burg über dem See thront. Der Weg ist trocken und schmal, aber nicht ausgesetzt. Relativ flach geht es hoch über dem See weiter ins Tal hinein. Wenn ich links hochblicke, sehe ich immer wieder andere Türmchen des Mürtschenstocks. Ich erreiche schliesslich einen Viehstall und Kühe bei Hummel (Punkt 1560). Ab hier steigt der Weg durchs Chüetal wieder leicht an. Er verläuft teilweise durchs Gras und ich hüpfe von einer trockenen Stelle zur nächsten. Schliesslich erreiche ich wieder eine kleine Ebene. Ein letzter einfacher Aufstieg (auf dieser Seite) durch den Mürtschenfurggel führt mich zum Ende des Mürtschenstocks (Höhe Vorkopf), wo ein kleiner See zum Picknicken einlädt. Weniger einladend sind die schwarzen Wolken, die von Südosten her aufziehen.
 
Mürtschenfurggel-Hüttenberge-Obstalden
Ich mache eine kurze Pause, bevor ich mich an den Abstieg zum Ober Mürtschen mache. (Hier könnte man einkehren.) Ab hier geht es auf der anderen Seite des Mürtschenstocks zurück in Richtung Walensee und heute auch in Richtung schönes Wetter. Der Weg ist mal trocken, mal sumpfig. Einige Male ziehe ich einen nassen Schuh heraus. Doch Glück gehabt, die Socken bleiben trocken. Der Weg selbst ist wenig spektakulär, aber die Ausblicke auf den Mürtschenstock fantastisch. Von dieser Seite präsentiert sich der Berg anders: Weniger zerklüftet und mehr „en bloc“. Es wimmelt von Schmetterlingen in allen Farben. Unerschrocken lassen sie sich fotografieren.
Ein leichter Anstieg zum Robmen (unterhalb von Punkt 1750) und von dort in leichtem Auf und Ab zum Tritt auf 1626m. Leicht abwärts geht’s zur Alp Meerenboden auf gut 1500m. Mir steht ein langer Abstieg bevor, der laut den gelesenen Posts auf hikr relativ unspektakulär sei im Vergleich zu dem, was ich heute schon gesehen habe. Ich zögere nicht, als mir ein Bauer anbietet, von Meerenboden bis Alt Stafel (1222m) mitzufahren (herzlichen Dank nochmals :-). Meine Knie sind dankbar um die eingesparten 300 Höhenmeter.
Ab Alt Stafel geht’s zügig zum Ammeli (Punkt 1062), wo ich kurz über den Wegweiser staune, der mir als Standort „Tritt“ anzeigt... Glück gehabt, ich muss die 600m Höhendifferenz nicht nochmals runterlaufen.
Immer wieder blicke ich zurück auf den Mürtschenstock, der sich immer mehr in Wolken hüllt. Von dieser Seite sieht er am zerküftetsten aus.
Ab dem Restaurant in Hüttenberge geht’s recht steil hinab nach Obstalden, wo ich immer noch bei Sonnenschein den Bus zurück nach Mühlehorn nehme.
 
Fazit
Eine wunderschöne Wanderung bis Alp Meerenboden, auf der man den Mürtschenstock in allen Facetten von sehr nah sehen kann. Auch die beiden Seen und das Panorama rundherum sind sehr schön und abwechslungsreich.
Der Abstieg hingegen ist lang und bietet ausser der Aussicht auf die Churfirsten kaum  Highlights. Eine etwas knieschonendere Variant wäre, wieder zurück zum Sessellift Habergschwänd zu laufen. Oder wer mit dem Auto kommt, den Talalpsee als Ausgangspunkt zu wählen. Bei dieser Variante kann man sich auch das Hin und Zurück zum Sessellift „sparen“.
Fototechnisch wäre eine Umrundung des Mürtschenstocks im Uhrzeigersinn wohl besser.

Tourengänger: Garuda


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