Kiental 3|3: sonniges Dessert - Chistihubel


Publiziert von Felix , 1. März 2014 um 18:57.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:23 Februar 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 1335 m
Strecke:Golderli - Griesalp - P. 1533 - Dünde Mittelberg - P. 1873 - Chistihubel - P. 1873 - Dünde Mittelberg - P. 1533 - Griesalp - P. 1227 - P. 1180 - P. 1159 - P. 1153 - Abendruhe - P. 1053 - P. 1013 - P. 963 - Kiental, Ramslauenen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Kiental, Ramslauenen - cff logo Reichenbach - cff logo Thun - cff logo Langenthal - cff logo Huttwil - cff logo Wyssachen, Abzw. Roggengrat
Kartennummer:1248, (1228)

Unser dritter Tag auf Golderli beginnt winterlich kaum übertreffbar: wolkenloser Himmel und ungefähr 6° weniger kalt auf 2000 Metern angesagt - so stärken wir uns noch einmal aufs Beste am Morgenbuffet und verabschieden uns von den Frauen und Gabor vom „Höhenfieber“ sowie von den Wirtsleuten, und machen uns auf, zwar noch im Schatten - doch mit erwartungsvoller, freudiger Haltung auf unsere Abschlusstour bezogen.

 

Erst wenig hinab führt uns der Weg, über den Gamchibach hinüber und hinauf zum Grand Hotel Griesalp; anschliessend auf guter Spur in den Wald hinein - und später wieder über einen offenen Geländeabschnitt in der Waldlichtung hinauf zu P. 1533; der teils frische Schnee erfreulicherweise auch hier schon von guter Qualität.

 

Auf der Waldstrasse schreiten wir zügig voran, bis zur Wegabzweigung ungefähr 300 Meter weiter oben; auf der schmalen, doch (seit gestern) bestens ausgeprägten Spur streben wir höher, gelangen malerisch an die Sonne - und zum hübschen Ensemble Dünde Mittelberg.

 

Während wir gestern etwas weiter östlich die ersten Meter zum Bundstock zurückgelegt haben, wählen wir heute die Variante ungefähr der Fahrstrasse folgend - nun weist nur noch eine schlecht sichtbar alte Spur den Weg. Wir gelangen so ins eher kühle, schattige, Tal des Dündebaches; im hier eher engen Einschnitt folgen wir diesem aufwärts, queren über die Brücke bei P. 1873, und erklimmen eine Steilstufe. Etwas weiter in den sich nun öffnenden Kessel der Dünde hineinschreitend, beschliessen wir, möglichst schnell wieder an die Sonne zu gelangen. So verlassen wir die schwache Spur, und folgen einer ebenso undeutlichen Abfahrtsspur Richtung „d“ des Schriftzuges „Dünde“ - und erreichen damit alsbald die Sonne; zum Preis einer etwas anstrengenden Spurarbeit (Dank an Barbara). Die nachfolgende kleine Zwischenfläche queren wir bis zu einer deutlichen Spur - vor uns sind bereits vier Tourengänger aufgestiegen.

Nur noch eine geringe Anzahl Höhenmeter trennt uns vom Gipfelziel; diese jedoch sind nun schweisstreibend: die Sonne wärmt den SE-Hang des Chistihubels deutlich auf, und der Wind bleibt aus - so gestaltet sich der finale Gipfelanstieg von bester Art, und die Gipfelrast ausgiebig.

 

Nach dem ausgiebigen Sightseeing, dem Fotoshooting und dem Gipfelbuch-Eintrag streben wir meist direttissima-mässig abwärts - schönsten Pulverschnee durch“cruisend“ (etwas viel „Neudeutsches“ - man möge es entschuldigen …); zusätzlich faszinieren uns während des Abstieges die schön verschneiten zahlreichen Felshöcker.

Wo es möglich ist - das ist es dank des leichten, in grosser Menge vorhandenen Pulverschnees - nehmen wir weiterhin die möglichst direkten Varianten; wenn gelegentlich auch mal eine (Aus)Rutschpartie eingebaut werden muss, streben wir zügig wieder Dünde Mittelberg zu. Einen fantastischen Bergkranz haben wir dabei stets vor Augen: lange dürfen wir die Kette vom  Dreispitz mit vorgelagertem Aaeberg zum Zahm und Wild Andrist und Hundshore bewundern.

