Val Poschiavo - dem Unesco-Welterbe auf der Spur


Publiziert von laponia41 , 10. Juni 2014 um 17:28.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Val Poschiavo
Tour Datum: 3 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2500 m
Strecke:50 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Le Prese
Unterkunftmöglichkeiten:Ferienwohnungen und Hotels in Le Prese und Miralago

Vor 22 Jahren verbrachten Diapensia und ich unvergessliche Wanderferien in Poschiavo. Wir waren damals beide so etwas über Fünfzig. Jetzt gehören wir eindeutig in die Kategorie der Uhu's (unter Hundert). Wenn wir nun endlich wieder einmal über den Berninapa ss fuhren, dann nicht, um im Valposchiavo gemütlich zu träppelen, sondern um die lange Wanderung zum Kirchlein von San Rom erio zu wiederholen. Um es vorweg zu nehmen: wir schafften es, locker sogar. Wir sind glücklich darüber, aber bis zum nächsten Mal warten wir keine 22 Jahre ....

Die vier Wandertage in Kürze:

Dienstag, 3. Juni  -  Rundwanderung Lago di Poschiavo, 8 km, 2 Std.
Nach dem Bezug unserer schönen Ferienwohnung im Casa Zanetti umrundeten wir den Lago di Poschiavo. Am westlichen Ufer verlaufen Strasse, Bahn und Wanderweg auf engstem Raum, aber wir wandelten hier auf der Spur des UNESCO-Welterbes! Bei einem gemütlich Trunk im Ristorante Miralago schlug das ferrophile Herz noch höher. Am felsigen Ostufer ermöglichen Felsfenster in den kurzen Galerien interessante Ausblicke.

Mittwoch, 4. Juni - Wanderung von Campocologno  nach Brusio / von Le Prese nach Poschiavo, 12 km, 350 Hm Aufstieg, 4 Std.
Der anhaltende Nieselregen bestimmte das Programm. Wir starteten in Campocologno und ich hoffte auf gute Fotostandorte in der Nähe des Kreisvi aduktes. Alles in allem lohnte sich diese Wanderung nicht, und wir bestiegen in Brusio die Berninabahn Richtung Tirano. Das Menu del Giorno in Bahnhofsnähe begeisterte auch nicht, wir fuhren zurück nach Le Prese zum Start einer zweiten kurzen Wanderung . Der Wanderweg nach Poschiavo folgt dem Fluss Poschiavino. Die reichhaltige Flora ergab dann viel Gesprächsstoff, denn, ehrlich gesagt, ich bin botanisch eher ein Banause und immer wieder auf das Wissen von Diapensia angewiesen.

Donnerstag, 5. Juni - Wanderung von Le Prese zum Kirchlein von San Romerio, Abstieg über Viano nach Brusio, 21 km, 8 Std., 1100 Hm Aufstieg, 1300 Hm Abstieg, 8 Std.
Route: Le Prese - Canton - Barghi - Val da Terman - Calcherin - San Romerio - Piaz - Viano - Brusio.
Wir waren bis San Romerio fast eine Stunde länger unterwegs als vor 22 Jahren, jedoch nicht, weil wir langsamer aufstiegen. Wegen Steinschlaggefahr quert der neu markierte Weg das Val Terman viel höher oben als früher. Um so mehr genossen wir dann auf Alp Romerio die Bündner Gerstensuppe. Bedient wurden wir von einer freundlichen jungen Frau aus Flensburg. Sie gab uns auch den Schlüssel zum Kirchlein und rüstete uns für die Besichtigung der Krypta mit einer Taschenlampe aus. Sie empfahl mir auch den Blick durchs Fenster hinunter zum Lago di Poschiavo. Mit der Technik von bidi35 gelang mir ein perfekter Kirchenbankspagat. Wer mehr über die Geschichte von San Romerio wissen möchte, schaue hier. Die initiative Familie, die die abgelegene Alp bewirtschaftet, stellt sich auf ihrer Homepage vor.

Weitere Umleitungen wegen Erdrutschen und Steinschlaggefahr verlängerten dann auch den Abstieg nach Brusio. An strategisch idealer Stelle kreuzten wir den Alpaufzug. Dem imposanten Stier wollten wir nicht zu nahe treten ...

Freitag, 6. Juni - Wanderung von Cavaglia nach Alp Grüm, Abstieg zum Lagh da Pal ü und über Ca va glia nach Poschiavo, 15 km, 460 Hm Aufstieg, 1000 Hm Abstieg, 5 Std.
Am letzten Wandertag zog es uns nochmals zu den eisernen Spuren des Welterbes. Von Cavaglia stiegen wir hoch zur Alp Grüm. Immer wieder zogen die Züge wie ein rotes Band durch die intensiv grüne Landschaft. Besonders erstaunte mich, dass die langen und schweren Züge (Berninaexpress) nicht von starken Lokomotiven, sondern von Triebwagen in Doppeltraktion gezogen wurden.

Der lange Abstieg über Lagh da Palü, Cavaglia und Cadera nach Poschiavo war an diesem schönen Sommertag ein Erlebnis und strapazierte unsere Knie weniger als erwartet. Wir hätten ja ab Cavaglia und Cadera mit der Berninabahn hinunterfahren können. Aber auch mit dem GA im Rucksack kommt man wieder ins Tal.


 


Tourengänger: laponia41, Diapensia


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Geodaten
 20894.xol Giro del Lago
 20895.xol San Romerio
 20896.xol Alp Grümn

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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2014 um 06:36
Ich weiss nicht, was der heilige Romerio von solchem Tun hält ...

passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 13. Juni 2014 um 22:10
Danke für diesen schönen Bericht aus dem Puschlav, jetzt habe ich noch ein paar Gründe mehr aus dem Engadin dort mal eine Tour zu unternehmen
LG Michael

Felix hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2014 um 14:04
herrlich, diese Gegend - dein Bericht!

lg Felix


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