Wasserngrat bis auf 2002 m


Publiziert von rkroebl , 26. Mai 2014 um 23:26.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Saanenland
Tour Datum:24 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 972 m
Abstieg: 972 m
Strecke:Gstaad - Bissen - Schibe - Dürrischilt - Wasserngrat (bis 2002 m) - Dürrischilt und retour (12,9 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Gstaad
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Gstaad
Unterkunftmöglichkeiten: Sehr komfortabel beim Wanderhotelier Thomas Frei im Bernerhof in Gstaad.
Kartennummer:Ausschnitt map.geo.admin.ch / GPS Garmin etrex 30

Mit dem Wasserngrat oberhalb von Gstaad habe ich noch eine Rechnung offen, seit mir das Wetter auf meiner letztjährigen Tour von Gstaad über den Giferspitz und das Louwenehore einen Strich durch die Rechnung machte. Ein verlängertes Wochenende bot die Gelegenheit, es noch einmal zu versuchen. Diesmal in Begleitung und von Gstaad aus hinüber zum Turnelssattel. Das war der Plan.

Da es in der Nacht zuvor starke Niederschläge gegeben hatte, bremste ich den Tatendrang meiner Begleiterin etwas aus, denn das Ziel liegt morgens im Schatten, wurde mit Neuschnee zugezuckert und würde sicherlich nur schwierige, nasse Bedingungen zeigen, wenn man zu früh dort wäre. Also ging es erst gegen 10:30 Uhr los, vom Bernerhof im Zentrum von Gstaad hinauf nach Bissen und Schibe, wo dann die Bergwanderung ernsthaft begann. Bestens signalisiert geht es da oft steil hinauf zum Wasserngrat bzw. seiner Vorkanzel, die mit Dürrischilt angegeben wird. Auf der Landeskarte sieht der Verlauf teilweise anders aus, als in der Landschaft markiert, denn der wrw-beschilderte Weg (den hätte man durchaus auch gelb signalisieren können) geht in weiten Kurven den steilen Hang hinauf. Streckenweise verabschiedeten wir uns von vorgegebenen Pfaden und stiegen teils recht stotzige, lange Hänge einfach direkt auf. Hier ist zu bemerken, dass es sich dabei um noch nicht bestossene Alpenwiesen handelte, die sich noch im plattgedrückten Schlammstadium befanden. Wenn die Kühe mal da oben sind und das Gras wächst, hält man sich an den signalisierten Weg, Ehrensache!

Weiter oben dann immer mehr Altschnee, sulzig, recht tief. Da kann man um die Schneefelder herum, oder einfach drüber, nach Gusto. Der grandiosen Ausblicke sind viele. Mir ging's natürlich besonders gut, den noch eisig verschneiten Gipfel des Giferspitz links über mir zu sehen - den Berg und die hochsommerliche Tour da hinauf habe ich in bester Erinnerung.

Nach letzten Schneefeldern im flacheren Gelände (das durchaus auch steile Passagen drin hat) erreichten wir die Bergstation der Bahn auf den Wasserngrat und das verlassene, geschlossene Bergrestaurant, das dazu gehört. Einsamkeit pur, wir haben den ganzen Tag über niemanden gesehen, auf dieser Tour, bis auf ein paar Leute im Dorfkern von Gstaad. Wunderbarer Sonnenschein, Wolken die durch die hohen Berge in der Umgebung jagten. Hunderte Quadratmeter Terrasse mit einem Bänkli in der Sonne nur für uns und unsere Rast. Hier kann man sich einen Sonnenbrand holen, wenn man sich nicht eingeschmiert hat, vor Abmarsch.

Frisch mit Brot, Schinken und Rüebli aus dem Lunchpaket gestärkt, machten wir uns auf, den Wasserngrat zu erobern, denn bloss weil die Bergbeiz 'Wasserngrat' heisst, heisst noch lange nicht, dass man drauf war. Unser Unterfangen wurde schwierig. Auf knapp über 2000 m, in sehr steilem Gelände waren wir mit Hindernissen konfrontiert. Viel nassem, tiefem Schnee, der mich mit meinem Gewicht bei meinem Versuch, den zugeschneiten Weg oder wenigsten Markierungen dafür zu finden nicht tragen konnte und rutschigem Fels, den meine Begleiterin versuchsweise anging. Beides ziemlich mühsam. Es waren auch keinerlei Anzeichen von Vorgängern zu sehen, nicht einmal Wildspuren. Wir waren uns einig: Machbar wäre es gewesen, aber keinerlei Vergnügen. Zudem war vom Standort aus nicht einsehbar, wie es auf der nächsten Steilstufe aussehen würde. Wir berieten, entschieden uns für Abbruch. Der Turnelssattel muss noch etwas auf uns warten, wenn er über den kompletten Wasserngrat erreicht sein will.

All dies tat unserer guten Stimmung natürlich keinen Abbruch, die Sonne schien, wir waren gut unterwegs. Leider gibt es vom Dürrischilt kaum alternative Abstiegsrouten, man muss da einfach mehr oder weniger über den Bergrücken runter. Damit wir nicht auf der Aufstiegsroute kleben würden, bauten wir ein paar Umwege, Abstieg über herrliche, von Krokussen übersääte, wenn auch noch plattgedrückte Alpenwiesen ein und fanden uns nach ein paar Stunden in den Lounge Chairs vor dem Hotel wieder, wo wir vom Wanderhotelier Thomas Frei zurückbegrüsst wurden und uns mit Getränk in Hand zurücklehnen konnten.

Fazit: Hat viel Spass gemacht, auch wenn es nicht ganz über den Grat gereicht hat. Die Höhe hatten wir annähernd, weitergehen hätte vielleicht unliebsame Überraschungen gebracht. So war's eine einfache, für die Gebeine nicht ganz unanstrengende Tour. Toll.

Tourengänger: rkroebl, cosima73


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Geodaten
 20699.gpx Wasserngrat

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