 

Auf etwa derselben Route erreichen wir bald einmal die Griesalp; hier folgen wir der Bergstrasse - heute vor allem vom Transport-Raupenschlitten benutzt - durch die engen Felsen mit ihren schönen Eisgebilden hinab, der Griesschlucht folgend.

Schattig-kühl ist’s hier (im Wald und im Schatten) wieder; beeindruckend etwas weiter unten der von den Wassern des Pochtenfalls gespiesene „Hexenkessel“. Nach einem atemberaubenden Tiefblick durch die Klamm in die Ausmündung in die Ebene des Tschingelsees, erreichen wir den überaus frequentierten Parkplatz am Beginn der Schlucht.

 

Im uneingeschränkten Sonnenschein setzen wir nun unsere Wanderung, ohne Schneeschuhe, fort; beinahe eben verlaufen die ersten paar Hundert Meter (am Abzweig zum  Bärepfad vorbei), bis die Strasse gemächlich abwärts führt. Nun endlich jedoch gilt es, in der Alpenruhe einzukehren; schade nur, dass sie talauswärts keine Sonnenterrasse aufweist …

 

Bald einmal kommt unser Endpunkt in Sicht; um jedoch die frühlingshaft Wasser führende Strasse etwas abzukürzen, nehmen Marcel und ich ab P. 1013 die Abkürzung übers Schneefeld direkt zu P. 963; der Schnee ist hier jedoch zu feucht und doch zu tief, als dies etwas gebracht hätte …

Innert Kürze erreichen wir die letzten Höhenmeter zum Parkplatz des Postautos; ab Kiental, Ramslauenen finden wir darin (es werden zwei Kurse geführt) ausreichend Platz; der Lötschberger ab Reichenbach ist zum Bersten voll …

 

Doch unter dem Strich bleibt: das waren geniale drei Tage voller bester Bergfreundschaft inmitten herrlicher Bergkulisse und anregendster Touren!

 

Das Berggasthaus Golderli können wir, so relativ einfach es ist, bestens empfehlen: für die einfachen Zimmer gibt es unaufgefordert eine Bettflasche, der Trockenraum im Untergeschoss ist bereits geheizt, wie ich jeweils als Erster zum Duschen gehe, die Wirtsleute, v.a. jedoch die Kellnerin, welche den gesamten Service alleine „schmeisst“, von grosser Aufmerksam- und Freundlichkeit - Nachtessen wie Frühstücksbuffet hervorragend!

 

Unterwegs mit Barbara, Doris und Marcel  


Tourengänger: Felix


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

WS-
WS
7 Mär 15
Chistihubel : De Tschingel · Bertrand
WT2
WT2
20 Feb 15
Chistihubel (2216 m) · beppu
T3
20 Sep 14
Chistihubel Überschreitung · alpinbachi
WS
22 Jan 24
Chistihubel - Christ, how cold ! · Bertrand
T2
28 Jun 16
Vom Kiental auf die Griesalp · Mo6451

Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

bidi35 hat gesagt:
Gesendet am 1. März 2014 um 19:19
wiederum tolle Fotos einer tollen Tour...
Die Gegend ist mir natürlich bestens bekannt, auch der Chistihubel durfte schon mehrmals dran glauben!!!
LG Heinz

passiun_ch hat gesagt: Kiental 3/3 - sonniges Dessert
Gesendet am 1. März 2014 um 19:22
... ein traumhaftes "3-Gang Menü" habt Ihr dort genießen dürfen - Gratuliere Euch
LG Michael

Felix hat gesagt:
Gesendet am 1. März 2014 um 23:50
Danke euch allen!

Wir hoffen doch sehr, dass wir wieder so schöne Mehrgänger erleben können ;-)

liebe Grüsse euch allen

Felix

CampoTencia hat gesagt:
Gesendet am 2. März 2014 um 12:59
Schöne Tage habt ihr erleben dürfen. Mir gefällts auch immer speziell gut, wenn man mehrere Tag am Stück unterwegs sein kann. Gemeinsames Hüttenleben und früher Start in den Morgen sind eben viel wert.
Tolle Fotos habt ihr gemacht, gratuliere!

LG Herbert

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. März 2014 um 14:30
Danke dir - und Recht hast du; da bin ich exakt derselben Meinung!

lg Felix


Kommentar hinzufügen»