Trampelpfade am Üetliberg (1): Rossweidli - Clarida - TV-Turm (Rossweidlipfad Süd)


Publiziert von Uto869 Pro , 17. Juli 2014 um 16:55.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:17 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 0:45
Aufstieg: 300 m
Strecke:Zürich: Zielweg - Gratweg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV: Bus 73, Auto: Friesenbergstrasse - Zielweg (PP)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV: S 10 (Üetliberg)
Kartennummer:LK 1:25'000, Blatt 1091 (Zürich)

 

Die beiden Flanken des Zürcher Hausberges weisen zwischen dem Hohenstein im Norden und der Falletsche im Süden eine grosse Zahl von interessanten, wenig begangenen Trampelpfaden auf, die zu entdecken es sich lohnt. In unmittelbarer Nähe zur Stadt finden sich hier eine reiche Flora und Fauna sowie spannende, gelegentlich auch etwas herausfordernde Passagen. Sonntagsspaziergängerinnen und Sonntagsspaziergänger meiden diese Pfade mit Vorteil (zu viel Nässe, zu viel Dreck, teilweise zu ausgesetzt, nicht immer einfache Orientierung). Wer aber die Natur liebt, gerne eigenen Wege geht, kurze sportliche Herausforderungen schätzt, nicht ganz ohne Alpinwandererfahrung ist und - im Wortsinn - über einen gewissen Pfadfindergeist verfügt, dem eröffnen die Trampelpfade auf der Ost- und auf der Westseite des Üetlibergs eine neue, eindrückliche und teilweise wilde Welt.
 
Die Trampelpfade, um die es hier geht, sind meistens im Gelände gut zu sehen; die Schwierigkeit besteht darin, die richtigen Einstiege zu finden und sich bei „Kreuzungen“ nicht vom rechten Weg abbringen zu lassen. Die Pfade lassen sich zu jeder Jahreszeit und (fast) jedem Wetter begehen: Die damit verbundenen Gefahren sind jedoch sehr unterschiedlich und keineswegs zu unterschätzen. Auf nassen Wurzeln und matschiger Erde rutscht man leicht aus. Echt gefährlich sind die Pfade im Winter, wenn kein Schnee liegt und die feuchte Erde gefroren ist: Dann besteht an steilen Stellen eine echte Abrutschgefahr, bei der man sich böse verletzen kann.
 
Die abenteuerlichen Pfade - ausser diejenigen in der Falletsche - lassen sich auch mit Kindern (ab Primarschulalter) begehen. Im Hinblick auf steile Passagen im oberen Teil rate ich zum Einsatz einer kurzen Reepschnur.
 
Ich habe die Trampelpfade am Üetliberg in den letzten Jahren für mich entdeckt. In den nächsten Monaten will ich versuchen, möglichst viele von ihnen zu beschreiben.
 

Rossweidlipfad Süd
 
Von der Bushaltestelle Zielweg geht’s links (in der Aufstiegsrichtung) am Brunnen und am Schiessstand vorbei. Das ungeteerte Fahrsträsschen führt dem Bach entlang zum grossen, weithin sichtbaren Wasserreservoir und zum Vita-Parcours hoch. Unmittelbar rechts neben dem Barren und der Fahrverbotstafel beginnen die Stufen des Linderweges und des Rossweidlipfades. Man bleibt aber nur gut 2 Minuten auf diesem Pfad - und zwar bis man den Kamm der Geländerippe erreicht hat. Dann biegt man nach rechts ab und folgt dem Kamm. Nach einigem Auf und gelegentlichem Ab erreicht man via die Rossweidliegg das Rossweidli, eine grosse, langgestreckte, sumpfige Waldwiese. Gleich an dem Punkt, an dem man auf die Wiese stösst, nimmt man bei der Weggabelung den linken Ast, findet sich sogleich wieder im Wald, überquert einen kleinen Bach, holt sich das erste Mal so richtig dreckige Schuhe und erreicht im Nu den „Trampelpfad Ost“, einen interessanten, die ganze Ostflanke auf einer Höhe von 700/750m durchziehenden Pfad, den ich separat beschreibe. Man folgt dem „Trampelpfad Ost“ 20 Schritte nach links und stösst dort zur Rechten auf einen steilen Aufstieg, dem man folgt. Über grosse, zum Teil frei liegende Wurzeln geht es steil nach oben, bis man vor einem Sandsteinwändchen steht. Dieses kann dank Tritten, Wurzelgriffen und einem (nur beschränkt hilfreichen) Fixseil relativ leicht überwunden werden (T4). Nach diesem speziellen Highlight kommt die Claridahütte ins Bild. Man lässt sie jedoch links liegen und folgt weiterhin dem Kamm in der Vertikalen (möglich wäre auch, zur Hütte zu gehen, diese zu passieren und nach ihr rechts einem gewundenen Pfad zu unserem Kamm zu folgen). Auf dem Kamm geht es auf stets gut sichtbarem Pfad steil aufwärts, der TV-Turm ist längst sichtbar. An einem Betonblock links vorbei geht es zum Ausstieg unmittelbar beim TV-Turm und einem Picknickplatz mit Bänken, Feuerstellen und einem Brunnen. - Wer den Rossweidlipfad in umgekehrter Richtung begehen will, findet den Einstieg dort, wo der Gratweg (Treppenweg) den Picknickplatz verlässt: Unmittelbar beim Zaun um den TV-Turm zweigt ein kleiner Pfad nach rechts ab, steigt drei, vier Schritte an, führt zu einem Abfallkorb, einer Bank und zu zwei Grenzsteinen - voilà, zu unseren Füssen: der Rossweidlipfad.
 
Hinweis:Remo Kundert und Marco Volken beschreiben in ihrem tollen Buch „Zürcher Hausberge“ den Rossweidlipfad ebenfalls, lassen ihn unten aber mit einer grösseren Schlaufe zur Ruine der Friesenburg beginnen und schlagen vor, oben bei der Claridahütte nach links zum Denzlerweg zu queren.

 


Tourengänger: Uto869


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Kommentare (2)


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Alpin_Rise hat gesagt: Welch Sorgfältige Doku
Gesendet am 6. August 2014 um 22:33
zu den Pfädchen am Uetliberg. Eine wahre Freude, so nahe an Downtown Switzerland.
Die Idee dazu und etwas Material hab ich zu Zürcherzeiten auch mal gesammelt, wies aussieht, wirds obsolèt, besten Dank!
G, Rise

Uto869 Pro hat gesagt: RE:Welch sorgfältige Doku
Gesendet am 7. August 2014 um 07:38
Dein positives Feedback freut mich sehr - herzlichen Dank!
Uto869


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