Schneekopf (2313m) - auf schönem Grat zur Fiechterspitze


Publiziert von Daniel87 , 23. März 2014 um 21:03.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:20 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:Parkplatz Karwendelrast-Jagdhütte Tawald-Oberer Bärenkopf-Schneekopf-Mittagspitze-Fiechterspitze-Hirschkopf-Parkplatz Karwendelrast
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Vomp bei der Ausschilderung nach Vomperberg abbiegen. Später nach links zum Gasthaus Karwendelrast abzweigen. Dort einige Parkplätze.

Noch bevor die Hauptkette des Karwendels an ihrem östlichen Ende ins Inntal abfällt, erheben sich auf ihr nochmals drei für diese Gebirgsgruppe typische Felsgipfel, welche durch einen abwechslungsreichen Grat miteinander verbunden sind. Da die frühsommerlichen Temperaturen die Vergänglichkeit des Winters dieses Jahr schon sehr früh deutlich machten, fiel mein Entschluss auf eine Überschreitung der gut 1800 Meter über dem Inntal thronenden Gipfel Schneekopf, Mittag- und Fiechterspitze mit Ausnahme des letzteren. Die Tour weist größtenteils Markierungen auf - so auch die Fiechterspitze - doch sollte diese nur jener überschreiten, der den dritten Schwierigkeitsgrad im Klettern beherrscht, sonst belässt man es hier besser beim Normalweg.

Los geht's beim Gasthof Karwendelrast über eine Forststraße und dann weiter über einen Waldweg bis zu einer Abzweigung, bei der man den Südostanstieg des Hochnissl's wählt. Man passiert die ruhige Jagdhütte Tawald und verfolgt den Steig bis man diesen an einem markanten Schuttstrom rechts verlässt und steil ansteigt. Nun steuert man den Sattel zwischen Oberen Bärenkopf und Schneekopf an. Dort weiter zum aussichtsreichen Gipfel des Schneekopfes. Bis zum Schneekopf und auch weiter zur Mittagspitze halten sich die Schwierigkeiten in Grenzen, da keine nennenswerten Schneereste mehr vorhanden waren (etwas brüchiges Gehgelände; bis I+). Es folgt ein schöner Gratabschnitt, der nette Einblicke in die Nordwände erlaubt und auf dem man zur Mittagspitze, dem höchsten Punkt dieser Tour, gelangt (alle drei Gipfel mit Gipfelkreuz und -buch). Dort über ein kleines Schneefeld in eine Scharte. Anschließend folgt linkerhand der anspruchsvollste Abschnitt für heute. Über eine kurze Schuttflanke und eine leicht brüchige Rinne erreicht man die markante Fiechterspitze (nur hier T5; II). Zwar ist der Ostabstieg dann markiert, doch beinhaltet er auch eine Stelle im dritten Schwierigkeitsgrad. So folgte ich wieder dem westlichen Aufstiegsweg der Fiechterspitze hinab in die Scharte um diese von dort problemlos über eine größere Gras- und Schuttrinne südwestseitig zu umgehen. Bald trifft man auf den gemütlichen Wiesengrat hinüber zum Hirschkopf und dort später angekommen auf den südöstlichen Wanderweg, der zum Gasthof Karwendelrast zurückführt, auch wenn ich mich hier aufgrund der eingeschneiten Steigspuren verstiegen habe.

Getroffen habe ich bei dieser Tour niemanden, obwohl sich hier als beste Jahreszeit das Frühjahr und der Herbst geradezu anbieten, da man in den südseitigen Latschenhängen sehr der Sonne ausgesetzt ist. Diese drei Berggipfel scheinen daher wohl nicht sehr viel Besuch zu erhalten.
Oberhalb des etwa zehn Kilometer entfernten Halltals war jedoch jemand unterwegs gewesen. Man hat es an der gigantischen Rauchsäule des Waldbrandes bemerkt, den ein unbedachter Berggänger durch eine weggeworfene Zigarette ausgelöst hatte.

Tourengänger: Daniel87


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Kommentare (8)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 23. März 2014 um 21:11
Schöne Tour! Unglaublich was in diesem Jahr schon alles machbar ist.

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. März 2014 um 22:02
Ja, hätte Dir sicher auch gefallen, auch wenn du nicht so der große Karwendelfan bist. War auch nur ein Experiment, aber es war doch tatsächlich jeder Gipfel im März locker erreichbar - hätt' ich nicht gedacht. :)

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. März 2014 um 12:13
Witzig ist das diese Tour für 2014 sowieso auf meinem Zettel steht...;-)

Chiemgauer hat gesagt: Gratulation und Frage
Gesendet am 23. März 2014 um 21:22
Wollte es auch schon lange als Rundtour gehen, aber die III im Bericht vom ADI hat mich immer abgeschreckt, aber wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann man diese Stelle auch problemlos umgehen?
Wäre das Gelände der Umgehung in anderer Richtung auch offensichtlich? Hätte es nämlich in anderer Richtung probiert und wenn die III zu heiß ist deine Variante genommen.
Gruß,
Hans

Daniel87 hat gesagt: RE:Gratulation und Frage
Gesendet am 23. März 2014 um 22:13
Wenn du die Ost-nach-West Überschreitung machen möchtest und die IIIer-Stelle im Aufstieg nicht gehen sollte, dann musst du einfach unterhalb der Südwand der Fiechterspitze entlang gehen und den ersten Gras-, Schutthang der dann folgt mehr oder weniger hinauf laufen... Um Deine Frage zu beantworten, es ist eigentlich nicht zu verfehlen und unproblematisch. Ebenso in der anderen Richtung. Ich wollte den IIIer halt nicht im Abstieg gehen...

VG Daniel

Chiemgauer hat gesagt:
Gesendet am 23. März 2014 um 23:17
Danke für die Antwort! Bei mir hat das bei III dann nichts mehr mit wollen zu tun, sondern mit können und es wäre schade, wenn ich dann den Gipfel nicht erreiche. So kann ich mir die III ansehen und dann entscheiden welchen Weg ich wähle.
Gruß,
Hans

ADI hat gesagt:
Gesendet am 6. Juni 2014 um 14:23
Äußerst ungewöhnliche Unternehmung für Mitte März!
Lässig.......

VLG!

ADI

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juni 2014 um 15:36
"Lässig", genau das war sie, die Tour! :) :)
Schneemangel macht's möglich...
Dafür hattest Du leider nicht so viel Glück mit Skitouren, aber die nächste Saison wird bestimmt wieder richtig kalt und schneereich!
Und ich kann dann vielleicht etwas besser fahren...

VLG
Daniel


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